Ohne Plastik, bitte! Käufer wollen weniger Müll
Wie Lebensmittel verpackt sind, ist für immer mehr Konsumenten kaufentscheidend.
Lebensmittel-Verpackungen werden für den ökonomischen Erfolg zunehmend wichtiger. Sie sollen in erster Linie das Produkt vor Umwelteinflüssen schützen und lager- und transportfähig machen. Eine Verpackung ist im stetigen Spannungsfeld zwischen Funktion, Preis, einfacher Handhabung, Ästhetik sowie Positionierung von Produkten am Markt. Das Design einer Verpackung sollte vor allem den Charakter und die Eigenschaften eines Produktes hervorheben. Das beschlossene Verbot von Einwegplastik in der EU ist ein Signal für das international beginnende Umdenken hin zu ressourcenschonenden Verpackungslösungen.
Alternative Verpackungen
Durch die Verpackung können Lebensmittelanbieter maßgeblich die Denkhaltung der Kunden beeinflussen. Gewisse Maßnahmen erfordern ein Umdenken – neue Verpackungen aktivieren neue Zielgruppen. Kunden der Direktvermarkter fordern bereits aktiv alternative Verpackungen. Jedenfalls ist die anhaltende Diskussion über Lebensmittel-Verpackungen eine echte Chance, die Kunden wieder näher an die Produkte und Hersteller zu bringen. Demnach ist es sinnvoll, gerade bei regionalen Lebensmitteln, das Ausgangsprodukt, den Ursprungsort oder die Herstellungsgeschichte in die Vermarktung einzubauen.
Ohne Verpackung
Für den Direktverkauf auf Bauernmärkten oder beim Ab Hof-Verkauf ist „verpackungsfrei“ für viele Produkte ein echtes Statement. Im persönlichen Gespräch werden Hinweise zum Produkt und dessen möglicher Verarbeitung gegeben.
Teil des Produktdesigns
Selbst die Direktvermarktung ist nicht gänzlich ohne Verpackung möglich. Daher gilt es, die Verpackung als bedeutenden Faktor des Produktdesigns zu nutzen. Mit Verpackungen können positive Emotionen sowie Neugier und Interesse geweckt sowie eine gewisse, nötige Distanz zum Mitbewerb geschaffen werden. Der emotionale Nutzen eines Produktes ist für den Kunden wichtiger denn je – er will sich ein „gutes Gefühl“ mitkaufen. Allein die Verpackung und das Produktdesign entscheiden über einen Erstkauf eines Produktes. Verpackungen geben Orientierung und sind neben dem persönlichen Gespräch eine wichtige Informationsquelle.
Fachveranstaltungen
Seit vergangenem Oktober informieren die Direktvermarktungsberaterinnen steiermarkweit bei Fachveranstaltungen über die aktuelle Rechtslage bei Verpackungen, geben Einblick in unterschiedliche Verpackungsmaterialien und geben Tipps zur Gestaltung alternativer Verpackungen. Ziel dieses Seminars ist es, Direktvermarktern einen Überblick über alternative Verpackungsmöglichkeiten zu geben und sie dafür zu sensibilisieren. Verpackungen müssen den Direktvermarkter selbst, seine Familie, den Hof und seine Grundwerte widerspiegeln – so entsteht Orientierung über Zielgruppen hinaus. Das ist die Botschaft.
Woche der Landwirtschaft
„Ohne Plastik, bitte! Wer isst, ist Teil der Landwirtschaft.“ Damit befasst sich die Woche der Landwirtschaft von 28. April bis 5. Mai 2019 in der Steiermark. Bei Pressegesprächen in Graz und in allen steirischen Bezirken werden Direktvermarkter ins Rampenlicht gestellt, die bereits erfolgreich auf Plastik verzichten. Damit wird das Bemühen der Landwirtschaft, alternative Verpackungen zu verwenden, der Öffentlichkeit vermittelt. Außerdem wurde eine entsprechende Broschüre zur Plastikvermeidung erstellt. Positiv-Beispiele zur Plastikvermeidung wurden auch in den Landwirtschaftlichen Mitteilungen von Oktober bis April veröffentlicht. Dies alles soll dazu beitragen, auf Plastik beim Direktverkauf weitgehend zu verzichten.
