Herbstbonitur Rapsherbizidversuch
In vielen Teilen des Zentralraums ist die Bekämpfung des Rapserdflohs im Herbst eine enorme Herausforderung geworden und resultiert in abnehmender Anbaufläche. Das Unkrautmanagement ist verglichen zur Schädlingsregulierung einfacher und kann auch mit grundwasserschonender Herbizidstrategie bewältigt werden. In der neuen ÖPUL-Fördermaßnahme "Vorbeugender Grundwasserschutz - Acker“ wird zusätzlich zum Wirkstoff Metazachlor auch Dimethachlor (Colzor Trio) nicht mehr anwendbar sein. Im Inn- und Traunviertel werden in Kooperation von Versuchslandwirten und der Boden.Wasser.Schutz.Beratung verschiedene Pflanzenschutzparzellen mit "Spritzfenstern" angelegt, welche im Spätherbst auf ihre Unkrautfreiheit bonitiert werden.
Ziel
Abtestung verschiedener Raps-Herbizide im Hinblick auf den Verzicht der Wirkstoffe Metazachlor und Dimethachlor.
Versuchsanlage
Unwiederholter Streifenversuch auf einem von der Bodengüte einheitlichen Feld;
mindestens 0,5 ha pro Variante; kleine unbehandelte Parzelle; Spritzfenster
Versuchsglieder
Behandlung im Vorauflaufverfahren (unmittelbar bis 3 Tage nach der Saat, Keimling muss noch gut mit Erde bedeckt sein, es darf kein Spritznebel zum Keimling gelangen)
Vorauflauf: (unmittelbar bis 3 Tage nach der Saat)
Vorauflauf: (unmittelbar bis 3 Tage nach der Saat)
- 1) 3,0 l/ha Nero (400 g/l Pethoxamid + 24 g/l Clomazone)
- 2) 1,5 l/ha Tanaris (333 g/l Dimethenamid-P + 167 g/l Quinmerac) + 1 l/ha Korvetto im Frühjahr ab Vegetationsbeginn BBCH 50
- 3) 1,5 l/ha Tanaris (333 g/l Dimethenamid-P + 167 g/l Quinmerac) BBCH 10 + 0,25 l/ha Belkar (10 g/l Arylex + 48 g/l Picloram) BBCH 18
Pflanzenbauliche Maßnahmen
Auf der gesamten Fläche müssen alle Maßnahmen betreffend Vorfrucht, Bodenbearbeitung, Saatstärke, Düngung, Pflanzenschutz (mit Ausnahme des Herbizideinsatzes) gleich gehalten werden.
Fazit Herbstbonitur
Im jährlichen Rapsherbizidversuch wurden heuer ausschließlich für das Grundwasser 2030 taugliche Pflanzenschutzmöglichkeiten getestet, wodurch die Variante mit Dimethachlor (Colzor Trio) wegfiel. Alle im Versuchsplan angeführten Varianten waren zur Herbstbonitur Mitte November mehr oder weniger verunkrautet. Das Vorkommen der Restverunkrautung mit Kamille, Vogelmiere und Ehrenpreis war bei den drei Versuchsvarianten unterschiedlich. Die Variante mit 1,5 l/ha Tanaris verzeichnete verglichen zu 3 l/ha Nero weniger Kamille und Ehrenpreis, dafür mehr Vogelmiere. Eine zusätzliche Behandlung mit 0,25 l/ha Belkar im Nachauflauf (Splitting-Variante 3) verstärkte die Wirkung gegen Kamille.
Im Frühjahr wird eine Korrekturbehandlung mit 1 l/ha Korvetto über alle Varianten gesetzt und die Boden.Wasser.Schutz.Beratung wird die Erkenntnisse daraus wieder im Versuchsportal auf lk-online festhalten.
Im Frühjahr wird eine Korrekturbehandlung mit 1 l/ha Korvetto über alle Varianten gesetzt und die Boden.Wasser.Schutz.Beratung wird die Erkenntnisse daraus wieder im Versuchsportal auf lk-online festhalten.