12.10.2020 |
von DI Romana Schneider
Teil 1 Serie: Mastitiserreger im Detail - Streptococcus uberis
Zellzahlerhöhungen sind auf jedem Betrieb ein Thema. Auch beim besten Management kann es von Zeit zu Zeit dazu kommen, dass einzelne oder mehrere Kühe an einer Mastitis erkranken. Euterentzündungen können in klinischer Form mit Veränderungen der Milch (Flocken), des Euters (Schwellung, Rötung) und teilweise des Tieres (Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden) auftreten oder sehr viel häufiger kommt die subklinische Form vor. Dabei zeigt das Tier äußerlich keine Veränderungen, der Zellgehalt der Milch ist jedoch erhöht und es können Erreger in der Milch nachgewiesen werden. Diese Erreger stellen nicht nur eine Gefahr für die betroffene Kuh dar, sondern können auch auf andere Kühe übertragen werden und so zum Herdenproblem führen. Um eine Einschätzung des Gesundheitsstatus sowie der Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten, ist die Kenntnis der verursachenden Erreger von hoher Bedeutung. Für den Erregernachweis ist eine sauber (aseptisch) genommene Milchprobe aus dem Viertelanfangsgemelk am besten geeignet. Die saubere Probenahme ist wichtig, damit das Ergebnis nicht durch Begleiterreger aus der Umwelt des Tieres (Euter- und Zitzenhaut, Hände des Probenehmers u.a.) verfälscht wird. Die Laboranalyse gibt nicht nur Aufschluss über die Mastitiserreger in der Milchprobe, sondern die Erstellung eines Antibiogramms ermöglicht auch die optimale Auswahl eines wirksamen Antibiotikums. Die medizinische Behandlung muss in jeden Fall mit dem Tierarzt abgestimmt werden. Doch die reine Medikation allein löst selten ein Eutergesundheitsproblem. Es müssen immer auch vorbeugende und unterstützende Maßnahmen gesetzt werden. Da die Erreger unterschiedliche Vermehrungsstrategien haben, sind bei der Vorbeugung auch unterschiedliche Schwerpunktsetzungen notwendig. Hier erfahren Sie mehr über die Details der einzelnen Mastitiserreger.
Die Laboranalyse identifiziert den Mastitiserreger und die Erstellung eines Antibiogramms ermöglicht auch die optimale Auswahl eines wirksamen Antibiotikums.
1. Streptococcus uberis
Sc. uberis ist heute der wichtigste Umwelt-Mastitiserreger und es gibt viele Stämme. Die genetische Variation zwischen den vielen Stämmen ist hoch und entsprechend können sie auch von apathogen (nicht krankmachend) zu hochpathogen sein.
Vorkommen: Der Erreger kommt im gesamten Umfeld, aber auch auf der Haut der Kuh, im Darm, im infizierten Euter sowie verstärkt bei eitrigen Euter- oder Zitzenverletzungen vor.
Verbreitung und Infektion: Entsprechend findet die Verbreitung sowohl beim Melken als auch in der Zwischenmelkzeit statt. Als größte Risikozeit für Infektionen gelten die zweite Hälfte der Trockenstehzeit sowie die Frühlaktation. In dieser füllt sich das Euter wieder mit Milch, der Zitzenkanal ist durch Schwellungen oft offen und die Abwehrkraft der Kuh ist rund um die Abkalbung vielfach geschwächt. Neben akuten Mastitiden mit gravierenden Symptomen (auch Fieber) und unterschiedlichen Milchveränderungen kommen auch subklinische und chronische Verlaufsformen vor. Bei einem Bestandesproblem muss der Fokus auf die Trockensteher und die hygienischen Verhältnisse im Stall und Abkalbebereich gelegt werden. Auch eine hohe Ausgangsbelastung durch kontaminiertes Stroh oder Sägemehl als Einstreumaterial ist zu hinterfragen. Die Behandlungserfolge sind bei chronischem Verlauf während der Laktation sehr gering, hingegen werden bei Behandlung zum Trockenstellen gute Erfolge erzielt. Andere Fälle sollten in Abstimmung mit dem Tierarzt nach Antibiogramm mittels verlängerter antibiotischer Therapie (täglich über 5 Tage) behandelt werden.
Vorkommen: Der Erreger kommt im gesamten Umfeld, aber auch auf der Haut der Kuh, im Darm, im infizierten Euter sowie verstärkt bei eitrigen Euter- oder Zitzenverletzungen vor.
Verbreitung und Infektion: Entsprechend findet die Verbreitung sowohl beim Melken als auch in der Zwischenmelkzeit statt. Als größte Risikozeit für Infektionen gelten die zweite Hälfte der Trockenstehzeit sowie die Frühlaktation. In dieser füllt sich das Euter wieder mit Milch, der Zitzenkanal ist durch Schwellungen oft offen und die Abwehrkraft der Kuh ist rund um die Abkalbung vielfach geschwächt. Neben akuten Mastitiden mit gravierenden Symptomen (auch Fieber) und unterschiedlichen Milchveränderungen kommen auch subklinische und chronische Verlaufsformen vor. Bei einem Bestandesproblem muss der Fokus auf die Trockensteher und die hygienischen Verhältnisse im Stall und Abkalbebereich gelegt werden. Auch eine hohe Ausgangsbelastung durch kontaminiertes Stroh oder Sägemehl als Einstreumaterial ist zu hinterfragen. Die Behandlungserfolge sind bei chronischem Verlauf während der Laktation sehr gering, hingegen werden bei Behandlung zum Trockenstellen gute Erfolge erzielt. Andere Fälle sollten in Abstimmung mit dem Tierarzt nach Antibiogramm mittels verlängerter antibiotischer Therapie (täglich über 5 Tage) behandelt werden.
Vorbeugemaßnahmen:
- Trockene und saubere Laufgänge und Liegebereiche
- Strikte Melkhygiene, feuchte und desinfizierende Zitzenreinigung
- Desinfizierendes Barrieredippmittel verwenden
- Positive Tiere nach Antibiogramm trockenstellen und bei Bedarf interne Zitzenversiegler einsetzen
- Trockensteher- und Abkalbebereich sauber und trocken halten