Stickstoff: Motor des Wachstums
Bei der Düngung sollte der Standort angepasst sein. Die Menge des Entzugs des Stickstoffs ist aber nicht gleichzeitig die notwendige Düngungsmenge, da der Standort den Stickstoff aus dem Bodenvorrat nachliefert. Versuche haben ergeben, dass Stickstoff vor allem die Gräser fördert. Der völlige Verzicht auf die Stickstoffdüngung bewirkt Ertrags- und Nährstoffeinbußen. Obwohl die Düngerpreise sehr hoch sind, zahlt sich die mineralische Stickstoffdüngung aus, weil der Zukauf vom Heu zu teuer ist. Beim Praxisversuch wurden um 1.677 kg pro ha Trockenmasse mehr geerntet. Dies entspricht 1.860 kg Heu pro ha, somit erspart man sich beim Futterzukauf 372 bis 465 Euro/ha (Preis pro Tonne Heu: 200 bis 250 Euro/t). Somit wird ein Plus zwischen 230 und 318 Euro/ha erreicht (siehe Grafik).
Stickstoff beeinflusst den gesamten Grünlandbestand, dabei werden höchste Trockenmasse- und Rohproteinerträge bei gleichzeitig höchster Verdaulichkeit der organischen Substanz erreicht. Auf den Rohproteingehalt reagieren die Pflanzen unterschiedlich. Beispielsweise nimmt die Wiesenrispe viel auf, setzt aber wenig in Ertrag um, demgegenüber setzt das Deutsche Weidelgras viel in Eiweiß um. Dabei wird kein Unterschied zwischen mineralischer und organischer Düngung gemessen.
Stickstoff beeinflusst den gesamten Grünlandbestand, dabei werden höchste Trockenmasse- und Rohproteinerträge bei gleichzeitig höchster Verdaulichkeit der organischen Substanz erreicht. Auf den Rohproteingehalt reagieren die Pflanzen unterschiedlich. Beispielsweise nimmt die Wiesenrispe viel auf, setzt aber wenig in Ertrag um, demgegenüber setzt das Deutsche Weidelgras viel in Eiweiß um. Dabei wird kein Unterschied zwischen mineralischer und organischer Düngung gemessen.

Witterung und Düngezeitpunkt
Der Einfluss des Stickstoffs hängt des Weiteren von der Jahreswitterung und vom Düngezeitpunkt ab. So erzielten Stickstoffdüngungen im Frühjahr (aufaddierte Tagestemperaturen eines Jahres > 250 °C) wesentlich höhere Erträge als Düngergaben im Sommer oder Herbst. Somit muss der erste Schnitt optimal mit Stickstoff versorgt werden, damit die entsprechenden Futterqualitäten geerntet werden können (vgl. Tabelle). Kleereichere und extensiv geführte Bestände sollten nur über langsam wirkende N-Quellen (Stallmist, Rottemist, Stallmistkompost) versorgt werden. Kleereiche Bestände können durch die Bindung von Luftstickstoff 45 bis 105 kg Stickstoff pro ha und Jahr produzieren. Stickstoff fördert Gräser und schränkt Weißklee ein, weil er die Luftstickstoffbindung der Leguminosen verhindert. Je Prozent Ertragsanteil Weißklee können drei bis vier kg Stickstoff gebunden werden. Der stumpfblättrige Ampfer kommt mit dem überschüssigen Stickstoff besser zurecht als so manche Gräser. Daher sollte der Stickstoff nutzungs- und standortgerecht gedüngt werden. Aufgrund der zu erwartenden steigenden Mineraldüngerpreise soll ein guter Leguminosenanteil (bis 30%) im Futterbestand enthalten sein, damit der N-Einsatz reduziert werden kann. Der Reinnährstoffpreis liegt bei 2,72 Euro je kg Reinstickstoff.