Verpackungsmüll zu reduzieren, das ist ein Trend der Zeit, der noch mehr Bedeutung gewinnen wird. Gleichzeitig wachsen Onlinehandel und Mobilität.
Entscheidend für Verkauf
Für die Direktvermarkter ist dies herausfordernd, sie müssen sich beidem stellen. Die Entsorgung von Verpackungen beeinflusst die Kaufentscheidung zunehmend. Papier statt Plastik, Glas statt Plastik, Zellulose statt Plastik, Verzicht auf Verbundmaterialien, sparsamer Einsatz von Verpackungen – all das sind Möglichkeiten, um langfristig umweltbewusste Kunden erreichen und halten zu können.
Das ABC, um erfolgreich Plastik zu vermeiden
1.Eigenverantwortung: Jeder ist sein eigener
Abfallwirtschafter
Plastikvermeidung geht uns alle an! Jede Verpackung hat eine (Aus-)Wirkung. Für den Direktvermarkter gilt es, die optimale Verpackung für das angebotene Produkt zu finden. Optimal im Sinne von produktgerecht, umweltgerecht und kundengerecht. Plastikvermeidung braucht das Mittun von Vermarktern und Kunden. Falsche Mülltrennung beim Konsumenten führt in der Müllindustrie zu enormen zusätzlichen Kosten.
2.Was hindert mich, ein Einkaufssackerl wiederzuverwenden? Egal ob Einkaufskörbe, Stoff- und nassfeste Papiertragetaschen, Kühltaschen aus Papier oder plastikfreie Obst- und Gemüseschalen aus recycelbarem Karton – alle Varianten müssen sowohl wirtschaftlichen als auch individuellen Ansprüchen von Nachhaltigkeit und Kreativität entsprechen. Die Kunden sind jedenfalls dazu angehalten, wiederbefüllbare beziehungsweise wiederverwendbare Einkaufstaschen zum alltäglichen Einkauf mitzubringen. Ist dies aus unterschiedlichen Gründen keine Selbstverständlichkeit, müssen entsprechende Tragetaschen zur Verfügung gestellt werden, die vom Kunden auch erworben werden können.
3.Mehrweg-Verpackungen zahlen sich in der Praxis aus. Pfandsysteme sind im regionalen Verkauf mit bis zu 200 Kilometern Transportweg wirtschaftlicher und ökologischer.
4.Fleischprodukte im Glas geben dem Inhalt mehr Wert. Je wertiger das Produkt ist, desto leichter lässt sich eine wertige Verpackung finanzieren. Auch Ästhetik und Wertigkeit sprechen für den Einsatz von Glas.
5.Die Kunden greifen gerne zu Glas – Produkt schmeckt besser. Hochwertige Produkte verlangen hochwertige Verpackungen. Glas bietet dabei viele Vorteile: es ist geruchlos, geschmacksneutral, luftdicht, kann das Produkt vor Sonne schützen (dunkle Farben), ist wiederverschließbar und kann wiederverwendet oder bis zu 100 Prozent recycelt werden. Kunden und Produzenten sind überzeugt, dass Produkte im Glas besser schmecken.
6.Gscheite Verpackung – Obst und Gemüse im Plastiksackerl sind tabu. Obst und Gemüse offen anbieten und offen kaufen. Dieses Ziel verfolgen Direktvermarkter und Kunden gleichermaßen. Den Vorteil, mit dem Kunden direkt im Verkaufsgespräch zu sein, gilt es bei sämtlichen Verkaufswegen beziehungsweise Vertriebswegen zu nutzen.
