Gülleseparierung löst viele Probleme
Das wirft bei der gesamten Manipulation diverse Probleme auf: Verstopfungen, hoher Energiebedarf bei der Homogenisierung, Futterverschmutzung im Grünland, schlechte Infiltration in den Boden und in weiterer Folge hohe Ammoniakemissionen. Entschärfen kann man diese Probleme durch großzügigen Zusatz von Wasser, um einen Trockensubstanzgehalt von maximal fünf Prozent zu erreichen. Das bedeutet aber, dass die Menge entsprechend mehr wird. Die erforderliche Lagerkapazität und die Kosten für die Ausbringung steigen damit sprunghaft an.
Fest von flüssig trennen
Die Probleme kann man mit „Separierung“ der Rohgülle lösen. Beim Separieren wird die flüssige Phase der Gülle von den Feststoffen getrennt. Die Vorteile dieses Verfahrens:
- Die Dünngülle kann jederzeit ohne vorherige aufwändige Homogenisierung ausgebracht werden.
- Beim Ausbringen auf Grünland läuft die Gülle gut von den Pflanzen ab und sie wird rasch vom Boden aufgesogen. Das Futter wird praktisch nicht verschmutzt und die Ammoniakemissionen sind minimal.
- Nährstoffe sind rasch verfügbar, kaum Verätzungsgefahr.
- Das Volumen der flüssigen Phase reduziert sich um 15 bis 30 Prozent, das heißt, die Lagerkapazität wird vergrößert.
- Die Transportkosten beim Ausbringen reduzieren sich im selben Ausmaß.
- Die gute Fließfähigkeit reduziert den Energieeinsatz beim Pumpen und Fördern der Gülle.
- Die Feststoffe können problemlos gelagert werden.
- Bessere Akzeptanz in der Bevölkerung durch Geruchsminderung.
- Auch mit preiswerten, einfachen Verteilern werden bei der Ausbringung gute Ergebnisse erzielt.
- Die Gefahr, dass mit der Gülle Unkrautsamen, insbesondere Ampfer, verschleppt werden, wird auf ein Minimum reduziert.
- Die Feststoffe sind zur Kompostierung bestens geeignet, verbessern die Bodenstruktur und fördern den Humusaufbau.
- Der Transport der festen Phase ist unkompliziert, was die Vermarktung erleichtert, zum Beispiel an Gartenbaubetriebe.
- Die Feststoffe können aber auch als Einstreumaterial für die Liegeboxen im eigenen Betrieb sinnvoll weiterverwendet werden.
Bei Einstreu beachten
Bei der Nutzung der Feststoffe als Einstreu für die Liegeboxen müssen folgende Punkte beachtet werden.
- Niemals fremde Gülle für die Gewinnung von Einstreu verwenden, da man sich damit fremde Keime in den Stall holen könnte.
- Bei überbetrieblichem Einsatz ist der Separator zwischendurch gründlich zu reinigen, um keine Krankheitserreger zu verschleppen.
- Der Trockensubstanzgehalt sollte 30 bis 35 Prozent betragen.
- Die Einstreu sollte möglichst frisch in die Boxen eingebracht werden. Gewissenhafte tägliche Überprüfung der Eutergesundheit im Zuge des Melkvorgangs hilft, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.