Milchviehstall 4.0 - Systeme im Überblick
Lokalität der Messung
Sender am Tier können je nach System an verschiedenen Stellen angebracht werden. Je nach Körperstelle, an der die Sensoren angebracht sind, werden Informationen zu unterschiedlichen Daten geliefert. Sensoren am Ohr liefern Daten zu Aktivität, Wiederkaudauer, Kuhortung, Temperatur und Fresszeiten. Sensoren am Halsband können entweder im Nacken- oder Halsbereich sowie seitlich platziert werden. Diese liefert zusätzlich Daten zu Lauf- und Liegeverhalten. Sensoren an den Füßen geben neben Aktivität, Lauf- und Liegeverhalten sowie Fresszeiten auch Aufschluss über eine anstehende Geburt. Umfangreichere Daten werden von Boli bereitgestellt, welche eingegeben werden und sich so im Netzmagen platzieren. Somit stehen Daten zu Aktivität, Temperatur, Vormagen pH-Wert, Pansenbewegung und Geburtsalarm zur Verfügung. Umfangreiche Daten können am Melksystem/Melkstand selbst erfasst und abgefragt werden. Vorrangig sollen in diesem Artikel die Sensorsysteme außerhalb der Melktechnik beschrieben werden, obwohl eine Kombination dieser mit der Melktechnik immer sinnvoll ist.
Bei der Sensortechnik allgemein ist die Technik selbst nicht entscheidend. Vielmehr spielt aber Algorithmus dahinter eine große Rolle. Jedes System lebt von den Dateneingaben, wie zum Beispiel Kalbung, Besamung oder Trächtigkeitsuntersuchung. Je nach System dauert es drei bis sieben Tage bis es zuverlässige Daten liefert. Da braucht es auch Übung, Grafiken lesen und deuten zu lernen. Hierbei ist es gut zu wissen, dass der Verlauf von Grafiken im Vordergrund steht, nicht die Interpretation von Einzelwerten. Eine visuelle Kontrolle der angezeigten Alarme wird dabei nicht ausbleiben. Das "praktische" Auge des Milchviehhalters bleibt auch nach wie vor wichtig. Sensorsysteme sollen in deren Wirkungsbereich voll ausgeschöpft werden. Managementfehler setzen ein Handeln des Milchviehhalters voraus, denn Sensorsysteme können nur unterstützen, nicht beheben. Es muss auch damit gerechnet werden, dass gerade in der "Anlaufphase" solche Systeme erstmals Zeit und Geld kosten, bis sich ein Erfolg einstellt. In der Priorität der Daten geht Fruchtbarkeit vor Gesundheit vor Fütterung vor Ortung. So kann das Herdenmanagement am besten unterstützt werden.
Bei der Sensortechnik allgemein ist die Technik selbst nicht entscheidend. Vielmehr spielt aber Algorithmus dahinter eine große Rolle. Jedes System lebt von den Dateneingaben, wie zum Beispiel Kalbung, Besamung oder Trächtigkeitsuntersuchung. Je nach System dauert es drei bis sieben Tage bis es zuverlässige Daten liefert. Da braucht es auch Übung, Grafiken lesen und deuten zu lernen. Hierbei ist es gut zu wissen, dass der Verlauf von Grafiken im Vordergrund steht, nicht die Interpretation von Einzelwerten. Eine visuelle Kontrolle der angezeigten Alarme wird dabei nicht ausbleiben. Das "praktische" Auge des Milchviehhalters bleibt auch nach wie vor wichtig. Sensorsysteme sollen in deren Wirkungsbereich voll ausgeschöpft werden. Managementfehler setzen ein Handeln des Milchviehhalters voraus, denn Sensorsysteme können nur unterstützen, nicht beheben. Es muss auch damit gerechnet werden, dass gerade in der "Anlaufphase" solche Systeme erstmals Zeit und Geld kosten, bis sich ein Erfolg einstellt. In der Priorität der Daten geht Fruchtbarkeit vor Gesundheit vor Fütterung vor Ortung. So kann das Herdenmanagement am besten unterstützt werden.

Vorstellung der Systeme
- Heatime Pro+ (Sense-Hub):
Dieses Sensorsystem ist als Ohrmarken- als auch als Halsbandsensor verfügbar. Dadurch können Aktivität und Wiederkauen gemessen werden. Es erfüllt auch die Funktion der Tieridentifikation. Der Nutzen besteht in der Fruchtbarkeitsüberwachung, dem Gesundheitsmonitoring und in der Überwachung der Pansenaktivität.
- GEA Cow Scout:
Als Halsband- und Fußsensor ausgeführt überwacht dieses Fress-, Wiederkau- und Liegeverhalten. Gleichzeitig ist auch eine Lokalisierung der Kuh möglich. Wie auch beim vorher genannten digitalen Unterstützungsmedium erfüllt dieses auch den Nutzen der Fruchtbarkeitsüberwachung und dem Gesundheitsmonitoring, obwohl das Halsband eher für das Fütterungsmanagement geeignet ist, der Fußsensor passt am besten für die Erfassung der Mobilität.
- Smartbow:
Aktivitäts- und Wiederkaumessung sowie Kuhortung sind die vorherrschenden Funktionen bei diesem System. Als Ohrmarke ausgeführt werden Daten zur Fruchtbarkeitsüberwachung, dem Gesundheitsmonitoring, der Überwachung der Pansenaktivität und der Standortbestimmung übermittelt.
- Smaxtec:
Anhand eines Bolus, der mittels einer speziellen Pistole in den Pansen eingesetzt wird, kann eine Vielzahl an Daten erfasst und verarbeitet werden. Aktivitäts-, Temperatur- und Wiederkaumessung findet statt. Der Nutzen liegt im Bereich der Fruchtbarkeitsüberwachung, Gesundheitsmonitoring und der Überwachung der Pansenaktivität. Hinzu kommt noch eine Überprüfung der Wasseraufnahme. Gegen Aufpreis können auch Boli verwendet werden, welche den pH-Wert im Pansen messen können.
- Nedap Cow Control:
Ausgeführt als Fuß- und/oder Halsbandsensor sind Aktivitäts- und Wiederkaumessung, Kuhortung, Messung der Fresszeiten und Tieridentifikation integriert. Der Nutzen besteht in der Fruchtbarkeitsüberwachung, im Gesundheitsmonitoring, Überwachung der Pansenaktivität und in der Standortbestimmung. Als Anwendungsbeispiel funktioniert dies ergänzend zur Lely Melktechnik, im speziellen zum AMS, und erweitert die bereits vorhandenen Sensoren am Halsband um die Lokalisation, in dem Sinn die Ortung, der Kühe im Stall.
- DeLaval Aktivitätsmessung:
Diese Messung wird mittels Halsbandsensor durchgeführt. Anhand dieser wird die Bewegungsaktivität der Tiere gemessen. Dies gibt einerseits Aufschluss über die Brunstaktivität (Verbesserung der Fruchtbarkeit) und andererseits über den Gesundheitsstatus (verbessertes Gesundheitsmonitoring). Auch diese Sensoren sind mit dem AMS gemeinsam steuer- und vernetzbar.
Ergänzend zu diesen genannten gibt es noch eine Anzahl an weiteren alternativen Systemen, welche in der Praxis auf dem einen oder anderen Milchviehbetrieb Einsatz finden.