Verbesserung der Futterflächen durch gelenkte Weideführung
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Beim Almpflegetag vergangenes Wochenende auf der Gottschallalm in Obertauern konnte für das Projekt „Gelenkte Weideführung“ eine erste Zwischenbilanz gezogen werden. Die Gottschallalm mit 178 ha kann derzeit 38 ha Almfutterfläche ausweisen. Ziel des Projektes ist es, die Alm über die Projektdauer von drei Jahren durch gezieltes Weidemanagement nachhaltig freizustellen. Eine Sanierung von degenerierten Almen durch frühen Auftrieb, angemessene Tierzahl und striktes Weidemanagement ist möglich. Dies kann Projektleiter Dipl.-Ing. Siegfried Steinberger vom LfL (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Grub) schon von anderen Pilotalmen darstellen.
Im Gespräch: Thomas Scharfetter Gottschallbauer
„Die Alm wurde bis 2009 mit Milchvieh bewirtschaftet.
Derzeit werden nur trockenstehende Kühe und Kalbinnen bestoßen.
Seit Projektbeginn 2016 haben wir den Viehbesatz von 40 Stück auf
60 Stück erhöht. Die ersten
positiven Veränderungen auf der Weide werden schon sichtbar.“
In der Koppel Nr. 1 werden die Zwergsträucher bereits durch den frühen Verbiss zurückgedrängt.
In der Koppel Nr. 2 versuchen wir die Tiere in entlegenen Gebieten zu halten, damit auch dort ein zweiter Aufwuchs genutzt werden kann.
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„Almweiden sind durch ausdauerde menschliche Bewirtschaftung entstanden und können auch in Zukunft nur durch Alm- und Weidewirtschaft erhalten bleiben. Zu geringe Nutzungsintensitäten führen zu Verunkrautung mit Borstgras, Rasenschmiele, Farnen, Zwergsträuchern und letztlich zu einer Artenverarmung. Insgesamt hat sich die Vegetationszeit verlängert, die Futtererträge sind dadurch gestiegen bei gleichzeitig rückläufigem Futterverbrauch“, so Steinberger in seinen Ausführungen.
Welche Verbesserungsmaßnahmen wurden nun auf der Gottschallalm bisher gesetzt? Erster Punkt ist ein rechtzeitiger Auftrieb zu Vegetationsbeginn. Der alte Spruch „Das Futter soll dem Vieh erst ins Maul wachsen“ ist aktueller denn je. „Bedingt durch den Klimawandel hat sich der Vegetationsbeginn durchschnittlich um ca. drei Wochen nach vorne verschoben. Durch einen zeitgerechten Auftrieb im Frühjahr kann das kräftige Frühsommerwachstum bestmöglich ausgenützt und die Almzeit verlängert werden.
Welche Verbesserungsmaßnahmen wurden nun auf der Gottschallalm bisher gesetzt? Erster Punkt ist ein rechtzeitiger Auftrieb zu Vegetationsbeginn. Der alte Spruch „Das Futter soll dem Vieh erst ins Maul wachsen“ ist aktueller denn je. „Bedingt durch den Klimawandel hat sich der Vegetationsbeginn durchschnittlich um ca. drei Wochen nach vorne verschoben. Durch einen zeitgerechten Auftrieb im Frühjahr kann das kräftige Frühsommerwachstum bestmöglich ausgenützt und die Almzeit verlängert werden.
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Junges Futter ist nährstoffreich und leicht verdaulich, selbst Zwergsträucher werden im jungen Stadium gefressen und nehmen der Pflanze die Kraft, dadurch erfogt eine Zurückdrängung in kurzer Zeit. Der richtige Zeitpunkt zum Auftrieb kann nicht in traditioneller Weise am Kalender weit im Vorhinein festgelegt werden. Als optimaler Bestoßungszeitpunkt gilt, wenn die Weideflächen ergrünen“, schildert Steinberger.
Zweiter Punkt ist die Weideführung mittels Elektrozäunen und Koppeln, dadurch erfolgt eine gleichmäßige Nutzung der Weidefläche. Ein wesentlicher Punkt ist die Anpassung der aufgetriebenen Tierzahlen.
Zweiter Punkt ist die Weideführung mittels Elektrozäunen und Koppeln, dadurch erfolgt eine gleichmäßige Nutzung der Weidefläche. Ein wesentlicher Punkt ist die Anpassung der aufgetriebenen Tierzahlen.
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Steinberger legt zugrunde, dass die Anzahl der Weidetiere so bemessen sein muss, dass der tägliche Aufwuchs auch weggefressen werden kann. Der Aufwuchs und der Futterbedarf sollen übereinstimmen. Eine Station zeigte die Wechselwirkung von Almwirtschaft und Jagd auf und wurde von Josef Zandl, Gutsverwaltung Fischhorn repräsentiert. „Grundsätzlich sind Almgebiete hervorragende Lebensräume und Äsungsflächen für unser heimisches Schalenwild. Es zeigt sich aber in der Praxis, das Beweidung attraktive Äsung schafft wenn Intensität und Abtriebszeitpunkt richtig gestaltet sind.