07.02.2021 |
von DI Hubert Köppl
Mais und Soja: Herbizidresistenzen vorbeugen
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In den letzten drei Jahren wurde in unserem Bundesland im Machland eine Resistenz von Weißem Gänsefuß und Amaranth gegen ALS-Hemmer (HRAC B) festgestellt - Verdachtsmeldungen aus anderen Landesteilen werden aktuell untersucht. Die Codes für die einzelnen Wirkstoffe sind im Pflanzenschutzmittelregister angeführt und auch in den Tabellen der LK bzw. des Handels.
Welche Maßnahmen kann der Landwirt setzen?
Die Basis für ein erfolgreiches Resistenzmanagement wird durch eine abwechslungsreiche Fruchtfolge gelegt. Optimal sind zu gleichen Anteilen Winterungen und Sommerungen sowie abwechselnd Blatt- und Halmfrüchte. Die Fruchtfolge allein macht noch kein perfektes Resistenzmanagement aus, daneben müssen neben weiter unten angeführten vorbeugenden Maßnahmen auch unterschiedlichen Wirkstoffgruppen zur Bekämpfung der Unkräuter und Ungräser ausgewählt werden. Die angeführte Übersicht in der Tabelle mit zielführenden Produkten (grün) und resistenzfördernder Strategie (rot) soll nur ein Beispiel sein.
Bei Sojabohne kann nach dem Einsatz von Vorauflaufherbiziden bei trockener Frühjahrswitterung auch eine Korrektur notwendig werden, hier stehen gegen breitblättrige Unkräuter leider nur ALS-Hemmer zur Verfügung.
Bei Sojabohne kann nach dem Einsatz von Vorauflaufherbiziden bei trockener Frühjahrswitterung auch eine Korrektur notwendig werden, hier stehen gegen breitblättrige Unkräuter leider nur ALS-Hemmer zur Verfügung.
In Mais sind vielfach Produkte mit mehreren Wirkmechanismen auf dem Markt. Reine ALS-Hemmer wie MaisTer Power werden wegen Resistenzgefahr bei Weißem Gänsefuß und Amaranth nur in Kombination mit z.B .0,25 kg/ha Mais-Banvel WG (HRAC O) empfohlen.
In Zuckerrübe ist seit dem Vorjahr im Rahmen des Conviso Smart Systems der ALS-Hemmer Conviso One im Einsatz. Auf konventionellem Züchtungswege wurden Zellen von Zuckerrübe gefunden, die auf diese Wirkstoffgruppe ("Sulfonylharnstoffe“) nicht mehr negativ reagieren. Alle Zuckerrübensorten der Firma KWS mit diesem System haben in ihrer Sortenbezeichnung das Wort Smart. Die Firma Bayer hat das Produkt Conviso One entwickelt, es besteht aus den Wirkstoffen Foramsulfuron und Thiencarbazon
("ähnlich MaisTer Power“).
In Zuckerrübe ist seit dem Vorjahr im Rahmen des Conviso Smart Systems der ALS-Hemmer Conviso One im Einsatz. Auf konventionellem Züchtungswege wurden Zellen von Zuckerrübe gefunden, die auf diese Wirkstoffgruppe ("Sulfonylharnstoffe“) nicht mehr negativ reagieren. Alle Zuckerrübensorten der Firma KWS mit diesem System haben in ihrer Sortenbezeichnung das Wort Smart. Die Firma Bayer hat das Produkt Conviso One entwickelt, es besteht aus den Wirkstoffen Foramsulfuron und Thiencarbazon
("ähnlich MaisTer Power“).
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Zu Conviso One (2 mal 0,5 l/ha) müssen immer 1,5 l/ha Mero beigemengt werden, die Unkräuter und hier v.a. Weißer Gänsefuß sollen sich maximal im 2-Blatt-Stadium befinden, bei größeren Exemplaren ist ein Mischpartner (z.B. 1,5 l/ha Betanal tandem - damit werden Gänsefußpflanzen bis zu 6 Laubblättern erfasst) notwendig. Es soll eine abwechslungsreiche Fruchtfolge inkl. Winterungen und Sommerungen durchgeführt werden und es sollen in Sommerungen maximal 50% ALS-Hemmer eingesetzt werden. In der Fruchtfolge einmal den Pflug einzusetzen ist auch positiv. Wird Zuckerrübe in Mulchsaat angebaut, so kann großes Unkraut vor dem Anbau mit Glyphosat bereinigt werden.
Debut (HRAC B) soll bei Auftreten von ALS-resistentem Gänsefuß bzw. Amaranth naturgemäß nicht alleine eingesetzt werden.
Debut (HRAC B) soll bei Auftreten von ALS-resistentem Gänsefuß bzw. Amaranth naturgemäß nicht alleine eingesetzt werden.
Was ist noch wichtig?
Mechanische Unkrautregulierungsmaßnahmen sind nicht außer Acht zu lassen. In Soja und Mais kann eine Blindstriegelung bei entsprechend trockener Witterung und Unkräutern im beginnenden Keimen zu sehr guten Erfolgen führen. Striegeln im Nachauflaufverfahren ist manchmal schwieriger, auf nicht erosionsgefährdeten Flächen kann auch ein Einsatz von Hackgeräten erfolgen.
Je stärker ein Feld verunkrautet ist, desto schwieriger wird auch die Bekämpfung und es steigt die Gefahr, dass resistente Biotypen selektiert werden. Hier sind bei einer Behandlung volle Aufwandmengen zu verwenden. Mitteleinsparungen sind nur bei geringem Druck, kleinen Unkrautstadien, optimaler Witterung für das Produkt und einwandfrei funktionierender Technik möglich.
Je stärker ein Feld verunkrautet ist, desto schwieriger wird auch die Bekämpfung und es steigt die Gefahr, dass resistente Biotypen selektiert werden. Hier sind bei einer Behandlung volle Aufwandmengen zu verwenden. Mitteleinsparungen sind nur bei geringem Druck, kleinen Unkrautstadien, optimaler Witterung für das Produkt und einwandfrei funktionierender Technik möglich.
Fazit
Resistenzvermeidung besteht aus einem Bündel von Maßnahmen. Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge und eine darauf abgestimmte Unkrautbekämpfungsstrategie bilden die Basis. Unterschiedliche Produkte mit verschiedenen Wirkmechanismen helfen, das Risiko zu minimieren. Grundbodenbearbeitung unter Einbeziehung des Pfluges und direkte mechanische Maßnahmen sind wertvolle Ergänzungen.