Sommerbraugerste mit Anbau im Spätherbst - hat auch im zweiten Versuchsjahr gut funktioniert
Frühjahrstrockenheit und starke Hitze wirken sich negativ auf den Ertrag aus. Es kommt zu Ertragsminderungen bzw. zum Totalausfall dieser Kultur. Weiters wird durch die Trockenheit der Eiweißgehalt erhöht, je höher diese ausfällt, desto schlechter ist die Brauqualität. Viele dieser Ursachen führten in den letzten Jahren zu einem drastischen Rückgang der Anbauflächen in Österreich.
In Oberösterreich wurde der Versuch mit folgenden Sorten angelegt
- AVUS - Die Saat
- REGENCY, LEANDRA - Saatbau Linz
- MONROE - Saatbau Linz (winterharte Sorte)
Die Standorte befanden sich in Leonding - hier wurde der Versuch auf Dammkultur angelegt, in Neumarkt im Mühlkreis, in Aigen-Schlägl und in Stadl Paura - am Bio-Institut der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Hier wurde der Versuch als Exaktversuch in vierfacher Wiederholung mit Anbau im Herbst sowie im Frühjahr angelegt. Ansprechperson für den Exaktversuch ist DI Daniel Lehner von der Versuchsanstalt. Ein Artikel von diesem Versuch erscheint in der Fachzeitschrift "Landwirt Bio“ Ausgabe 05/2022.
In der ersten Märzdekade wurden die Flächen erstmals bonitiert. Bis auf den Standort in Neumarkt im Mühlkreis waren alle Bestände als zufriedenstellend einzustufen. Aufgrund der Trockenheit und der kalten Temperaturen wirkten die Pflanzen in Neumarkt sehr gestresst. Der Bestand wurde in weiterer Folge umgebrochen.
Am Standort in Leonding war es schwierig, das Unkraut trotz Striegel- und Hackdurchgang in den Griff zu bekommen. Die Erträge lagen hier mit durchschnittlich 1.611 kg/ha weit unter dem Durchschnitt.
In der ersten Märzdekade wurden die Flächen erstmals bonitiert. Bis auf den Standort in Neumarkt im Mühlkreis waren alle Bestände als zufriedenstellend einzustufen. Aufgrund der Trockenheit und der kalten Temperaturen wirkten die Pflanzen in Neumarkt sehr gestresst. Der Bestand wurde in weiterer Folge umgebrochen.
Am Standort in Leonding war es schwierig, das Unkraut trotz Striegel- und Hackdurchgang in den Griff zu bekommen. Die Erträge lagen hier mit durchschnittlich 1.611 kg/ha weit unter dem Durchschnitt.
Detaillierte Ergebnisse vom Praxisversuch in Aigen-Schlägl
- Standort
Boden: Braunerde, kalkfrei
Relief: eben - Klimadaten (Quelle: Hagelversicherung)
Niederschlag: 769 mm (Anbau bis Ernte)
Wärmesumme: 926 °C
Vegetationstage: 275 Tage - Ackerbauliche Maßnahmen
Vorfrucht: Schlägler Roggen
Anbau: 12. Oktober 2021
Düngung: 1,5 t Kohlensaurer Kalk vorm Anbau; 15 m³ Ringergülle (58 kg N ff)
Pflanzenschutz: keiner
Ernte: 14. Juli 2022 - Versuchsform
Praxisversuch in Streifen - Versuchsvarianten
Siehe Grafik - Ergebnis/Interpretation
Am Standort Aigen-Schlägl erfolgte der Anbau nach vorangegangener Düngung mit 1,5 t Kohlensaurem Kalk am 12. Oktober 2021. Die Saatstärke lag bei 450 Kö./m². Beim Anbau betrug die Bodentemperatur 8,0 °C.
Der Bestand wurde am 3. Oktober 2021 bonitiert. Die Gerste befand sich im EC 13, die Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter lag zwischen 197 und 320. Alle Pflanzen haben den Winter sehr gut überstanden. Die niedrigste Bodentemperatur wurde am 24. Dezember 2021 mit minus 2,4 °C gemessen.
Am 10. Mai 2022 wurde der Bestand wieder bonitiert, die Sommergerste befand sich im EC 39 und die Wintergerste im EC 37.
Nach 275 Vegetationstagen wurde der Versuch am 14. Juli 2022 mit einer Durchschnittsfeuchte von 14,7% beerntet. Die Erträge lagen zwischen 3.619 kg/ha und 3.947 kg/ha. Der Durchschnittsertrag betrug 3.828 kg/ha.
Der Rohproteingehalt lag im Schnitt bei 10,0%, den niedrigsten Wert hatte die Sorte REGENCY mit 9,1% und den höchsten die Sorte MONROE mit 11,8%.
Nach einer schonenden Trocknung und einer Keimruhe von sechs Wochen werden in der Mälzerei die Sorten auf ihre Malzeigenschaften überprüft.
Fazit aus dem zweiten Versuchsjahr
- Der Saatzeitpunkt muss vor allem in extensiven Lagen vorverlegt werden, eine Saat im November ist zu spät.
- Braugerste auf Dammkultur funktioniert nicht, aufgrund des breiten Reihenabstandes (45 cm) ist es schwierig, das Unkraut in den Griff zu bekommen.
- BRAUGERSTENANBAU nur MIT KONTRAKT!
Für weitere Informationen steht Ihnen die Bioberatung unter der Tel.-Nr.: 050/6902-1450 bzw. per E-Mail: biolandbau@lk-ooe.at zur Verfügung.