Rapsbestände bedarfsgerecht führen
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Die heurigen Rapsbestände sind in ihrer Entwicklung zweigeteilt. Konnte der Anbau bis Ende August erfolgen, entwickelten sich die Rapspflanzen in der nachfolgenden Schönwetterperiode sehr gut und üppig. Sie wurden zum Teil aber sehr stark vom Rapserdfloh befallen. Aufgrund der feuchten Bedingungen war ein Anbau oftmals erst Mitte September möglich. Die feucht-kühle Witterung im Herbst hat aber die Entwicklung bis zu Vegetationsende limitiert und es stehen Pflanzen mit weniger als sechs Blätter. Aus derzeitiger Sicht werden sich trotzdem die Frostschäden in Grenzen halten, wobei das Risiko im Frühjahr immer noch besteht. Diese Unterschiede zum Vegetationsstart bestimmen die weitere Bestandesführung, speziell die Stickstoffversorgung.
Schwache Rapsbestände mit Stickstoff steuern
Schwache Bestände mit weniger als sechs Blättern oder solche mit starkem Blattverlust brauchen zum Vegetationsstart höhere Stickstoffmengen, um die Regeneration und Blattneubildung anzuregen. 80 bis 100 kg Stickstoff je Hektar sind dann sinnvoll, wobei aufgrund der schnelleren Verfügbarkeit ein Teil des Stickstoffs in Nitratform gedüngt werden soll.
Bei üppigen Beständen ohne Blattverlust kann die Startgabe mit Stickstoff verhalten ausfallen, da genug Stickstoff in den Pflanzen gespeichert ist. In Abhängigkeit der Ertragslage ist in diesem Fall eine Startgabe von 60 bis 80 kg/ha ausreichend. Der niedrigere Wert soll angestrebt werden, wenn im Herbst bereits Stickstoff gedüngt wurde.
Bei üppigen Beständen ohne Blattverlust kann die Startgabe mit Stickstoff verhalten ausfallen, da genug Stickstoff in den Pflanzen gespeichert ist. In Abhängigkeit der Ertragslage ist in diesem Fall eine Startgabe von 60 bis 80 kg/ha ausreichend. Der niedrigere Wert soll angestrebt werden, wenn im Herbst bereits Stickstoff gedüngt wurde.
Stickstoff-Düngung mit Schwefelversorgung
Zu einer effizienten Stickstoff-Düngung gehört auch eine ausreichende Schwefelversorgung. Aufnahme und Wirkung von Schwefel sind dem Stickstoff ähnlich. Daher decken den Schwefelbedarf von zirka 40 bis 60 kg am zweckmäßigsten schwefelhaltige Stickstoff-Dünger, die es in verschiedenen Formulierungsverhältnissen gibt.
Mit Einsetzen der Stängelstreckung steigt auch die Stickstoffaufnahme, die in dieser Phase bis zu 5 kg Stickstoff pro Hektar und Tag betragen kann. Damit es hier zu keinem Mangel kommt, soll vor dieser Phase die zweite Stickstoff-Gabe verabreicht werden. Unter trockenen Bedingungen darf man damit nicht zu lange zuwarten, da sonst der Stickstoff möglicherweise zu spät zur Wirkung kommt.
Mit Einsetzen der Stängelstreckung steigt auch die Stickstoffaufnahme, die in dieser Phase bis zu 5 kg Stickstoff pro Hektar und Tag betragen kann. Damit es hier zu keinem Mangel kommt, soll vor dieser Phase die zweite Stickstoff-Gabe verabreicht werden. Unter trockenen Bedingungen darf man damit nicht zu lange zuwarten, da sonst der Stickstoff möglicherweise zu spät zur Wirkung kommt.
Perfekten Zeitpunkt für Schossgabe wählen
Vor allem bei wüchsigem Wetter und gut entwickelten Beständen sollte die Schossgabe nicht zu früh erfolgen, weil dadurch das Blattwachstum zu Lasten der Triebentwicklung gefördert wird. Im Normalfall liegt der Düngezeitpunkt drei bis fünf Wochen nach der Startgabe.
Spurenelemente wie Bor dürfen nicht fehlen
Zu einer optimalen Nährstoffversorgung gehören auch die Spurenelemente, allen voran Bor. Über Blattdünger müssen bis zum Knospenstadium etwa 300 bis 500 Gramm Bor je Hektar in mehreren Gaben ausgebracht werden. Zu beachten ist, dass die meisten Bor-Dünger den pH-Wert der Spritzbrühe erhöhen. Wirkungsminderung der Pflanzenschutzmittel und Probleme beim Ausbringen können damit verbunden sein. Abhilfe schaffen Zusätze, wie zum Beispiel Zitronensäure, die den pH-Wert der Spritzbrühe auf unter sieben senken.
Schädlinge beobachten
Das Vorjahr hat gezeigt, dass auch bei sehr wechselhaftem Wetter Stängelschädlinge früh zufliegen können. Wenige Tage mit Temperaturen um 10 °C haben genügt, dass der Stängelrüssler in die Bestände eingeflogen ist. Er war jedoch bei einer nachfolgenden Kältephase nicht sehr aktiv. Die nächste Wärmephase hat zumeist für den Reifungsfraß ausgereicht, um mit der Eiablage beginnen zu können. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Bekämpfung nicht mehr wirksam. Deshalb müssen die Gelbschalen jedenfalls rechtzeitig an den ersten warmen Tagen ab zirka 10 °C aufgestellt werden, um den Erstzuflug nicht zu übersehen. Erfahrungsgemäß ist der Druck mit diesen Insekten auf jener Seite eines Schlages stärker, in dessen Nähe im Vorjahr Raps stand.
