08.01.2018 |
von DI Christian Krumphuber
Mykotoxine und Mais
Der Maisanbau spielt in Österreich eine überragende Rolle. Nicht nur dass Mais mit knapp 300.000 ha Anbaufläche knapp ein Viertel der Ackerfläche belegt, sondern die Bedeutung als Futtermittel und Industrierohstoff machen Mais zur wichtigsten Ackerkultur.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2016.10.11%2F1476189451916167.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2016.10.11/1476189451916167.jpg?m=MzYzLDI0OA%3D%3D&_=1476189815)
Mykotoxine und Fusarien – ein ernstes Problem
Mykotoxine als Stoffwechselprodukte von Fusarienpilzen stellen – unterschiedlich von Jahr zu Jahr – ein ernstes Problem für den Maisanbau dar. Hinsichtlich Mykotoxinbelastung ist das Jahr 2017 etwa "mittel" zu bewerten.
Die Entstehung von Fusarien bei Getreide – allen voran bei Weizen und Triticale – ist relativ gut bekannt und kann durch die richtigen agronomischen Maßnahmen stark vermindert werden (Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, gezielter Fungizideinsatz). Bei Mais ist die Entstehung von Fusarien sehr viel komplexer und die Möglichkeiten als Landwirt den Befall gezielt zu reduzieren sind "endenwollend".
Man muss sich mit der vielfältigen Entstehungsgeschichte der Mykotoxine, den lokalen Standortgegebenheiten, Fragen der Sortenwahl, Fruchtfolge etc. auseinandersetzen. De fakto geht es darum im Vorfeld Strategien der Risikominimierung umzusetzen.
Die Entstehung von Fusarien bei Getreide – allen voran bei Weizen und Triticale – ist relativ gut bekannt und kann durch die richtigen agronomischen Maßnahmen stark vermindert werden (Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, gezielter Fungizideinsatz). Bei Mais ist die Entstehung von Fusarien sehr viel komplexer und die Möglichkeiten als Landwirt den Befall gezielt zu reduzieren sind "endenwollend".
Man muss sich mit der vielfältigen Entstehungsgeschichte der Mykotoxine, den lokalen Standortgegebenheiten, Fragen der Sortenwahl, Fruchtfolge etc. auseinandersetzen. De fakto geht es darum im Vorfeld Strategien der Risikominimierung umzusetzen.
Situation durch Forschung verbessert
Die Frage beschäftigt seit vielen Jahren auch die Forschung. Die gesamte "Maisbranche" in Österreich (Züchter, Saatgutwirtschaft, Futtermittelwirtschaft, verarbeitende Industrie, AGES und Landwirtschaftskammern) arbeiten sehr konstruktiv zusammen. Letztlich ist es ein Thema, wo die gesamte Wertschöpfungskette gewinnt, wenn man Fusarienbefall und die Mykotoxinbelastung bei Mais reduziert.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.01.08%2F1515414464148297.png]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2018.01.08/1515414464148297.png?m=MzYzLDI2MQ%3D%3D&_=1515414609)
Sorte spielt eine Rolle
Die Praxis beschäftigt immer wieder die Frage, welchen Einfluss die Sorte auf Verpilzung und Fusariumbildung hat. Gerade der Sortenfrage hat man sich in den letzten Jahren verstärkt gewidmet. Ergebnisse gibt es im "Bericht: Monitoringprogramm für Mykotoxine in Körnermais 2017" (den vollständigen Bericht finden sie im beigefügten Download).
Zusammengefasst könnte man folgende Parameter zur Risikovorsorge Mykotoxine bei Mais nennen:
Zusammengefasst könnte man folgende Parameter zur Risikovorsorge Mykotoxine bei Mais nennen:
- Standort und Lage: Tendenziell sind Gebiete im nordalpinen Lagen gefährdeter als im Pannonikum und Illyrikum (Südosten Österreichs)
- Erntezeitpunkt: Je später die Ernte, desto höher werden die Mykotoxingehalte.
- Fruchtfolge und Bodenbearbeitung: spielen sicher eine Rolle. Hohe Maisanteile in der Fruchtfolge – Mais auf Mais bei schlechter Strohverrottung – sind sicher Risikofaktoren
- Sorte: Dazu gibt der Endbericht der AGES Auskunft. Es sind eine Vielzahl von Sorten – in Anbetracht der Sortenvielfalt aber nicht alle – hinsichtlich Fusariumanfälligkeit bewertet. Dazu finden sich auch sehr detaillierte Darstellungen – aufgegliedert nach den Reifegruppen früh/mittelfrüh/mittelspät/sehr spät.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.01.08%2F1515414497731340.png]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2018.01.08/1515414497731340.png?m=MzYzLDI1OQ%3D%3D&_=1515414609)
Systematische Risikovorsorge
Nachdem sich die Datenlage hinsichtlich des Zusammenhangs Fusarien/Mykotoxine und Sorte laufend verbessert, gehen diese Ergebnisse auch in die Entscheidungsfindung der österreichischen Sortenzulassung ein. Fusariumanfälligkeit wird dabei ein immer wichtigeres Kriterium. Bei der Sortenzulassung im Dezember 2017 sind einige Sortenkandidaten an ihrer "Fusarienschwäche" gescheitert. Diese Sorten wären früher – mangels besseren Wissens – noch eingetragen worden. Das gemeinsame Forschungsprojekt zur Fusariumproblematik bei Mais ist daher eine echte Risikovorsorge.
Detaillierter Bericht der AGES
Der (im Download) vorliegende Bericht der AGES bietet noch eine Fülle an Zusatzinformationen wie Einstufung der Sorten hinsichtlich Zearalenon oder auch Fumonisinen, die regional untersucht wurden.