01.08.2018 |
von BEd Johanna Mandl
Screening von Mastitiserregern in der Rohmilch mittels rt-PCR Analyse
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Durch den Einsatz von rt-PCR Analyse ist es möglich, Erreger innerhalb von 5 Stunden nach Eintreffen der Probe zu identifizieren. Diese „real time Polymerase Chain Reaktion“ Analyse ist eine Methode zur Vervielfältigung von DNA der Erreger, die zusätzlich eine mengenmäßige Erfassung der gewonnenen DNA ermöglicht.
Das bedeutet, dass nicht nur festgestellt werden kann, welche Erreger in der Milchprobe zu finden sind, sondern auch eine relative Menge. Diese Messung funktioniert mit Hilfe von Fluoreszenzfarbstoffen, die an die DNA angeheftet werden und reagieren wenn sie angeregt werden. Jeder Erreger wird somit quasi mit einer Farbe markiert, und mit der Vermehrung des Erregers vermehrt sich auch die Farbe. Die Fluoreszenzmessung wird während eines PCR-Zyklus in Echtzeit (Real-Time) erfasst. Die Fluoreszenz nimmt proportional zur DNA-Menge zu.
Das bedeutet, dass nicht nur festgestellt werden kann, welche Erreger in der Milchprobe zu finden sind, sondern auch eine relative Menge. Diese Messung funktioniert mit Hilfe von Fluoreszenzfarbstoffen, die an die DNA angeheftet werden und reagieren wenn sie angeregt werden. Jeder Erreger wird somit quasi mit einer Farbe markiert, und mit der Vermehrung des Erregers vermehrt sich auch die Farbe. Die Fluoreszenzmessung wird während eines PCR-Zyklus in Echtzeit (Real-Time) erfasst. Die Fluoreszenz nimmt proportional zur DNA-Menge zu.
Die Ergebnisse einer Analyse zeigen auf, welche Erreger dominant im Stall und in der Herde sind, allein durch ihr hohes Vorkommen in der Milch. Daraus kann man schließen, dass diese Erreger für den Bestand bereits eine Bedrohung der Eutergesundheit sind oder noch werden können. Deshalb ist es auch möglich, aus der Tankmilchprobe euterassoziierte Erreger nachzuweisen, bzw. ein Mykoplasmenscreening durchzuführen. Natürlich können bei nicht sauber gezogenen Einzel- und Sammelproben auch Keime mit aufscheinen, die erst bei der Probenziehung in die Milch gelangt sind und nicht auch im Euter leben. Aus diesem Grund ist auch hier auf eine möglichst gute Hygiene beim Melken und bei der Probenziehung zu achten.
Bei der PCR-Michuntersuchung wird der Patho-Proof © mastitis Complete-16 Kit eingesetzt. Dieser kann die 15 häufigsten Mastitiserreger und Beta-Laktamase, ein Bakterienenzym, das auf eine Penicillinresistenz des Erregers schließen lässt, nachweisen. Das Vorhandensein der Beta-Laktamase würde also bedeuten, dass in der Probe Bakterien leben, welche nicht empfindlich auf Penicillin reagieren, und vorzugsweise ein anderes Antibiotikum zur Behandlung genommen werden sollte.
Übersicht der nachweisbaren Mikroorganismen
1. T. pyogenes und P. indolicus | 9. Prototheca spp. |
2. Beta-lactamase Gene | 10. Serratia marcescens |
3. C. bovis | 11. Staph. aureus |
4. E. coli | 12. Staphylococcus spp. |
5. Enterococcus spp. | 13. Sc. agalactiae (Galt) |
6. Klebsiella spp. | 14. Sc. dysgalactiae (Sc-) |
7. M. bovis | 15. Sc. ubris (Sc+) |
8. Mycoplasma spp. | 16. Hefen |
Der Test ist sehr sensibel und reagiert verlässlich auf vorhandene Erreger, auch auf bereits abgestorbene Bakterien, jedoch ist der Nachweis von untypischen Mastitiserregern mit diesem Test nicht möglich.
Der Nachweis von bereits abgestorbenen Bakterien in der Milchprobe ist einer der Vorteile der PCR, verglichen mit der klassischen BU. Die abgestorbenen Bakterien in der Milchprobe sind in der Regel bei der Probennahme und somit im Euter noch aktiv. Diese Bakterien sterben oft erst durch die Kühlung und die Konservierung beim Transport ab. Bei der klassischen bakteriologischen Untersuchung können sie also nicht mehr nachgewiesen werden, obwohl der Keim u.U. im Bestand Probleme verursacht.
