06.11.2019 |
von DI Christian Krumphuber
Saatgutwirtschaft gut unterwegs
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55 verschiedene Kulturen auf 37.500 ha Vermehrungsfläche - das sind die Eckdaten der heimischen Saatgutwirtschaft. Insgesamt hat diese 90.000 t Saat- und Pflanzgut abgesetzt und dabei 143 Mio. Euro umgesetzt. (alle Zahlen 2018). Der Bioanteil an der Vermehrungsfläche beträgt ca. 7.600 ha (= 20%).
Die Wichtigkeit einer vitalen, regionalen Saatgutwirtschaft kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Saatgut und Sorte werden in der Bewältigung des Klimawandels bzw. in der Klimawandelanpassung eine zentrale Rolle einnehmen. Hinter der Saatgutvermehrung stehen heimische Züchter, die kontinuierlich für "Sortennachschub" sorgen.
Die Wichtigkeit einer vitalen, regionalen Saatgutwirtschaft kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Saatgut und Sorte werden in der Bewältigung des Klimawandels bzw. in der Klimawandelanpassung eine zentrale Rolle einnehmen. Hinter der Saatgutvermehrung stehen heimische Züchter, die kontinuierlich für "Sortennachschub" sorgen.
55 – Kulturen – von Ackerbohne bis Zuckerrübe
Entwicklung der Vermehrungsfläche für Saatgut 2007 – 2018 in Österreich
Kulturart | 2007 | 2010 | 2018 |
Getreide und Mais | 24.400 | 25.000 | 27.500 |
davon Winterweizen | 7.800 | 7.400 | 7.000 |
davon Mais | 5.000 | 6.000 | 8.900 |
Großkörnige Leguminosen | 2.700 | 3.600 | 5.900 |
davon Sojabohne | 1.500 | 2.500 | 4.100 |
Klee und Gräser | 1.100 | 1.100 | 1.100 |
Erdäpfel | 1.500 | 1.500 | 1.300 |
(flächenmäßig wichtigste Kulturarten)
Die Tabelle gibt nur einen kleinen Ausschnitt der in Österreich vermehrten Kulturen wieder. Das gesamte Spektrum aller 55 hierzulande vermehrten Kulturen reicht tatsächlich von A (Ackerbohne) bis Z (Zuckerrübe).
Besonders auffallend war in den letzten zehn Jahren der starke Anstieg der Soja- und Maisvermehrungen. Darin spiegelt sich unter anderem auch der Erfolg der heimischen Züchter wider, denn sowohl bei Soja- als auch bei Maissaatgut wird in Österreich deutlich mehr produziert als benötigt wird. Das heißt: heimisches Saatgut ist auch im Export erfolgreich.
Besonders auffallend war in den letzten zehn Jahren der starke Anstieg der Soja- und Maisvermehrungen. Darin spiegelt sich unter anderem auch der Erfolg der heimischen Züchter wider, denn sowohl bei Soja- als auch bei Maissaatgut wird in Österreich deutlich mehr produziert als benötigt wird. Das heißt: heimisches Saatgut ist auch im Export erfolgreich.
Niederösterreich klare Nummer 1 bei Saatgut
Oberösterreich Nummer 2 – Burgenland der Saatmaisspezialist
Klarerweise ist Niederösterreich als das flächenstärkste Ackerbau-Bundesland klare Nummer 1 in der Saatgutvermehrung mit zuletzt knapp 20.000 ha Vermehrungsfläche. Der Schwerpunkt liegt bei Getreide mit ca. 11.500 ha, Saatmais (3.300 ha) und mit 1.260 ha wird auch fast das gesamte Kartoffelpflanzgut Österreichs in Niederösterreich erzeugt. Mit 1.800 ha ist dieses Bundesland auch führend in der Sojavermehrung.
Oberösterreich, mit einer Gesamtvermehrungsfläche von ca. 8.100 ha, ist stark bei Saatmais (1.500 ha) und Sojabohnen (knapp 1.200 ha). Etwa 3.700 ha Getreidevermehrungen stehen in Oberösterreich. Eine oberösterreichische Domäne sind Vermehrungen von Gräsern und Kleesaaten (ca. 700 ha). Das Burgenland ist wiederum der Spezialist für Saatmais, denn mit 3.200 ha verfügt es etwa über die gleiche Saatmaisfläche wie Niederösterreich.
Klarerweise ist Niederösterreich als das flächenstärkste Ackerbau-Bundesland klare Nummer 1 in der Saatgutvermehrung mit zuletzt knapp 20.000 ha Vermehrungsfläche. Der Schwerpunkt liegt bei Getreide mit ca. 11.500 ha, Saatmais (3.300 ha) und mit 1.260 ha wird auch fast das gesamte Kartoffelpflanzgut Österreichs in Niederösterreich erzeugt. Mit 1.800 ha ist dieses Bundesland auch führend in der Sojavermehrung.
Oberösterreich, mit einer Gesamtvermehrungsfläche von ca. 8.100 ha, ist stark bei Saatmais (1.500 ha) und Sojabohnen (knapp 1.200 ha). Etwa 3.700 ha Getreidevermehrungen stehen in Oberösterreich. Eine oberösterreichische Domäne sind Vermehrungen von Gräsern und Kleesaaten (ca. 700 ha). Das Burgenland ist wiederum der Spezialist für Saatmais, denn mit 3.200 ha verfügt es etwa über die gleiche Saatmaisfläche wie Niederösterreich.
Wirtschaftliche Bedeutung der Saatgutproduktion
Mit fast 143 Mio. Euro Umsatz ist die Saatgutwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftszweig. Erfreulich ist, dass der Außenhandelssaldo klar positiv ist. Mengenmäßig wurden ca. 31.500 t Saatgut exportiert und etwa 20.000 t importiert. Saatguterzeugung bedeutet auch Produktionsmöglichkeiten für die Landwirtschaft, von einem Produkt, dessen Bedeutung künftig noch steigen wird.
Starke Branche mit Zukunft
Die österreichische Saatgutwirtschaft mit ihren zumeist mittelständischen Unternehmen ist insgesamt recht gut positioniert. Sowohl die Entwicklung der Vermehrungsflächen als auch die Erfolge im Export sind sehr erfreulich. Nicht vergessen darf man, dass eine heimische Saatgutwirtschaft mit vielfältigen Kulturen auch ein wichtiger Sicherheitsfaktor für die Landwirtschaft ist. Hinsichtlich Krisenvorsorge und Versorgungssicherheit kann die Bedeutung einer heimischen, eigenen Saatgutwirtschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die internationale Vernetzung der heimischen Saatgutwirtschaft soll durchaus auch positiv gesehen werden, denn Züchtung allein für den Inlandsmarkt ist nicht machbar – hier braucht man ein größeres Umfeld. Und letztlich braucht man bei einer Vermehrungsfläche von 37.500 ha die Bauern, die ihre Flächen einbringen, ihr Wissen und Können – auch das ist ein Erfolgsfaktor der heimischen Saatgutwirtschaft.
Einen detaillierten Bericht zur Österreichischen Saatgutwirtschaft des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus findet man im link: https://www.bmnt.gv.at/land/produktion-maerkte/pflanzliche-produktion/saatgut-sorten/Saatgutwirtschaft.html
Einen detaillierten Bericht zur Österreichischen Saatgutwirtschaft des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus findet man im link: https://www.bmnt.gv.at/land/produktion-maerkte/pflanzliche-produktion/saatgut-sorten/Saatgutwirtschaft.html