7.Kunststoff ja, aber sinnvoll – Plastik-Sparen geht auch. Wenn ein Verzicht nicht möglich ist, sparen geht allemal und geht jeden etwas an. Um Geruch, Geschmack, Haltbarkeit, Ästhetik und Lebensmittelsicherheit gewährleisten zu können, müssen Lebensmittel nicht nur dementsprechend hergestellt und verarbeitet, sondern auch verpackt werden. Alternativen zum Vakuumbeutel gibt es leider noch nicht. Diesen gilt es jedoch produktspezifisch, gezielt und auch sparsam einzusetzen.
8.Müll mit Mehrweg-Geschirr vermeiden. Veranstaltungen haben große Umweltauswirkungen und gleichzeitig Vorbildwirkung für das Konsumverhalten. Der Trend, plastikfreie Alternativen zu verwenden und kreative Ideen umzusetzen, wird immer wichtiger.
9.„Geschenkmüll“ – Es gibt Verpackungen mit Zweitnutzen. Ein hochwertiges Geschenk braucht natürlich auch eine entsprechende Umhüllung. Genau diese Umhüllung soll so gewählt werden, dass sie noch einen weiteren Einsatz finden kann und wiederverwendet wird.
2.Was hindert mich, ein Einkaufssackerl wiederzuverwenden? Egal ob Einkaufskörbe, Stoff- und nassfeste Papiertragetaschen, Kühltaschen aus Papier oder plastikfreie Obst- und Gemüseschalen aus recycelbarem Karton – alle Varianten müssen sowohl wirtschaftlichen als auch individuellen Ansprüchen von Nachhaltigkeit und Kreativität entsprechen. Die Kunden sind jedenfalls dazu angehalten, wiederbefüllbare beziehungsweise wiederverwendbare Einkaufstaschen zum alltäglichen Einkauf mitzubringen. Ist dies aus unterschiedlichen Gründen keine Selbstverständlichkeit, müssen entsprechende Tragetaschen zur Verfügung gestellt werden, die vom Kunden auch erworben werden können.
3.Mehrweg-Verpackungen zahlen sich in der Praxis aus. Pfandsysteme sind im regionalen Verkauf mit bis zu 200 Kilometern Transportweg wirtschaftlicher und ökologischer.
4.Fleischprodukte im Glas geben dem Inhalt mehr Wert. Je wertiger das Produkt ist, desto leichter lässt sich eine wertige Verpackung finanzieren. Auch Ästhetik und Wertigkeit sprechen für den Einsatz von Glas.
5.Die Kunden greifen gerne zu Glas – Produkt schmeckt besser. Hochwertige Produkte verlangen hochwertige Verpackungen. Glas bietet dabei viele Vorteile: es ist geruchlos, geschmacksneutral, luftdicht, kann das Produkt vor Sonne schützen (dunkle Farben), ist wiederverschließbar und kann wiederverwendet oder bis zu 100 Prozent recycelt werden. Kunden und Produzenten sind überzeugt, dass Produkte im Glas besser schmecken.
6.Gscheite Verpackung – Obst und Gemüse im Plastiksackerl sind tabu. Obst und Gemüse offen anbieten und offen kaufen. Dieses Ziel verfolgen Direktvermarkter und Kunden gleichermaßen. Den Vorteil, mit dem Kunden direkt im Verkaufsgespräch zu sein, gilt es bei sämtlichen Verkaufswegen beziehungsweise Vertriebswegen zu nutzen.
7.Kunststoff ja, aber sinnvoll – Plastik-Sparen geht auch. Wenn ein Verzicht nicht möglich ist, sparen geht allemal und geht jeden etwas an. Um Geruch, Geschmack, Haltbarkeit, Ästhetik und Lebensmittelsicherheit gewährleisten zu können, müssen Lebensmittel nicht nur dementsprechend hergestellt und verarbeitet, sondern auch verpackt werden. Alternativen zum Vakuumbeutel gibt es leider noch nicht. Diesen gilt es jedoch produktspezifisch, gezielt und auch sparsam einzusetzen.
8.Müll mit Mehrweg-Geschirr vermeiden. Veranstaltungen haben große Umweltauswirkungen und gleichzeitig Vorbildwirkung für das Konsumverhalten. Der Trend, plastikfreie Alternativen zu verwenden und kreative Ideen umzusetzen, wird immer wichtiger.
