MILCHWIRTSCHAFTSTAG 2019 – ein toller Erfolg

Mittlerweile ist diese Veranstaltung, organisiert von der LK Burgenland, LK Steiermark, LFI Steiermark und der LFS Kirchberg, schon zu einem Fixpunkt im Terminkalender der Milchbauern aus dem Burgenland und der Steiermark geworden. Aktuelle, praxisorientierte Fachthemen werden dabei von der Wissenschaft, der Beratung und praktizierenden Landwirten in Theorie und Praxis durchleuchtet, aufgezeigt und diskutiert.
Mögliche Strategien zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen
Zum diesjährigen Thema wurde aus der Wissenschaft Prof. Dr. Volker Krömker, Fachtierarzt für Milchhygiene und Epidemiologie, von der Hochschule Hannover engagiert. Im ersten Vortrag ging er ganz konkret auf die Thematik ein, welche möglichen Strategien zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen führen. Dabei ist von primärer Bedeutung, dass eine systematische Verbesserung beim Einzeltier und in der Herde nur dann erfolgreich ist, wenn die Kennzahlen bekannt sind. Die Einführung besserer Arbeitsstandards und die Beschränkung der Antibiotikatherapie auf Tiere, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine erfolgreiche Behandlung garantieren, sind von wesentlicher Bedeutung und eine Strategie. Großes Augenmerk muss man auf trockenstehende Tiere legen, die kritische Phase liegt meistens am Anfang und am Ende der Trockenperiode. Die jetzt neu auf dem Markt befindlichen Stelltests versprechen eine schnellere Entscheidungsfindung.
Betriebswirtschaftliche Aspekte der Eutergesundheit
Betriebswirtschaftliche Aspekte machen sich in einer eutergesunden Herde besonders bemerkbar. Dabei sollen mindestens 75 % der laktierenden Kühe eine Zellzahl von unter 100.000 aufweisen, denn nur dann ist eine hohe Rohmilchqualität mit Zuschlag der S-Klasse, höhere, wirtschaftlichere Milchleistungen und auch eine verbesserte Lebensqualität im Hinblick auf ein stressfreies Melken, gegeben. DI Gertrude Freudenberger spricht vom dritthäufigsten Abgangsgrund bei Milchkühen wegen der mangelnden Eutergesundheit. Generell verursachen Euterentzündungen die größten krankheitsbedingten ökonomischen Verluste, sind für den größten Antibiotikaverbrauch im Milchviehbereich verantwortlich, vermindern die Milchleistung und verursachen häufig Probleme in den Folgelaktationen.
Betriebsvorstellungen
Ein Fixpunkt beim Milchwirtschaftstag ist seit der ersten Veranstaltung der Bericht bzw. die Betriebsvorstellung praktizierender Milchbauern aus dem Burgenland und der Steiermark. In diesem Jahr waren es die Betriebe Andreas Laschet aus Pöllau in der Steiermark und der Betrieb Johann und Manuela Weber aus Winten im Südburgenland, der von Maximilian Weber präsentiert wurde. Bei beiden Vorstellungen gingen die Präsentatoren neben den allgemeinen Betriebsdaten darauf ein, welche Strategie sie für eine erfolgreiche Eutergesundheit in ihrem Betrieb verfolgen. Beide waren sich einig, dass die Eutergesundheit im Milchviehstall zu den drei wichtigsten Managementaufgaben gehört, die täglich optimal gelöst werden müssen.
Der große Zuspruch dieser länderübergreifenden Veranstaltung hat das Organisationsteam bewogen, schon bald mit der Planung des nächsten Milchwirtschaftstages im Februar 2020 zu beginnen.