Technisch entrinden gegen den Borkenkäfer
Die Forstwirtschaft steht wahrscheinlich vor der größten Herausforderung, die es in den letzten Jahrzehnten gegeben hat. Die Covid-19 bedingten Absatzschwierigkeiten in der gesamten holzverarbeitenden Branche schlagen voll zur Forstwirtschaft durch. Die Zufuhr zu den Werken ist extrem eingeschränkt und billiges Holz aus den großen Schadensgebieten drückt die Preise. Nun zeichnet sich ein weiteres Jahr mit großer Trockenheit und erhöhten Temperaturen ab. Die Borkenkäfer sind bereits beim Schwärmen und mit diesem frühen Beginn sind auch durchaus drei bis vier Generationen mit einer explosionsartigen Vermehrung zu erwarten. Die größte Herausforderung in den nächsten Wochen wird es sein, den ersten Stehendbefall an Fichten zu finden und sodann diese erste Generation an Borkenkäfern unschädlich zu machen.
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Entrindung als Bekämpfung
Solange die Borkenkäfer am Baum selbst nicht voll entwickelt sind, ist eine Entrindung eine wirksame Bekämpfungsmaßnahme. Um dies gleichzeitig mit der Ernte des Holzes durchführen zu können, wurden in den letzten Jahren spezielle Harvester-Aggregate dazu entwickelt. In Salzburg wurde nun von der Firma Rupert Hettegger, einem Holzernteunternehmen im Salzburger Flachgau, ein erster Harvesterkopf für eine Entrindung während der Aufarbeitung des Holzes aufgerüstet. Dabei muss das Grundgerät eine ausreichende Hydraulikleistung besitzen und es werden die Vorschubwalzen mit Spezialwalzen getauscht.
Diese Spezialwalzen schneiden beim Vorschub des Baumes die Rinde ein, damit sie sodann von den Entastungsmessern leichter abgestreift werden kann. Zur vollständigen Entrindung eines Baumes ist es erforderlich, diesen zumindest zwei- oder dreimal durch das Aggregat zu ziehen. Untersuchungen haben ergeben, dass eine Entrindung von ca. 70 % des Stammes ausreicht, um die Entwicklung des Borkenkäfers zu verhindern.
Diese Spezialwalzen schneiden beim Vorschub des Baumes die Rinde ein, damit sie sodann von den Entastungsmessern leichter abgestreift werden kann. Zur vollständigen Entrindung eines Baumes ist es erforderlich, diesen zumindest zwei- oder dreimal durch das Aggregat zu ziehen. Untersuchungen haben ergeben, dass eine Entrindung von ca. 70 % des Stammes ausreicht, um die Entwicklung des Borkenkäfers zu verhindern.
Probelauf in Lamprechtshausen
Der erste probeweise Einsatz bei einem Windwurf aus dem vergangenen Jänner in Lamprechtshausen hat gezeigt, dass diese neue Technik durchaus gut funktioniert. In Salzburg ist für Borkenkäfer der nördliche Flachgau besonders anfällig und daher sollte dieses Gerät auch verstärkt hier zum Einsatz kommen. Sollte die Borkenkäferentwicklung so kommen, wie sie sich für diesen Sommer abzeichnet, so ist man zumindest, was die Entrindung betrifft, gerüstet.