06.11.2020 |
von DI Thomas Wallner
Nitratbericht 2020: Die Richtung stimmt!
Die Gewässerqualität befindet sich in Österreich auf einem sehr hohen Niveau. Auch die biologischen Untersuchungsergebnisse zeigen überwiegend den sehr guten und guten ökologischen Zustand hinsichtlich einer stofflichen Belastung. Bei einzelnen Grundwasserkörpern gibt es noch Verbesserungspotenzial hinsichtlich Nitrat. Grundsätzlich ist aber eine Verbesserung der Nitratsituation im Bereich Grundwasser gegenüber den vorangegangenen Berichtszeiträumen festzustellen.
Situation im Grundwasser ist gut
Im Grundwasser sind leichte Verbesserungen der Nitratsituation erkennbar. Die überwiegende Mehrheit aller beobachteten Grundwassermessstellen weist mittlere Nitratkonzentrationen über den Berichtszeitraum von kleiner 25 mg NO3/l auf, wie nachfolgende Tabelle zeigt.
Tabelle: Nitrat im Grundwasser - Mittelwerte für den Berichtszeitraum 2015 - 2019
Tabelle: Nitrat im Grundwasser - Mittelwerte für den Berichtszeitraum 2015 - 2019
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Im Karst- und Kluftgrundwasser entfallen mit 98% fast alle Messstellen in diese Klasse, im Porengrundwasser ist der Anteil der Messstellen zwischen 65% und 77% für das freie Grundwasser und knapp 72% für das gespannte Grundwasser.
Österreich besitzt somit eine sehr gute Gewässerqualität. Bei einigen Grundwasserkörpern gibt es noch Verbesserungspotenzial, um die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie einzuhalten. Das Aktionsprogramm Nitrat sowie weiterführende Maßnahmen, wie das Agrarumweltprogramm ÖPUL oder die Aktivitäten zu Information und Bewusstseinsbildung, sind von zentraler Bedeutung, damit die bestehende, sehr gute Wasserqualität weiter abgesichert und auch künftig erhalten werden kann.
Österreich besitzt somit eine sehr gute Gewässerqualität. Bei einigen Grundwasserkörpern gibt es noch Verbesserungspotenzial, um die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie einzuhalten. Das Aktionsprogramm Nitrat sowie weiterführende Maßnahmen, wie das Agrarumweltprogramm ÖPUL oder die Aktivitäten zu Information und Bewusstseinsbildung, sind von zentraler Bedeutung, damit die bestehende, sehr gute Wasserqualität weiter abgesichert und auch künftig erhalten werden kann.
Situation in den Fließgewässern - Nitrat OK, Phosphor ist eine Herausforderung
In den Fließgewässern sind die Nitratkonzentrationen stabil auf geringem Konzentrationsniveau. Der überwiegende Teil der Messstellen weist kaum Veränderungen der mittleren Konzentrationen auf. Messstellen mit Veränderungen zeigen großteils abnehmende, zwei Messstellen leicht zunehmende mittlere Nitratkonzentrationen. Die Untersuchungsergebnisse für das biologische Qualitätselement Phytobenthos-Modul Trophie zeigen für den überwiegenden Teil der Fließgewässer einen guten und sehr guten Zustand in Bezug auf die trophische Situation. Die Entwicklung der Trophie über mehrere Berichtszeiträume zeigt überwiegend keine Veränderung des Zustandes, bei etwa 10% der Messstellen eine Verbesserung und bei etwa 20% der Messstellen eine Verschlechterung der Zustandsklasse. Beim Vergleich der Nitratergebnisse mit jenen der Algenuntersuchungen ist zu berücksichtigen, dass in den österreichischen Gewässern Stickstoff in der Regel nicht den die Eutrophierung limitierenden Faktor darstellt (sondern Phosphor).
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Fazit
Zusammenfassend zeigen sich gegenüber dem Nitratbericht 2016 die Verbesserungen der Nitratkonzentrationen auch auf Ebene der Grundwasserkörper. Für den Großteil der Grundwasserkörper liegen stabile oder abnehmende mittlere Nitratkonzentrationen auf überwiegend geringem Konzentrationsniveau vor.
Es sind aber keine Ergebnisse, auf denen sich die Landwirtschaft "zurücklehnen & ausruhen" kann. Für drei Grundwasserkörper mit mittleren Konzentrationen von mehr als 50 mg NO3/l und ansteigenden mittleren Konzentrationen im östlichen Trockengebiet und in der Traun-Enns-Platte sind weitergehende Maßnahmen erforderlich, um langfristig Nitratkonzentrationen von weniger als 50 mg NO3/l sicherzustellen.
Daher ist es auch in Zukunft extrem wichtig, gewässerschonende Landbewirtschaftungsmaßnahmen umzusetzen, um auch zukünftig einen flächendeckenden Grundwasser- und Oberflächengewässerschutz sicherstellen zu können.
Es sind aber keine Ergebnisse, auf denen sich die Landwirtschaft "zurücklehnen & ausruhen" kann. Für drei Grundwasserkörper mit mittleren Konzentrationen von mehr als 50 mg NO3/l und ansteigenden mittleren Konzentrationen im östlichen Trockengebiet und in der Traun-Enns-Platte sind weitergehende Maßnahmen erforderlich, um langfristig Nitratkonzentrationen von weniger als 50 mg NO3/l sicherzustellen.
Daher ist es auch in Zukunft extrem wichtig, gewässerschonende Landbewirtschaftungsmaßnahmen umzusetzen, um auch zukünftig einen flächendeckenden Grundwasser- und Oberflächengewässerschutz sicherstellen zu können.