Gute Klauenpflege erkennen
Was zeichnet für Sie einen guten Klauenpfleger aus?
Robert Pesenhofer: Ein guter Klauenpfleger schneidet nicht für die Optik, sondern für die Funktion. Eine blütenweiß geschnittene Klaue muss keine gut funktionierende Klaue sein. Ein Klauenpfleger muss sich seiner Grenzen bewusst sein. Skalpell, Sonden und Medikamente gehören nicht in die Hände des Klauenpflegers. Es ist seine Pflicht, den Landwirt darauf hinzuweisen, wann er seinen Hoftierarzt hinzuziehen soll. Nur so kann eine gute Zusammenarbeit zwischen Klauenpfleger und Tierarzt funktionieren.
Robert Pesenhofer: Ein guter Klauenpfleger schneidet nicht für die Optik, sondern für die Funktion. Eine blütenweiß geschnittene Klaue muss keine gut funktionierende Klaue sein. Ein Klauenpfleger muss sich seiner Grenzen bewusst sein. Skalpell, Sonden und Medikamente gehören nicht in die Hände des Klauenpflegers. Es ist seine Pflicht, den Landwirt darauf hinzuweisen, wann er seinen Hoftierarzt hinzuziehen soll. Nur so kann eine gute Zusammenarbeit zwischen Klauenpfleger und Tierarzt funktionieren.
Kompetente Klauenpfleger erkennt man an diesen Kriterien:
- Fundierte Ausbildung des überbetrieblichen Klauenpflegers (Zertifikat).
- Professionelle technische Ausstattung.
- Saubere Kleidung und Ausrüstung des Klauenpflegers.
- Gereinigtes Werkzeug.
- Dokumentation der Klauenpflege (Klauenpflegeprotokolle).
- Fachliche Beratung zur Klauengesundheit und zu bestehenden Klauenerkrankungen.
- Kompetenter Verweis, ab wann ein Tierarzt beizuziehen ist.
- Qualität der Arbeit.
Was ist für Sie die Motivation Klauenpfleger auszubilden?
Pesenhofer: Eine falsch oder schlecht durchgeführte Klauenpflege schadet dem Tier mehr, als gar keine Klauenpflege. Der Landwirt muss sich darauf verlassen können, dass sein überbetrieblicher Klauenpfleger eine professionelle Ausbildung genossen hat und sich durch Weiterbildung auch auf dem neuesten Stand hält. Dafür bezahlt er auch gerne.
Warum ist die Dokumentation der Klauenpflege-Arbeit für Sie so wichtig?
Pesenhofer: Es muss heutzutage selbstverständlich sein, dass die Klauenpflege dokumentiert wird. Einerseits ist es wichtig, Krankheitsverläufe bei Einzeltieren nachvollziehen zu können, andererseits hilft eine gute Dokumentation und Auswertung derselben, Probleme im Bestand zu erkennen und dementsprechende Maßnahmen zu setzen.
Glauben Sie nicht, dass manche Teilnehmer vom Zeitaufwand und den Kosten einer professionellen Ausbildung abgeschreckt werden?
Pesenhofer: Die Ausbildung zum überbetrieblichen Klauenpfleger kann in Blöcken absolviert werden. Wir sind in der glücklichen Lage, dass bei Bund und Land der Tierschutz so wichtig genommen wird, dass ein Großteil der Ausbildungskosten gefördert wird. In den letzten Jahren wurden die Kurse bis zu 80 Prozent gefördert, für den Teilnehmer blieben so für die gesamte Ausbildung nur mehr Kosten um die 1.200 Euro. Mit dieser Ausbildung wird einem die Tür zur Selbstständigkeit weit geöffnet. Ich habe kein Verständnis für jemanden, der für seine Klauenpflegearbeit gerne kassiert aber nicht bereit ist, für seine Ausbildung Zeit und Geld zu investieren.
Sehen Sie den Maschinenring mit seinen Klauenpflegern als Konkurrenz?