Der später auftretende Gefleckte Kohltriebrüssler hat höhere Ansprüche an die Temperaturen und einen längeren Reifungsfraß.
Mit fortschreitender Vegetation und steigenden Temperaturen treten zunehmend Rapsglanzkäfer auf. Dann ist die Verwendung von Klasse-I-Pyrethroiden Trebon 30 EC oder Mavrik Vita sowie Evure sinnvoll. Zur Absicherung der Wirkung gegen den Stängelrüssler sollte man bei Mavrik Vita oder Evure ein Klasse-II-Pyrethroid zumischen.
Der später auftretende Gefleckte Kohltriebrüssler hat höhere Ansprüche an die Temperaturen und einen längeren Reifungsfraß.
Mit fortschreitender Vegetation und steigenden Temperaturen treten zunehmend Rapsglanzkäfer auf. Dann ist die Verwendung von Klasse-I-Pyrethroiden Trebon 30 EC oder Mavrik Vita sowie Evure sinnvoll. Zur Absicherung der Wirkung gegen den Stängelrüssler sollte man bei Mavrik Vita oder Evure ein Klasse-II-Pyrethroid zumischen.
Wo liegt die Bekämpfungsschwelle bei Stängelrüssler und Geflecktem Kohltriebrüssler
Die Bekämpfungsschwelle beim Stängelrüssler liegt bei etwa zehn Käfern in drei Tagen je Gelbschale. Wenn diese Zahl überschritten wurde, ist eine Bekämpfung innerhalb der nächsten drei bis fünf Tage notwendig.
Die Schadschwelle beim Gefleckten Kohltriebrüssler liegt hier bei zirka 15 bis 20 Käfern in drei Tagen, deren Bekämpfung innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen erfolgen muss.
Empfehlungen unter warndienst.at informieren ebenfalls über einen Befall mit Rapsschädlingen.
Die Schadschwelle beim Gefleckten Kohltriebrüssler liegt hier bei zirka 15 bis 20 Käfern in drei Tagen, deren Bekämpfung innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen erfolgen muss.
Empfehlungen unter warndienst.at informieren ebenfalls über einen Befall mit Rapsschädlingen.
Schadschwelle bei Rapsglanzkäfer zählt
Für eine gezielte Bekämpfung muss man den Rapsglanzkäferzuflug genau beobachten. Durch Ausklopfen lässt sich feststellen, ob die Schadschwelle überschritten ist. Je fitter die Bestände und je später der Zuflug, desto höher ist die Schadschwelle. In kräftigen Beständen können sieben bis acht Käfer je Pflanze toleriert werden, während in schwächeren Beständen schon vier bis fünf Käfer einen wirtschaftlichen Schaden anrichten können, vor allem, wenn sie schon im frühen Knospenstadium auftreten.
Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen mit Avaunt/Sindoxa, die man nicht in blühenden Beständen und bei blühenden Unkräutern einsetzen darf. Weiterhin zur Verfügung stehen die Klasse-I-Pyrethroide Mavrik Vita/Evure und Trebon 30 EC sowie das einzig verbleibende Neonicotinoid Mospilan 20 SG. Sind etwa 10% des Bestandes aufgeblüht, soll der Rapsglanzkäfer nicht mehr bekämpft werden, denn ab diesem Zeitpunkt erweist er sich für die Befruchtung als nützlich. Beim Insektizideinsatz sind die Bienenschutzauflagen zu beachten.
Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen mit Avaunt/Sindoxa, die man nicht in blühenden Beständen und bei blühenden Unkräutern einsetzen darf. Weiterhin zur Verfügung stehen die Klasse-I-Pyrethroide Mavrik Vita/Evure und Trebon 30 EC sowie das einzig verbleibende Neonicotinoid Mospilan 20 SG. Sind etwa 10% des Bestandes aufgeblüht, soll der Rapsglanzkäfer nicht mehr bekämpft werden, denn ab diesem Zeitpunkt erweist er sich für die Befruchtung als nützlich. Beim Insektizideinsatz sind die Bienenschutzauflagen zu beachten.
Standfest und gesund
In spät aufgelaufenen und schlechter entwickelten Beständen wurde im Herbst oftmals kein Fungizid eingesetzt. Unter den feuchten Bedingungen könnte damit der Phomadruck steigen. Zur Bekämpfung ist der Einsatz eines Azols ab etwa 30 Zenitmetern Wuchshöhe sinnvoll. Als Nebeneffekt wird damit auch die Standfestigkeit verbessert.
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Tipps bei Schädlingsbefall in aller Kürze
- Rechtzeitige Kontrolle auf Schädlingsbefall
- Bekämpfung nach Überschreitung der Schadschwellen reduziert Resistenzbildung
- Schwache Bestände kräftiger andüngen, bei gut entwickelten Beständen zurückhalten
Weiterführende Infos für den Rapsanbau
Eine Übersicht der zugelassenen Pflanzenschutzmittel finden Sie im „Feldbauratgeber – Frühjahr 2021“.