9.„Geschenkmüll“ – Es gibt Verpackungen mit Zweitnutzen. Ein hochwertiges Geschenk braucht natürlich auch eine entsprechende Umhüllung. Genau diese Umhüllung soll so gewählt werden, dass sie noch einen weiteren Einsatz finden kann und wiederverwendet wird.
Veranstaltungen in den Bezirken
- Bruck/Mürzzuschlag. Pressegespräch: Glas für Milchprodukte, 30. April, 10 Uhr, Betrieb Grammelhofer, Aflenz.
- Deutschlandsberg. Pressegespräch: Alternative Käseverpackungen, 29. April, 9 Uhr, Genussladen Lagerhaus Lannach
- Graz/Umgebung. Pressegespräch: Joghurts im Pflandglas, 30. April, 9 Uhr, Genussbauernhof Hillebrand, Zettling.
- Hartberg-Fürstenfeld. Pressegespräche: Offenes Frischobst und Säfte im Glas, 30. April, 14 Uhr, Kaufhaus Rodler, Kaindorf bei Hartberg.
- Glas als Verpackung, 30. April, 9 Uhr, Genussladen Altenmarkt, Altenmarkt bei Fürstenfeld.
- Leibnitz. Pressegespräch: Milchprodukte in Glasgebinden, 2. Mai, 11 Uhr, Klapothek in Arnfels.
- Leoben. Pressegespräch: Verkauf in Bedienung, 25. April, 14 Uhr, Betrieb Mitteregger in Mautern.
- Liezen. Pressegespräch, Genusskisterl in alternativer Verpackung, 2. Mai, 10 Uhr, Bauernladen in Gröbming.
- Murau und Murtal. Pressegespräch: Fleischprodukte im Glas, 25. April, 9 Uhr, Genussladen Landforst Knittelfeld.
- Südoststeiermark. Pressegespräch: Obst in Papiertragetaschen, 23. April, 10.30 Uhr, Genussladen St. Peter/Ottersbach.
- Voitsberg. Pressegespräch: Glas als Mehrwegverpackung, 29. April, 14 Uhr, Genussladen Lagerhaus Voitsberg.
- Weiz. Pressegespräch: Pfand, Korbsystem, Papiertragetaschen, 27. April, 8 Uhr, Bauernmarkt Weiz.
Wettbewerb „Plastikfrei“
Praxisbeispiele bis spätestens 31. Mai einreichen
P lastikvermeidung geht uns alle an und jeder Einzelne kann seinen Beitrag dazu leisten. Deshalb haben Landwirtschaftskammer Steiermark und Genussregion Österreich gemeinsam den Wettbewerb „Plastikfrei – ohne Plastik gehts auch!“ initiiert, um die besten Beispiele von Betrieben und Gemeinschaften auf die Bühne zu holen. Die interessantesten Umsetzungsbeispiele bekommen heuer erstmals eine Bühne und werden in zwei Kategorien ausgezeichnet. Eingereicht werden kann bis 31. Mai in zwei Kategorien:
P lastikvermeidung geht uns alle an und jeder Einzelne kann seinen Beitrag dazu leisten. Deshalb haben Landwirtschaftskammer Steiermark und Genussregion Österreich gemeinsam den Wettbewerb „Plastikfrei – ohne Plastik gehts auch!“ initiiert, um die besten Beispiele von Betrieben und Gemeinschaften auf die Bühne zu holen. Die interessantesten Umsetzungsbeispiele bekommen heuer erstmals eine Bühne und werden in zwei Kategorien ausgezeichnet. Eingereicht werden kann bis 31. Mai in zwei Kategorien:
- Kategorie 1: Einzelbetriebe aus Direktvermarktung, Handel und Event.
- Kategorie 2: Gemeinschaften aus Direktvermarktung, Handel und Event.
- Einreichung per E-Mail, mit Projektbeschreibung an: Genussregion Österreich Mooslackengasse 17, 1190 Wien, office@gr-verein.at
- Einreichschluss: 31. Mai 2019