Pesenhofer: Prinzipiell muss ich sagen, dass momentan ein großer Bedarf an professionellen Klauenpflegern besteht und wir zurzeit diesen Bedarf nicht abdecken können. Ich sehe daher den Maschinenring überhaupt nicht als Konkurrenz. Wichtig wäre allerdings, dass nur gut ausgebildete und geschulte Klauenpfleger in die Betriebe vermittelt werden. Da gibt es Handlungsbedarf. Ich möchte aber positiv anmerken, dass schon Geschäftsführer an mich heran getreten sind, weil sie ihre Klauenpfleger zur professionellen Ausbildung anmelden wollen. Hier tut sich erfreulicherweise einiges.
Pesenhofer: Eine falsch oder schlecht durchgeführte Klauenpflege schadet dem Tier mehr, als gar keine Klauenpflege. Der Landwirt muss sich darauf verlassen können, dass sein überbetrieblicher Klauenpfleger eine professionelle Ausbildung genossen hat und sich durch Weiterbildung auch auf dem neuesten Stand hält. Dafür bezahlt er auch gerne.
Warum ist die Dokumentation der Klauenpflege-Arbeit für Sie so wichtig?
Pesenhofer: Es muss heutzutage selbstverständlich sein, dass die Klauenpflege dokumentiert wird. Einerseits ist es wichtig, Krankheitsverläufe bei Einzeltieren nachvollziehen zu können, andererseits hilft eine gute Dokumentation und Auswertung derselben, Probleme im Bestand zu erkennen und dementsprechende Maßnahmen zu setzen.
Glauben Sie nicht, dass manche Teilnehmer vom Zeitaufwand und den Kosten einer professionellen Ausbildung abgeschreckt werden?
Pesenhofer: Die Ausbildung zum überbetrieblichen Klauenpfleger kann in Blöcken absolviert werden. Wir sind in der glücklichen Lage, dass bei Bund und Land der Tierschutz so wichtig genommen wird, dass ein Großteil der Ausbildungskosten gefördert wird. In den letzten Jahren wurden die Kurse bis zu 80 Prozent gefördert, für den Teilnehmer blieben so für die gesamte Ausbildung nur mehr Kosten um die 1.200 Euro. Mit dieser Ausbildung wird einem die Tür zur Selbstständigkeit weit geöffnet. Ich habe kein Verständnis für jemanden, der für seine Klauenpflegearbeit gerne kassiert aber nicht bereit ist, für seine Ausbildung Zeit und Geld zu investieren.
Sehen Sie den Maschinenring mit seinen Klauenpflegern als Konkurrenz?
Pesenhofer: Prinzipiell muss ich sagen, dass momentan ein großer Bedarf an professionellen Klauenpflegern besteht und wir zurzeit diesen Bedarf nicht abdecken können. Ich sehe daher den Maschinenring überhaupt nicht als Konkurrenz. Wichtig wäre allerdings, dass nur gut ausgebildete und geschulte Klauenpfleger in die Betriebe vermittelt werden. Da gibt es Handlungsbedarf. Ich möchte aber positiv anmerken, dass schon Geschäftsführer an mich heran getreten sind, weil sie ihre Klauenpfleger zur professionellen Ausbildung anmelden wollen. Hier tut sich erfreulicherweise einiges.
Klauenpflege kann man in verschiedenen Kursen erlernen (Steiermark):
- 16-stündiger Klauenpflegekurs in Kirchberg (3.–4. November 2016), Kobenz (24.–25. Jänner 2017) oder Alt Grottenhof (7.–8. Februar 2017).
- Zertifikatslehrgang I: Grundkurs für den eigenen Betrieb (136 Stunden). Start am 7. November 2016 in Raumberg.
- Zertifikatslehrgang II: Aufbau zur überbetrieblichen Klauenpflege (80 Stunden). Start am 17. Jänner 2017 in Raumberg.
- Anmeldung beim LFI Steiermark unter Tel. 0316/8050-1305 oder zentrale@lfi-steiermark.at.
- Infos zu den Inhalten bei maria.scheucher-fastl@lfi-steiermark.at.