27.11.2018 |
von DIpl.-Ing. Josef Krogger
Keine akute Borkenkäfer-Gefahr
Besondere Gefahr geht von Einzelwürfen aus. Die Kontrolle dieser einzelnen "Fangbäume" im steilen oder unwegsamen Gelände ist sehr schwierig. Die flächigen Schadgebiete sind in dieser Hinsicht weniger gefährlich.
Die Schadholzaufarbeitung wird auf den größeren Flächen meist hochmechanisiert mit Harvester oder Seilkran durchgeführt und ist dann im Frühjahr keine große Gefahr oder Brutstätte für die Fichtenborkenkäfer. Gefährlich können dagegen (übersehene) Einzelwürfe werden.
Flug ab 16 Grad Celsius
Unter günstigen Witterungsbedingungen oder wenn der Baum noch an der Wurzel hängt, kann das Holz durchaus noch im Frühjahr fängisch sein.
Die Fichtenborkenkäfer beginnen ihren Flug im Frühjahr ab Temperaturen von 16 Grad Celsius. Sie bevorzugen geschwächte Bäume und legen unter der Rinde ihre Eier ab. Der geschwächte oder kränkelnde Baum sendet spezifische Duftstoffe aus, die die Borkenkäfer anlocken.
Feind: Ameisenbuntkäfer
Der Ameisenbuntkäfer reagiert als gefräßiger Räuber auf dieselben Duftstoffe, die ein geschwächter Baum aussendet. Er erwartet die Borkenkäfer am Brutplatz und vertilgt sowohl Larven als auch Käfer. Nicht zu unterschätzen sind Vögel, die Larven in großer Zahl fressen.
Was kann jeder Waldbesitzer tun, um das Risiko zu verringern?
Was kann jeder Waldbesitzer tun, um das Risiko zu verringern?
- Sorgfältige Kontrolle aller Bestände, besonders bei aufgetretenen Einzelwürfen.
- Sorgfältige Kontrolle des lagernden Holzes und der Schlagrückstände.
- Befallenes Material sofort aufarbeiten und aus dem Wald abtransportieren.
- Vernichtung der Käferpopulationen durch Abbrennen oder Verhacken des bruttauglichen Materials. Dabei ist aber auf die Waldbrandgefahr zu achten.