Es gibt immer was zu sparen

Die Land- und Forstwirte tüfteln seit Jahrzehnten an einer effizienten und erdölfreien Energieversorgung für ihre Betriebe. Man denke etwa an die selbst gebastelten Solaranlagen oder die Entwicklung der ersten vollautomatischen Biomasse-Hackgutfeuerungen in den 1980er-Jahren. Erdöl, Erdgas und Kohle wurden sukzessive durch Waldhackgut oder Sonnenenergie ersetzt. Mit dem Bildungsprojekt “Energieeffiziente Landwirtschaft“ unterstützen die Landwirtschaftskammern die Landwirte auf ihrem eingeschlagenen erfolgreichen Weg in Richtung einer erdölfreien und energieeffizienten Land- und Forstwirtschaft. Im Projekt werden praktische Lösungen zur Reduktion der Energiekosten sowie zur Steigerung der Energieunabhängigkeit am Hof erörtert.

Mit zunehmender Automatisierung und Professionalisierung der landwirtschaftlichen Produktion nimmt der Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten deutlich zu. Hinzu kommt, dass die Energiepreise wieder im Steigen sind und Stromlastspitzen durch die Neugestaltung der Netzentgelte in Zukunft höher gewichtet und somit teurer werden. Das Themenfeld Energieeffizienz ist in der Landwirtschaft mindestens so vielfältig wie die land- und forstwirtschaftliche Produktion selbst. Eines ist jedoch allen Bereichen gemein: Der effiziente Einsatz von Energie - ganz gleich ob Strom mittels PV oder Wärme via Hackschnitzelanlage selbst erzeugt oder in Form von Diesel für den Maschinenpark zugekauft - ist für die Zukunft ein noch stärkerer Maßstab für die Wettbewerbskraft und Innovationsfähigkeit des Betriebs.

Oft sind Energiesparmaßnahmen für den Betriebsführer nicht unmittelbar sichtbar (eine energieeffiziente Vakuumpumpe unterscheidet sich optisch nicht von einer ineffizienten Vakuumpumpe) und eine Steigerung der Energieeffizienz ist nicht selten mit der Änderung gewohnter Verhaltensmuster verbunden. Erschwerend kommt hinzu, dass die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe für gewöhnlich über kein Energie-Monitoring verfügen. Die Energieflüsse (Strom, Wärme, Treibstoff) werden nicht aufgezeichnet, wodurch die Suche nach Energiefressern sowie die spätere Umsetzung von Energiesparmaßnahmen erschwert wird. Erleichterung wird der Smart Meter bringen - auch für die Umsetzung von Photovoltaik- und Speicherlösungen.

Das LFI-Bildungsprojekt “Energieeffiziente Landwirtschaft: Sichert Zukunft. Spart Geld.“, welches von Bund, Land und Europäischer Union gefördert wird, hat sich mit den Themenstellungen rund um Energieeinsatz, -verbrauch und -effizienz in verschiedenen Produktionszweigen im Speziellen sowie zugehörigen Steuerungs- (Smart Meter) und Monitoringinstrumenten (z. B. Lastmanagement) im Allgemeinen auseinandergesetzt. In Zusammenarbeit der Landwirtschaftskammern Österreich, Steiermark, Niederösterreich, Tirol, Kärnten und Oberösterreich wurden die Themen intensiv bearbeitet und für die zukünftige Beratungstätigkeit aufbereitet. Entstanden ist dabei eine Reihe von Beratungsbroschüren und Videos, die auf lko.at/energieeffiziente-landwirtschaft heruntergeladen werden können.