28.11.2018 |
von Ing. Gottfried Etlinger
Rinderstall: Lüftungsfehler rasch korrigieren
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Zugluft, fehlender Luftaustausch und hohe Stalltemperaturen setzen Tier, Mensch und Technik immer wieder zu. Außerdem werden Lüftungsfehler in natürlich gelüfteten Rinderstallungen oft erst zu spät erkannt.
Fensterlüftung ist nicht mehr Stand der Technik
In den Sommermonaten kann in den meisten (Altbau)Stallungen die klassische Fensterlüftung keinen ausreichenden Luftaustausch sicherstellen. Die Fensterquerschnitte sind zu klein damit die notwendigen Luftraten zu- und abfließen können (Querlüftung). In den Wintermonaten leiten die Fenster die kalte Zuluft direkt in den Tierbereich. Die Tiere können sich den Kaltluftströmungen nicht entziehen und erkranken oft schwer.
Darüber hinaus findet man häufig Zuluftöffnungen an der Traufe oder knapp unter der Stalldecke. Liegen diese Öffnungen direkt über dem Tierbereich, besteht in der kalten Jahreszeit die Gefahr von schädlichen Kaltluftströmungen. Solche Öffnungen sind, wie auch Fenster im Tierbereich, bei niedrigen Außentemperaturen unbedingt zu schließen. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Luftstrom mittels Leitplatten umzuleiten oder den Tierbereich durch eine entsprechende Abdeckung, zum Beispiel ein Kälbernest, zu schützen.
Darüber hinaus findet man häufig Zuluftöffnungen an der Traufe oder knapp unter der Stalldecke. Liegen diese Öffnungen direkt über dem Tierbereich, besteht in der kalten Jahreszeit die Gefahr von schädlichen Kaltluftströmungen. Solche Öffnungen sind, wie auch Fenster im Tierbereich, bei niedrigen Außentemperaturen unbedingt zu schließen. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Luftstrom mittels Leitplatten umzuleiten oder den Tierbereich durch eine entsprechende Abdeckung, zum Beispiel ein Kälbernest, zu schützen.
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Schadgasbelastung im Stall
In gut durchlüfteten Stallungen ist die Schadgasbelastung der Tiere kein Thema. Gibt es aber Probleme, den Luftaustausch sicherzustellen oder ist die Temperatur im Stall zu hoch, leiden die Tiere auch unter der erhöhten Schadgasbelastung.
Zu beachten sind hier beispielsweise
Weitere Schadfaktoren sind Viren und Bakterien sowie Staub. Staub in der Stallluft kann unter anderem durch ein schlechtes Einstreumanagement bedingt sein. Frische Luft führt je Kubikmeter zirka 150 Bakterien und Staubpartikeln mit sich, während ein schlecht belüfteter Stall bis zu 700.000 Bakterien je Kubikmeter Luft beinhalten kann.
Besonderes Augenmerk ist auf das Güllesystem der Stallungen zu legen. Da die Luft immer den Weg des geringsten Widerstands geht, kann es in Ställen mit unzureichender Frischluftversorgung dazu kommen, dass über das Güllesystem schadstoffangereicherte Luft in den Tierbereich strömt. Deshalb ist es enorm wichtig, dass sämtliche Öffnungen an den Güllekanälen außerhalb der Stallung entsprechend dicht abgedeckt sind.
Des Weiteren ist Kaltlufteintrag ins Güllesystem innerhalb des Stalles zu verhindern. Wird die Zuluft über Fenster oder Öffnungen in der Stallwand zugeführt, sinkt im Winter die kalte Luft entlang der Wand sehr schnell ab. Befindet sich unmittelbar unterhalb der Zuluftöffnungen ein Spaltenboden oder ein offener Güllekanal, fällt die frische Luft in den Gülleraum und steigt mit Schadgasen angereichert im Tierbereich wieder auf.
Der letzte Punkt in dieser Thematik ist die Anordnung von Zuluftöffnungen zum Wirtschaftdüngerlager. Die Frischluftversorgung des Stalls über Öffnungen in unmittelbarer Nähe zu Mistlagern oder offenen Güllegruben sollte man unbedingt vermeiden.
Zu beachten sind hier beispielsweise
- Ammoniak – erlaubt sind maximal 15 ppm; die Augen brennen ab 30 ppm und tränen ab 50 ppm
- CO2 – erlaubt sind maximal 2000 ppm
- Schwefelwasserstoff und Methan – erlaubt sind maximal 5 ppm
Weitere Schadfaktoren sind Viren und Bakterien sowie Staub. Staub in der Stallluft kann unter anderem durch ein schlechtes Einstreumanagement bedingt sein. Frische Luft führt je Kubikmeter zirka 150 Bakterien und Staubpartikeln mit sich, während ein schlecht belüfteter Stall bis zu 700.000 Bakterien je Kubikmeter Luft beinhalten kann.
