23.03.2018 |
von Stefan Winter
Getreidepflanzen vertragen kein Unkraut
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Ein eher milder Winter
Die Witterung im heurigen Winter war, von der kurzen Unterbrechung Ende Februar einmal abgesehen eher mild und entwicklungsfördernd. Der gefallene Schnee hat überdies einiges an Wasser in die Böden gebracht. Die Unkräuter in den Wintergetreidefeldern profitiert ebenso wie das Getreide selber davon. Die zu bekämpfenden Schadpflanzen werden sich zu Vegetationsbeginn auf den meisten Standorten rasch entwickeln und können so den Kulturpflanzen von Anfang an zusetzen. Sie müssen daher frühzeitig ausgeschaltet werden. Getreidepflanzen reagieren zwischen Dreiblattstadium und Bestockungsende besonders stark auf Unkrautkonkurrenz. Werden die Schadschwellen beim Unkrautbesatz in dieser Entwicklungsphase überschritten, entstehen Ertragseinbußen, die späterhin nicht wieder wettgemacht werden können. Der innerbetriebliche Arbeitsplan auf dem Bauernhof muss auf diesen Umstand Rücksicht nehmen, wenn ein optimales Betriebsergebnis in der Kultur Getreide erzielt werden soll. Auf Standorten, wo es die Witterung und der Unkrautbesatz zulassen, kann ein Hackstriegeleinsatz die Herbizidanwendung ersetzen oder unterstützen.
Hackstriegel – was kann er
In biologischen und mechanisch/chemischen Produktionssystemen kommt der Hackstriegel möglichst frühzeitig zum Einsatz. Ein zeitiges Ausreißen oder Verschütten der jungen Unkrautpflanzen bis Bestockungsende des Getreides ist dabei das Einsatzziel. Kann das Striegeln bei trockenen Witterungsbedingungen durchgeführt werden, sind die Bekämpfungserfolge am größten. Wachsen die Unkräuter den optimalen Einsatzbedingungen davon, geht der Wirkungsgrad jeder mechanischen Regulierung deutlich zurück. Schadgräser, wie Flughafer oder Ackerfuchsschwanz können mit dem Hackstriegel kaum bekämpft werden. Übrig gebliebenes Klettenlabkraut lässt sich ab einer Wuchshöhe von 30 cm aus dem Getreide striegeln. Integriert wirtschaftende Betriebe kombinieren den Hackstriegel mit einem notwendigen Herbizideinsatz und sind so in der Lage, die Unkrautbekämpfung den Witterungsbedingungen flexibler anzupassen. Dadurch lässt sich der Bekämpfungserfolg weiter optimieren.
Chemie-womit wogegen
Für den Einsatz von chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln gilt in der integrierten Landwirtschaft grundsätzlich das Schadschwellenprinzip. Dabei werden Herbizide je nach vorhandener Unkrautsituation eingesetzt. Dazu ist es notwendig, die Unkräuter auf den Feldern zu erkennen und ihre Besatzdichte festzustellen. Erst dann fällt die Entscheidung, welche Bekämpfungsmethode und welche Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Herbizide Wirkstoffe sind in Gruppen eingeteilt. Zur Vermeidung von Resistenzausbildung müssen möglichst unterschiedliche Wirkstoffgruppen in einem integrierten Bekämpfungskonzept gesamtbetrieblich, also über alle Kulturen, zum Einsatz kommen. Die Zuordnungscodierung kann der Gebrauchsanweisung entnommen werden und ist darüber hinaus im Feldbauratgeber für den Frühjahrsanbau abgedruckt.
Herbizide für den Einsatz zu Vegetationsbeginn wirken hauptsächlich über die grünen Pflanzenteile, also über Blatt und Spross. Ergänzende Bodenwirkungen sind bei bestimmten Wirkstoffgruppen vorhanden. Durch die rasche Jugendentwicklung des Getreides und dem damit verbundenen zügigen Bestandesschluss ist eine Dauerwirkung gegen "Nachläufer“ meist nicht notwendig.
