Tupferproben am Melkroboter - ein Service für LfL-Mitglieder
Österreichweites Projekt
In einem österreichweiten Projekt wurde die Reinigung und Desinfektion auf 48 Melkroboterbetrieben mittels Tupferproben überprüft. Die untersuchten Betrieben unterschieden sich hinsichtlich Herdengröße und Milchleistung, aber auch in Bezug auf die Keimzahl und Zellzahl und deckten dadurch ein breites Spektrum an möglichen Einflussfaktoren ab. Die Proben wurden von den AMS-Beratern der Landwirtschaftskammern bei Melkrobotern der Firmen Boumatic, De Laval, Gea, Lely und Lemmer-Fullwood gezogen. Es wurde aus jedem Melkbecher und aus dem Vorbereitungsbecher bzw. von der Euterbürste je eine Tupferprobe entnommen. Daneben wurde auch die Konzentration und Menge der Zwischendesinfektionslösung überprüft und andere mögliche Einflussfaktoren, wie die Anzahl der Hauptreinigungen, dass Alter der Zitzengummis etc. erfasst.
Interessante Ergebnisse
Die Tupfer wurden im Labor auf die Art und Menge der Keime untersucht. Auf 34% der Tupfer konnte kein Keimgehalt nachgewiesen werden. Bei 32% war allerdings der Keimgehalt hochgradig. Bei detaillierterer Betrachtung der einzelnen Melkbecher bzw. der Eutervorbereitungsvorrichtung fiel auf, dass mit 48% der Tupfer vor allem die Eutervorbereitungsbürsten bzw. -becher von der höheren Keimbelastung betroffen waren. Jede zweite Eutervorbereitungsvorrichtung war also hochgradig mit Keimen belastet. Dies lag vor allem daran, dass auf 39% der untersuchten Betriebe keine Zwischendesinfektion für Eutervorbereitungsbürste bzw. -becher vorhanden war oder nicht in Betrieb war. Diese Betriebe spülten die Eutervorbereitungsvorrichtung nur mit Wasser und hatten dadurch eine vielfach erhöhte Keimbelastung im Vergleich zu Betrieben, die zwischendesinfizierten. Allerdings fielen bei der Kontrolle der Säurekonzentration große Unterschiede zwischen den Betrieben auf. Bei etwa der Hälfte der Betriebe war die Zwischendesinfektionslösung für die Eutervorbereitungseinrichtung entweder unter- oder überdosiert. Während eine Unterdosierung zu einer unzureichenden Zwischendesinfektion führt, bedeutet eine Überdosierung nicht nur einen unnötig hohen Verbrauch an Desinfektionsmittel, sondern auch einen höheren Verschleiß der Gummiteile.
Zwischendesinfektion mit Dampf am wirkungsvollsten
Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei den Melkbechern. Betriebe die nicht zwischendesinfizierten, sondern die Melkbecher nur mit Wasser zwischenspülten, wiesen eine deutlich höhere Keimbelastung auf. 63% der Tupfer der nur mit Wasser gespülten Anlagen wiesen eine hohe Keimbelastung auf. Wurde mit Säure oder Heißdampf zwischendesinfiziert war dies nur bei 20 bzw. 15% der Tupfer der Fall. Die besten Ergebnisse erreichten jene Anlagen, die mit einer Heißdampfzwischendesinfektion ausgestattet waren. Hier wurde bei 60% der Tupfer kein Keimgehalt nachgewiesen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Es hat sich auch bewährt, die korrekte Funktion der Reinigung und Zwischendesinfektion in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und nicht erst, wenn die Zell- oder Keimzahl steigen. LfL-Mitgliedsbetriebe können einfach und kostengünstig die Hygiene am Melkroboter überprüfen lassen. Der Kontrollassistent nimmt dazu Tupferproben von den Reinigungsbürsten bzw. dem Vormelkbecher und den Melkbechern. Diese werden an das TGD-Labor gesandt und untersucht. Die Untersuchung der Tupferprobe im Labor ist zudem für TGD-Mitglieder ebenfalls kostenlos. Die Ergebnisse geben Rückschluss auf die Keimbelastung. Als Keimspektrum werden im Wesentlichen Umweltkeime wie koagulase negative Staphylokokken, coliforme Keime und Streptokokken, aber auch infektiöse Erreger wie Staphylococcus aureus gefunden.
Schlussfolgerung
Wird die gesamte Herde mehrmals täglich mit dem gleichen Melkzeug gemolken, stellt dies ein potentielles Risiko für die Verschleppung von Mastitiserregern während des Melkens dar. Durch eine funktionierende Zwischendesinfektion kann die Keimbelastung sowohl auf Eutervorbereitungsbürste bzw. -becher als auch auf Melkbechern deutlich gesenkt werden. Regelmäßige Kontrolle und Wartung der Melktechnik sichern nicht nur einen störungsarmen Betrieb, sondern auch die Eutergesundheit der Herde.
Für Fragen zum Thema "Management und Eutergesundheit mit dem Melkroboter" stehen die Berater der Landwirtschaftskammer zur Verfügung.
Ansprechpartner der Landwirtschaftskammer in Ihrem Bundesland
Burgenland: Ing. Johannes Lehner; hannes.lehner@lk-bgld.at; T. 03352/32512
Kärnten: Referat Tierische Produktion und Bauen; tierzucht@lk-kaernten.at; T. 0463/5850-1501
Niederösterreich: Dr. Marco Horn; maro.horn@lk-noe.at; T. 05/0259-23304
Oberösterreich: DDI Felix Seyfried; felix.seyfried@lk-ooe.at; T. 050/6902-4235
Franz Wolkerstorfer; franz.wolkerstorfer@lk-ooe.at; T. 050/6902-1357
Salzburg: Ignaz Lintschinger BEd.; ignaz.lintschinger@lk-salzburg.at; T. 0662/870571-264
Steiermark: Ing. Alfred Fischer-Colbrie; alfred.fischer-colbrie@lk-stmk.at; T. 03172/2684-5627
Tirol: DI Daniel Wild; daniel.wild@lk-tirol.at; T. 059292-1805
Vorarlberg: Ing. Stephan Kopf; stephan.kopf@lk-vbg.at; T. 05574/400-332
Alexander Rädler; alexander.raedler@lk-vbg.at; T. 05574/400-334
Kärnten: Referat Tierische Produktion und Bauen; tierzucht@lk-kaernten.at; T. 0463/5850-1501
Niederösterreich: Dr. Marco Horn; maro.horn@lk-noe.at; T. 05/0259-23304
Oberösterreich: DDI Felix Seyfried; felix.seyfried@lk-ooe.at; T. 050/6902-4235
Franz Wolkerstorfer; franz.wolkerstorfer@lk-ooe.at; T. 050/6902-1357
Salzburg: Ignaz Lintschinger BEd.; ignaz.lintschinger@lk-salzburg.at; T. 0662/870571-264
Steiermark: Ing. Alfred Fischer-Colbrie; alfred.fischer-colbrie@lk-stmk.at; T. 03172/2684-5627
Tirol: DI Daniel Wild; daniel.wild@lk-tirol.at; T. 059292-1805
Vorarlberg: Ing. Stephan Kopf; stephan.kopf@lk-vbg.at; T. 05574/400-332
Alexander Rädler; alexander.raedler@lk-vbg.at; T. 05574/400-334