24.08.2017 |
von Ing. Hans Egger, LK Kärnten
Jetzt Futterbestände neu anlegen
Für viehhaltende Betriebe kann nach der Getreidefrucht die Wechselwiese angelegt werden. Somit liefert der Feldfutterbestand heuer noch mindestens einen Schnitt, wenn die Witterung (Niederschlag) mitspielt. Eine gute Bestandslenkung durch die Saat ist möglich, weil in der Regel das wächst, was ausgesät wird. Mängel bei der Anlage von Futterflächen führen zu pflanzenbaulich absolut nicht gewünschten Futterbeständen.
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Vorbereitung des Bodens
Voraussetzung für das gute Gelingen von Neuaussaaten ist eine gründliche Bodenvorbereitung. Wichtig ist ein gut abgesetztes und feinkrümeliges Saatbeet mit einem guten Bodenschluss, daher sollte unbedingt nach dem Sävorgang die Walzarbeit erfolgen. Im Rahmen der Bodenvorbereitung ist es gut möglich, Wirtschaftsdünger, aber auch Kalk (1500 bis 2000 kg kohlensauren Kalk pro ha) gleichmäßig in den Boden einzuarbeiten.
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Richtige Düngung
Die Höhe sinnvoller mineralischer P- und K-Gaben hängt vom Wirtschaftsdüngereinsatz im Laufe der Fruchtfolge ab. Liegt ein Bodenuntersuchungsergebnis vor, sollte danach gedüngt werden. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen, z. B. Unbefahrbarkeit des Feldes oder heißem, trockenem Wetter, sollte eine N-Düngung in mineralischer Form (40 bis 60 kg Reinstickstoff pro ha) erfolgen.
Saatmethode und Saatzeit
Die Drillsaat hat sich bei trockenen Bedingungen gut bewährt. Die Breitsaat ist vor allem bei ausreichenden Niederschlägen besonders zu empfehlen, weil das Saatgut auf optimale Saattiefe (0,5 bis 1 cm) abgelegt wird. Wichtiges Kriterium für die Saatzeit sollte der Bodenzustand sein. Dieser sollte so weit abgetrocknet sein, dass er ohne Verdichtungsschäden bearbeitet werden kann.
Feldfutterbestände, die im Spätsommer angelegt werden, entwickeln sich gut, weil dort der Niederschlag ausreichend ist und die Temperaturen nicht mehr so hoch sind. Kleegrasbestände sollten bis Anfang September angelegt werden, damit sie nicht auswintern. Die Deckfrucht (z. B. Saathafer 60 kg pro ha oder 10 bis 15 kg pro ha einjähriges Raygras) kann immer empfohlen werden. Auch im Herbst verwendete Deckfrüchte liefern einen Milchmehrertrag von rund 1900 kg pro ha.
Feldfutterbestände, die im Spätsommer angelegt werden, entwickeln sich gut, weil dort der Niederschlag ausreichend ist und die Temperaturen nicht mehr so hoch sind. Kleegrasbestände sollten bis Anfang September angelegt werden, damit sie nicht auswintern. Die Deckfrucht (z. B. Saathafer 60 kg pro ha oder 10 bis 15 kg pro ha einjähriges Raygras) kann immer empfohlen werden. Auch im Herbst verwendete Deckfrüchte liefern einen Milchmehrertrag von rund 1900 kg pro ha.
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Saatgutmischungen statt Reinsaat
Mischungen von Leguminosen mit Gras sind gegenüber Reinsaaten, z. B. von Rotklee, immer vorzuziehen. Leguminosen liefern den Rohproteinertrag. Daher sollte in einer Mischung ein Anteil an Leguminosen nicht fehlen. Bei den Grünlandversuchen in Weindorf (Bezirk St. Veit) haben sich die Grünlandnachsaatmischungen bewährt (siehe Tabelle 2).
Die Mischungen bringen folgende Vorteile:
Die Mischungen bringen folgende Vorteile:
- Höhere Ertragssicherheit durch geringeren Ertragsabfall bei Auftreten von Krankheiten und Schädlingen (siehe Tabelle 1)
- Langsamer Qualitätsabfall
- Höhere Schmackhaftigkeit, damit wird eine höhere Futteraufnahme erreicht
- Vielseitige Nutzung, da neben der Grünfütterung auch Heu- und Silagebereitung möglich ist
Wenn über die Nachsaat wieder mehr Klee in die alten Dauerwiesen und -weiden gebracht wird, könnte man dadurch auch den Proteingehalt um 10 bis 20 g/kg TM steigern, bei 7000 kg Nettoertrag/ha würde dies 70 bis 140 kg Protein/ha zusätzlich ergeben.
Saatgutreklamation
Häufig wird die Meinung vertreten, dass Ampfersamen in den Mischungen enthalten sind, aber das kann aufgrund vieler Untersuchungen nicht bestätigt werden, obwohl dies auch nicht ganz ausgeschlossen werden soll.
Nach praktischer Erfahrung ist jedoch bekannt, dass der im Boden lange keimfähige Ampfersamen im Zuge der Bodenvorbereitung in obere Bodenschichten kommen und hier ideale Keimbedingungen vorfinden kann. Saatgutreklamationen können nur durchgeführt werden, wenn 400 g zur Untersuchung auf Fremdbesatz eingesendet werden. Deshalb empfiehlt es sich, ein wenig Saatgut samt Saatgutetikett im Ansaatjahr von der gesäten Mischung aufzubewahren, falls es zu Saatgutreklamation kommen sollte.
Bei den ÖAG-Saatgutmischungen werden 100 g untersucht und es darf hier kein Ampfersamen enthalten sein. Bei den Handelsmischungen werden 50 g untersucht und es dürfen 5 Samen darin vorkommen.
Nach praktischer Erfahrung ist jedoch bekannt, dass der im Boden lange keimfähige Ampfersamen im Zuge der Bodenvorbereitung in obere Bodenschichten kommen und hier ideale Keimbedingungen vorfinden kann. Saatgutreklamationen können nur durchgeführt werden, wenn 400 g zur Untersuchung auf Fremdbesatz eingesendet werden. Deshalb empfiehlt es sich, ein wenig Saatgut samt Saatgutetikett im Ansaatjahr von der gesäten Mischung aufzubewahren, falls es zu Saatgutreklamation kommen sollte.
Bei den ÖAG-Saatgutmischungen werden 100 g untersucht und es darf hier kein Ampfersamen enthalten sein. Bei den Handelsmischungen werden 50 g untersucht und es dürfen 5 Samen darin vorkommen.