Wenn in den Betriebsaufzeichnungen die Unkrautarten und der Verunkrautungsgrad der einzelnen Felder noch nicht dokumentiert sind, empfiehlt sich ein Gang über die Getreideäcker. Hat man sich einen Überblick verschafft, gilt es, einen Arbeitsplan aufzustellen, in dem für die jeweiligen Schläge Vorgehensweise und notwendige Herbizide ausgewählt werden. Dabei müssen präparatspezifische Anforderungen, bezogen auf die Getreideart (Zulassungsumfang) und den geplanten Einsatzzeitpunkt (Frühanwendung/Spätanwendung, Temperaturen, Mischbarkeiten, etc.) berücksichtigt werden. Häufig werden auch breitwirksame Herbizidkombinationen eingesetzt. Nach einer generellen Schadschwellendiagnose erspart man sich mit solchen Lösungen in der Folge eine genauere Feldanalyse und trifft zu einem guten Prozentsatz die vorhandenen Unkräuter und Ungräser. Breitwirksame Produktpakete können ohne Bedenken in ein integriertes und schad-schwellenorientiertes Unkrautmanagement eingebaut werden. Spezifischer und damit an der Bekämpfungsschwelle enger orientiert ist mitunter die Kontrolle der Schadgräser. Ein Einsatz von Spezialprodukten gegen Windhalm, Flughafer und Co., abhängig von der Istsituation auf dem Feld, kann als separate Solomaßnahme zusätzlich notwendig werden.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schadschwellenprinzip in der Distelbekämpfung oder bei notwendigen Spätbehandlungen gegen durchgewachsene Unkräuter. Korrekturspritzungen sind häufig nach Aufwandmengenreduktionen in Verbindung mit ungünstigen Anwendungsbedingungen und einer falschen Mittelwahl notwendig. Disteln laufen oft später auf oder werden bei der Erstanwendung nicht vollständig miterfasst. Punktuell und mit den notwendigen Spezialherbiziden kann in so einer Situation genau nach den Grundsätzen von Bekämpfungsschwellen und des integrierten Pflanzenschutzes vorgegangen werden
Herbizide für den Einsatz zu Vegetationsbeginn wirken hauptsächlich über die grünen Pflanzenteile, also über Blatt und Spross. Ergänzende Bodenwirkungen sind bei bestimmten Wirkstoffgruppen vorhanden. Durch die rasche Jugendentwicklung des Getreides und dem damit verbundenen zügigen Bestandesschluss ist eine Dauerwirkung gegen "Nachläufer“ meist nicht notwendig.
Wenn in den Betriebsaufzeichnungen die Unkrautarten und der Verunkrautungsgrad der einzelnen Felder noch nicht dokumentiert sind, empfiehlt sich ein Gang über die Getreideäcker. Hat man sich einen Überblick verschafft, gilt es, einen Arbeitsplan aufzustellen, in dem für die jeweiligen Schläge Vorgehensweise und notwendige Herbizide ausgewählt werden. Dabei müssen präparatspezifische Anforderungen, bezogen auf die Getreideart (Zulassungsumfang) und den geplanten Einsatzzeitpunkt (Frühanwendung/Spätanwendung, Temperaturen, Mischbarkeiten, etc.) berücksichtigt werden. Häufig werden auch breitwirksame Herbizidkombinationen eingesetzt. Nach einer generellen Schadschwellendiagnose erspart man sich mit solchen Lösungen in der Folge eine genauere Feldanalyse und trifft zu einem guten Prozentsatz die vorhandenen Unkräuter und Ungräser. Breitwirksame Produktpakete können ohne Bedenken in ein integriertes und schad-schwellenorientiertes Unkrautmanagement eingebaut werden. Spezifischer und damit an der Bekämpfungsschwelle enger orientiert ist mitunter die Kontrolle der Schadgräser. Ein Einsatz von Spezialprodukten gegen Windhalm, Flughafer und Co., abhängig von der Istsituation auf dem Feld, kann als separate Solomaßnahme zusätzlich notwendig werden.
Ähnlich verhält es sich mit dem Schadschwellenprinzip in der Distelbekämpfung oder bei notwendigen Spätbehandlungen gegen durchgewachsene Unkräuter. Korrekturspritzungen sind häufig nach Aufwandmengenreduktionen in Verbindung mit ungünstigen Anwendungsbedingungen und einer falschen Mittelwahl notwendig. Disteln laufen oft später auf oder werden bei der Erstanwendung nicht vollständig miterfasst. Punktuell und mit den notwendigen Spezialherbiziden kann in so einer Situation genau nach den Grundsätzen von Bekämpfungsschwellen und des integrierten Pflanzenschutzes vorgegangen werden
Weitere Informationen
Informationen zu allen in Österreich zugelassenen Getreideherbiziden erhalten sie im amtlichen Pflanzenschutzmittelregister oder bei der Pflanzenschutzberatung der Burgenländischen Landwirtschaftskammer unter 02682 702 651.