Schweineprüfanstalt Streitdorf
Die Schweineprüfanstalt Streitdorf Ges.m.b.H. ist die zentrale Einrichtung für die Durchführung der Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung in der österreichischen Schweinezucht. Die Leistungsprüfung unter standardisierten Bedingungen bildet die Grundlage, um das genetische Leistungspotenzial der in Österreich eingesetzten Zuchttiere zu bewerten. Darauf aufbauend werden Anpaarungsempfehlungen entwickelt, damit die gewünschten Ziele in der Schweinehaltung erreicht werden können.
Im Tätigkeitsbericht der Schweineprüfanstalt Streitdorf werden die Ergebnisse der Leistungsprüfung im Stationsbetrieb dokumentiert und die genetischen Trends aufgezeigt. In nachfolgender Darstellung findet sich ein Überblick über die Daten in den verschiedenen Produktionsstufen von der Reinzucht bis hin zur Mast, wobei große Datenmengen für die züchterische Nutzung ausgewertet werden. Eine große Datenmenge sorgt für eine höhere Sicherheit bei den Ergebnissen.
Stationsdaten und Felddaten aus der österreichischen Zucht und Produktionsstufe
Ziele sind Verbesserungen in der Produktion sowie in der Schlachtkörper- und Fleischqualität
Die Arbeit in der Zuchtstufe spiegelt sich in weiterer Folge in den an die Ferkelproduktion gelieferten Sauen wieder. Die Ergebnisse kommen am Ende der Produktionskette dann den Landwirten, Fleischverarbeitern und Konsumenten zugute, da laufend Verbesserungen in Schlachtkörper- und Fleischqualität erreicht werden können.
Entwicklung der für die Mast wichtigen Leistungsmerkmale:
Bei den Tageszunahmen (TGZ) in der Mast wurden in den letzten Jahrzehnten laufend gute Verbesserungen bei allen Hauptrassen erreicht.
Verbesserung der Fruchtbarkeit:
Seit Einführung der BLUP-Zuchtwertschätzung für Fruchtbarkeitsmerkmale im Jahr 2002 sind bei den Ferkelzahlen sehr positive Trends festzustellen. Ende 2019 wurden Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Optisau“ in der praktischen Zuchtarbeit umgesetzt und eine Zuchtwertschätzung für Wurfqualität und Ferkelvitalität etabliert.
Weitere Entwicklungen
Für Merkmale der Mütterlichkeit (subjektiv beurteilt: Abferkelverhalten, Aggressivität gegenüber Saugferkeln, "gute Mutter-Eigenschaften“ sowie die Erdrückungsverluste in Prozent) werden seit Februar 2020 Zuchtwerte geschätzt und in weiterer Folge ebenfalls im Gesamtzuchtwert berücksichtigt.
Seit 1. Dezember 2019 hat die österreichische Schweinezucht neben der gemeinsamen Leistungsprüfung auch eine österreichweite Zuchtorganisation. Mit der "PIG Austria GmbH“ ist diese neue "Schweinezucht Österreich eGen“ in den Geschäftsbereichen Zucht, Besamung und Zubehörhandel operativ tätig. Auf der Homepage www.pig.at präsentiert sich das Unternehmen, zusätzlich werden die aktuellen Zuchttiere vorgestellt und auch Zubehörartikel für die Schweinehaltung vermarktet.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich die Arbeit der Österreichischen Schweineprüfanstalt und der Schweinezuchtverbände sehr positiv auf die Leistungsentwicklung in Zucht und Produktion auswirkt. Gemeinsam wird laufend daran gearbeitet, die genetische Basis für das vom österreichischen Markt verlangte, stark bemuskelte, fleischreiche Mastendprodukt zu schaffen. Gleichzeitig sind andere wichtige Faktoren wie Fleischqualität oder Tageszunahmen in der Zucht nicht zu vernachlässigen.