Der Nachweis von bereits abgestorbenen Bakterien in der Milchprobe ist einer der Vorteile der PCR, verglichen mit der klassischen BU. Die abgestorbenen Bakterien in der Milchprobe sind in der Regel bei der Probennahme und somit im Euter noch aktiv. Diese Bakterien sterben oft erst durch die Kühlung und die Konservierung beim Transport ab. Bei der klassischen bakteriologischen Untersuchung können sie also nicht mehr nachgewiesen werden, obwohl der Keim u.U. im Bestand Probleme verursacht.
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Versuche mit PCR Analyse vom Qualitätslabor Niederösterreich
Im Qualitätslabor Niederösterreich wurden ebenfalls Versuche mit der rt-PCR Analyse durchgeführt.
In einem ersten Schritt wurden Proben, welche über den LKV eingeschickt wurden, mit dem Patho-Proof © mastitis Complete-16 Kit beprobt und die Ergebnisse auf Relevanz geprüft. Im zweiten Versuchsschritt wurden eingesendete BU-Proben sowohl mittels PCR-Analyse als auch mit einer klassischen bakteriologischen Untersuchung beprobt. Im Anschluss wurde überprüft, ob die jeweiligen Ergebnisse vergleichbar sind.
In einem dritten Schritt wurden zwei Proben derselben Kuh, eine LKV-Probe und eine später gezogene BU, untersucht und die Ergebnisse wiederum auf Vergleichbarkeit geprüft.
Mit diesem Versuchsdesign wurde angestrebt, die Aussagekraft der PCR zu untermauern. Was zutrifft ist, dass die PCR-Analyse zuverlässig die 16 Erreger, welche die Analyse umfasst, in relativen Mengen nachweisen kann und das in einer sehr kurzen Zeitspanne.
Petra Mader, MSc, Stv. techn. Leitung des Qualitätslabor Niederösterreich, beschreibt den Nutzen der rt-PCR-Analyse für den Landwirt so: Man könne so Probleme einer Herde erkennen, bevor sie entstehen oder sich verbreiten. Sinnvoll ist die Anwendung nur, wenn man eine Zellzahl festlegt, ab welcher untersucht werden soll. Eine routinemäßige Kontrolle der Tankmilch kann ebenfalls eine Möglichkeit sein.
Eine aussagekräftige Schlussfolgerung aus der Tankmilchprobe ist ein großer Vorteil der PCR, so können die häufigsten Erreger in der Herde als Erreger der zellzahlhöchsten Kühe angenommen werden. Der häufigste Erreger kann quasi mit einem Leitkeim einer Bestandesuntersuchung verglichen werden. Das Wissen ob nun vermehrt Umwelterreger oder vermehrt kuhassoziierte Erreger Probleme im Bestand verursachen, kann beim Setzen weiterer Managementschritte helfen.
In einem ersten Schritt wurden Proben, welche über den LKV eingeschickt wurden, mit dem Patho-Proof © mastitis Complete-16 Kit beprobt und die Ergebnisse auf Relevanz geprüft. Im zweiten Versuchsschritt wurden eingesendete BU-Proben sowohl mittels PCR-Analyse als auch mit einer klassischen bakteriologischen Untersuchung beprobt. Im Anschluss wurde überprüft, ob die jeweiligen Ergebnisse vergleichbar sind.
In einem dritten Schritt wurden zwei Proben derselben Kuh, eine LKV-Probe und eine später gezogene BU, untersucht und die Ergebnisse wiederum auf Vergleichbarkeit geprüft.
Mit diesem Versuchsdesign wurde angestrebt, die Aussagekraft der PCR zu untermauern. Was zutrifft ist, dass die PCR-Analyse zuverlässig die 16 Erreger, welche die Analyse umfasst, in relativen Mengen nachweisen kann und das in einer sehr kurzen Zeitspanne.
Petra Mader, MSc, Stv. techn. Leitung des Qualitätslabor Niederösterreich, beschreibt den Nutzen der rt-PCR-Analyse für den Landwirt so: Man könne so Probleme einer Herde erkennen, bevor sie entstehen oder sich verbreiten. Sinnvoll ist die Anwendung nur, wenn man eine Zellzahl festlegt, ab welcher untersucht werden soll. Eine routinemäßige Kontrolle der Tankmilch kann ebenfalls eine Möglichkeit sein.
Eine aussagekräftige Schlussfolgerung aus der Tankmilchprobe ist ein großer Vorteil der PCR, so können die häufigsten Erreger in der Herde als Erreger der zellzahlhöchsten Kühe angenommen werden. Der häufigste Erreger kann quasi mit einem Leitkeim einer Bestandesuntersuchung verglichen werden. Das Wissen ob nun vermehrt Umwelterreger oder vermehrt kuhassoziierte Erreger Probleme im Bestand verursachen, kann beim Setzen weiterer Managementschritte helfen.