Besonderes Augenmerk ist auf das Güllesystem der Stallungen zu legen. Da die Luft immer den Weg des geringsten Widerstands geht, kann es in Ställen mit unzureichender Frischluftversorgung dazu kommen, dass über das Güllesystem schadstoffangereicherte Luft in den Tierbereich strömt. Deshalb ist es enorm wichtig, dass sämtliche Öffnungen an den Güllekanälen außerhalb der Stallung entsprechend dicht abgedeckt sind.
Des Weiteren ist Kaltlufteintrag ins Güllesystem innerhalb des Stalles zu verhindern. Wird die Zuluft über Fenster oder Öffnungen in der Stallwand zugeführt, sinkt im Winter die kalte Luft entlang der Wand sehr schnell ab. Befindet sich unmittelbar unterhalb der Zuluftöffnungen ein Spaltenboden oder ein offener Güllekanal, fällt die frische Luft in den Gülleraum und steigt mit Schadgasen angereichert im Tierbereich wieder auf.
Der letzte Punkt in dieser Thematik ist die Anordnung von Zuluftöffnungen zum Wirtschaftdüngerlager. Die Frischluftversorgung des Stalls über Öffnungen in unmittelbarer Nähe zu Mistlagern oder offenen Güllegruben sollte man unbedingt vermeiden.
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"Tote" Ecken im Stall gefährden die Tiergesundheit
In der Beratungspraxis werden immer wieder verwinkelte Stallbereiche ohne Fenster oder andere Öffnungen vorgefunden, in denen kaum oder gar kein Luftaustausch stattfindet – die Luft "steht". Wenn nicht genügend frische Luft in den Tierbereich gelangt und die verbrauchte und feuchte Luft wieder abgeführt werden kann, sind Kondenswasserbildung und Schimmel an den Wänden und Decken die Folge. In einem Großteil der Fälle kann die Stallluft nicht abgeführt werden.
Bei Stallungen ohne Zwischendecke kann man durch den Einbau eines Lüftungsfirstes Abhilfe schaffen. Oft wurde der vorhandene Lüftungsfirst falsch dimensioniert. Grundsätzlich sollte ein Lüftungsfirst über die gesamte Stalllänge installiert werden. Ist der Abstand zwischen den Giebelmauern und dem Lüftungsfirst zu groß, kann sich in diesem Bereich die Luft stauen und es bildet sich Schimmel an der Dachkonstruktion.
Verfügt der Rinderstall über eine Zwischendecke, muss die Abluft über Luftschächte (Schwerkraftkamine) entweichen können. Idealerweise soll die Abluft ohne Umlenkung bis einen Meter über den First geführt werden. Je höher der Schacht, umso besser ist seine Wirkung. Systemhöhen von weniger als zwei Metern sind nicht zulässig, da es sehr schnell zu einer Systemumkehr kommt. Das heißt, die Luft wird über den Kamin mit teilweise hohen Geschwindigkeiten in den Stall gedrückt. Damit sich im Kamin kein Kondenswasser bildet, sind die Schwerkraftkamine durchgehend zu isolieren. Wird der Kamin über dem Tierbereich positioniert, empfiehlt sich eine Abdeckung. Der Abstand der Abdeckung über der Kaminkante muss mindestens dem halben Durchmesser des Kamins entsprechen.
Bei Stallungen ohne Zwischendecke kann man durch den Einbau eines Lüftungsfirstes Abhilfe schaffen. Oft wurde der vorhandene Lüftungsfirst falsch dimensioniert. Grundsätzlich sollte ein Lüftungsfirst über die gesamte Stalllänge installiert werden. Ist der Abstand zwischen den Giebelmauern und dem Lüftungsfirst zu groß, kann sich in diesem Bereich die Luft stauen und es bildet sich Schimmel an der Dachkonstruktion.
Verfügt der Rinderstall über eine Zwischendecke, muss die Abluft über Luftschächte (Schwerkraftkamine) entweichen können. Idealerweise soll die Abluft ohne Umlenkung bis einen Meter über den First geführt werden. Je höher der Schacht, umso besser ist seine Wirkung. Systemhöhen von weniger als zwei Metern sind nicht zulässig, da es sehr schnell zu einer Systemumkehr kommt. Das heißt, die Luft wird über den Kamin mit teilweise hohen Geschwindigkeiten in den Stall gedrückt. Damit sich im Kamin kein Kondenswasser bildet, sind die Schwerkraftkamine durchgehend zu isolieren. Wird der Kamin über dem Tierbereich positioniert, empfiehlt sich eine Abdeckung. Der Abstand der Abdeckung über der Kaminkante muss mindestens dem halben Durchmesser des Kamins entsprechen.
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Kurz gefasst
Ausreichender Luftaustausch in allen Stallbereichen und entsprechende Luftgeschwindigkeit im Tierbereich sind der Grundstein für gesunde und leistungsfähige Rinder. Die wichtigsten Stallklimafaktoren muss man ständig beobachten und beurteilen. Bei Gesundheitsproblemen, die auf das Stallklima zurückzuführen sind, oder bei geplanten Neu- oder Umbauten des Stalles sollte man einen Fachberater holen.