Sanierung und periodische Nachsaat rechnen sich
Im August 2018 wurde der Praxisversuch "Verbesserung der Trockenheitstoleranz und des Artenspektrums von ertragsbetontem Grünland“ angelegt. Nun liegt der Bericht für die Jahre 2018-2020 vor. Hier zum Herunterladen.
In diesem Bericht wird ausführlich und mit vielen Bildern die Vorgangsweise der "Sanierung Nachsaat“ dargestellt, sowie die Ergebnisse der nachgesäten Mischungen und deren Erträge, mit einer ökonomischen Bewertung der Nachsaatmaßnahmen.
In diesem Bericht wird ausführlich und mit vielen Bildern die Vorgangsweise der "Sanierung Nachsaat“ dargestellt, sowie die Ergebnisse der nachgesäten Mischungen und deren Erträge, mit einer ökonomischen Bewertung der Nachsaatmaßnahmen.

Vorrangige Ziele des Versuches sind: Diversifizierung der Futtergrasarten zur Verbesserung der Nutzungselastizität, Reduzierung der Gemeinen Rispe, sowie die Erhöhung der Trockentoleranz.
Sanierung Nachsaat: Die Bestandesumwandlung erfolgte bereits im ersten Jahr nach der Sanierung sehr gut und rasch. Im Vergleich zum Ausgangsbestand konnten deutlich bessere Erträge erzielt werden. Durch das sehr scharfe Ausstriegeln der Gemeinen Rispe konnten sich Gräser und Klee gut etablieren und einen dichten Bestand bilden, bei gleichzeitig sehr gutem Bodenkontakt der ausgebrachten Gülle.
Sanierung Nachsaat: Die Bestandesumwandlung erfolgte bereits im ersten Jahr nach der Sanierung sehr gut und rasch. Im Vergleich zum Ausgangsbestand konnten deutlich bessere Erträge erzielt werden. Durch das sehr scharfe Ausstriegeln der Gemeinen Rispe konnten sich Gräser und Klee gut etablieren und einen dichten Bestand bilden, bei gleichzeitig sehr gutem Bodenkontakt der ausgebrachten Gülle.
Periodische Nachsaat: Rotklee und auch Knaulgras haben sich erst ab dem dritten Aufwuchs des Versuchsjahres (zweites Jahr nach der Nachsaat) deutlich sichtbar durchgesetzt. Da das Englische Raygras hier voll erhalten geblieben ist, konnte es unter den optimalen Niederschlagsbedingungen im Jahr 2020 sein Ertragspotential voll ausspielen. Die TM-Erträge waren deshalb nur unwesentlich geringer als bei der Sanierung Nachsaat.
Bei der Sanierung geht es vorrangig um die Entfernung der Gemeinen Rispe und um eine rasche Bestandesumwandlung. Diese sind mit der Periodischen Nachsaat nicht zu erreichen. Die Periodische Nachsaat hat vor allem dort ihr Einsatzgebiet, wo Gemeine Rispe keine große Rolle spielt und bereits vorhandene Lücken, also offener Boden, das Keimen und das Etablieren der Gräser der Nachsaatmischung ohne größere Schwierigkeiten ermöglichen. Zudem ist die Sanierung Nachsaat als einmalige Maßnahme zu verstehen, mit der die Fläche für die Bestandesumwandlung und für die später folgenden Periodischen Nachsaaten vorbereitet wird.
Von den im Versuch eingesetzten Mischungsvarianten brachte die Kombination 50% Knaulgras und 50% Rotklee die besten Ergebnisse in Trockenmasse- und Eiweißertrag.
Von den im Versuch eingesetzten Mischungsvarianten brachte die Kombination 50% Knaulgras und 50% Rotklee die besten Ergebnisse in Trockenmasse- und Eiweißertrag.
Wirtschaftliche Bewertung:
In der ökonomischen Bewertung der Erträge im Versuchsjahr 2020 lag die Mischung 3 (50% Knaulgras, 50% Rotklee) vorne. Der Mehrerlös bei der Sanierung Nachsaat auf Basis NEL betrug + 650 Euro und auf Basis nXP + 951 Euro. Der Mehrerlös bei der Periodischen Nachsaat auf Basis NEL betrug + 866 Euro und auf Basis nXP + 910 Euro.
Der Praxisversuch zeigt, dass die Periodische Nachsaat und Sanierung Nachsaat wirtschaftlich sehr sinnvolle "Investitionen“ sein können. Die nicht unbeträchtlichen Kosten konnten innerhalb kürzester Zeit (zum Teil in weniger als einem Jahr) durch die höheren Erträge und in der Folge höheren Milcherlöse gedeckt werden.
Trockenheitstoleranz:
Die Versuchsfrage Trockentoleranz konnte aufgrund der guten Niederschläge im Versuchsjahr 2020 nicht mit Ertragsdaten hinterlegt werden. Im Trockenjahr 2019, dem ersten Jahr nach der Versuchsanlage, zeigte die Sanierung Nachsaat mit der Mischung Knaulgras + Rotklee (50:50) rein optisch eine sehr gute Massebildung, deutlich besser als der Ausgangsbestand und die Periodische Nachsaat.

In Zukunft heißt Trockentoleranz: Mittelweg im Ertrag im Durchschnitt der Jahre. Maximale Erträge sind nicht mehr das Ziel, sondern mehr Ausgeglichenheit über die Jahre. Weniger Ertragsschwankungen. Ziel der Trockentoleranz ist die Ertragssicherheit zu verbessern.
Eiweißerträge:
Im Versuch lagen bei der gegebenen 5-Schnittnutzung die Rohproteinerträge zwischen 1,64 und 2,11 t XP/ha.
Die Ergebnisse zeigen, welch großes Eiweiß-Ertragspotenzial im Wirtschaftsgrünland vorhanden ist. Bei entsprechendem Pflanzenbestand und entzugsorientierter Nährstoffversorgung. Und zudem in wiederkäuergerechter Form. Mit Soja werden in Oberösterreich, je nach reinem TM-Ertrag, zwischen 1,1 t RP/ha und 1,3 t RP/ha geerntet (bei durchschnittlich 44% RP), die erst noch weiterverarbeitet bzw. getoastet werden muss (z.B. Donau Soja).