19.01.2018 |
von Wolf Reheis
Erosionsschutz – was gilt es zu beachten
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Durch solche Ereignisse kann der Bodenabtrag in Österreich bis zu 80 t pro ha und Jahr betragen (~5 mm Oberboden), im Einzelfall auch deutlich mehr. Hingegen dauert die Neubildung von 5 mm Boden ca. 250 - 500 Jahre!
Wie kommt es zu Bodenerosion?
Gefährdet durch Wassererosion sind v.a. Böden mit geringer Aggregatstabilität (hoher Schluff- und Feinsandgehalt), geringem Humusgehalt und langsamem Wasseraufnahmevermögen. Starke Hangneigung und teilweise oder fehlende Pflanzenbedeckung verstärken diesen Effekt.
Bei uns in Mitteleuropa fallen die meisten erosiven Niederschläge zwischen Mai und August. Erfahrungsgemäß sind nur Regenfälle erosionswirksam, die eine Intensität von mindestens 10 mm/h erbringen.
So wie bei der Wassererosion spielt auch bei der Winderosion die Aggregatstabilität (abhängig von Humusgehalt, Korngrößenverteilung und biologischer Aktivität eines Bodens, sowie von der Art der Bodenbearbeitung und Düngung) eine wesentliche Rolle. Sehr kleine Teilchen können nach Überwindung der Kohäsionskräfte in Höhen von 3 – 5 km gehoben und mit dem Luftstrom transportiert werden. Teilchen mit einem Durchmesser von 0,1 – 0,5 mm (Grobschluff, Feinsand, Mittelsand) werden vorwiegend springend über den Boden bewegt. Dabei können sie neue Teilchen losschlagen. Größere Teilchen (0,5 – 1 mm: Mittelsand, Grobsand) rollen meist nur auf der Oberfläche. Winderosion findet ab einer Windgeschwindigkeit von ~5 m/s statt.
Bei uns in Mitteleuropa fallen die meisten erosiven Niederschläge zwischen Mai und August. Erfahrungsgemäß sind nur Regenfälle erosionswirksam, die eine Intensität von mindestens 10 mm/h erbringen.
So wie bei der Wassererosion spielt auch bei der Winderosion die Aggregatstabilität (abhängig von Humusgehalt, Korngrößenverteilung und biologischer Aktivität eines Bodens, sowie von der Art der Bodenbearbeitung und Düngung) eine wesentliche Rolle. Sehr kleine Teilchen können nach Überwindung der Kohäsionskräfte in Höhen von 3 – 5 km gehoben und mit dem Luftstrom transportiert werden. Teilchen mit einem Durchmesser von 0,1 – 0,5 mm (Grobschluff, Feinsand, Mittelsand) werden vorwiegend springend über den Boden bewegt. Dabei können sie neue Teilchen losschlagen. Größere Teilchen (0,5 – 1 mm: Mittelsand, Grobsand) rollen meist nur auf der Oberfläche. Winderosion findet ab einer Windgeschwindigkeit von ~5 m/s statt.
Welchen Einfluss hat Erosion auf die Fruchtbarkeit und Ertragsfähigkeit des Bodens?
Da die wertvolle Krume zuerst erfasst wird, bringt Erosion meist einen erheblichen Ertragsfähigkeitsverlust durch Abtransport von Humus und Nährstoffen mit sich. Landwirtschaftlich genutzter Boden enthält durchschnittlich 1,5 – 4% organische Substanz in der Krume. Mit 80 t Feinboden gehen also ~1,2 – 3,2 t Humus verloren. Eine Tonne Humus enthält rund 55 kg Stickstoff und erhebliche Mengen an Schwefel und Phosphor. Mit 5 mm Bodenabtrag können also 66 – 176 kg N verloren gehen.
Auch das Wasserhaltevermögen von Humus ist beachtlich und kann bis zum 5-fachen seines Eigengewichtes betragen. Es ist damit höher als das von Ton. Zudem fördert die dunkle Farbe des Humus die Erwärmung des Bodens und verschafft den Pflanzen im Frühjahr einen Entwicklungsvorsprung.
Die angeführten Punkte sollen verdeutlichen, dass oberflächlicher Bodenabtrag enorme und vor allem irreversible Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit hat. Um den Erhalt des fruchtbaren Bodens zu gewährleisten ist somit Erosionsschutz unumgänglich.
Auch das Wasserhaltevermögen von Humus ist beachtlich und kann bis zum 5-fachen seines Eigengewichtes betragen. Es ist damit höher als das von Ton. Zudem fördert die dunkle Farbe des Humus die Erwärmung des Bodens und verschafft den Pflanzen im Frühjahr einen Entwicklungsvorsprung.
Die angeführten Punkte sollen verdeutlichen, dass oberflächlicher Bodenabtrag enorme und vor allem irreversible Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit hat. Um den Erhalt des fruchtbaren Bodens zu gewährleisten ist somit Erosionsschutz unumgänglich.
Erosionsschutz
Durch Maßnahmen die den Humusgehalt erhöhen, die Durchlässigkeit steigern und das Gefüge stabilisieren, lässt sich grundsätzlich die Erodierbarkeit der Böden vermindern.
– Geschlossene Pflanzendecke/Zwischenfruchtbau
(Aufweitung einseitiger Fruchtfolgen), Anbau garefördernder Pflanzen, langfristige Bodenbeschattung: Die Blätter reduzieren die Energie des Niederschlages und die Aufprallwirkung der Regentropfen. Die Wurzeln schaffen mechanischen Zusammenhalt und erhöhen das Infiltrationsvermögen des Bodens. Hochwachsende Pflanzen sind als Erosionsschutz weniger wirksam als niederliegende.
– Einsaat, Untersaat
– Reduzierte Bodenbearbeitung bzw. Minimalbodenbearbeitung (Grubbern statt Pflügen, Saatbettbereitung so rau wie möglich) z.B. Mulchsaat, Direktsaat
– Dauermulch oder Strohmulch in Dauerkulturen: V.a. in niederschlagsarmen Gebieten mit leichten Böden ist Bedeckung durch Ernterückstände bzw. organische Substanz eine Alternative zur Begrünung.
– Vermeidung von Bodenverdichtungen und Fahrrinnen, um die Infiltration des Regenwassers nicht zu behindern und vermehrten Oberflächenabfluss zu vermeiden. Befahrung und Bearbeitung nur bei optimal abgetrocknetem Bodenzustand. Verminderung der Radlasten (Breitreifen, Reduzierter Reifeninnendruck, Einsatz von Gerätekombinationen, Befahrungshäufigkeit reduzieren. Vorsicht beim Einsatz bodenkrümelzerstörender Geräte (Fräse mit hoher Drehzahl)! Zu intensive Bodenbearbeitung führt zu Oberflächenversiegelung. Vor allem in der verdichteten Traktorspur erhöht sich die Abflussgeschwindigkeit (7x erhöhte Erosion).
– rauhe Furche bzw. Saatbett, Streifeneinsaaten, Pflanzreihen quer zur Hauptwindrichtung bzw. zum Hang, keine Fahrspuren in Falllinie
– Verbesserung der Wasserspeicherkapazität durch Humusaufbau bzw. –zufuhr und Vermeidung von Unterbodenverdichtungen
– Kalkung
– Geschlossene Pflanzendecke/Zwischenfruchtbau
(Aufweitung einseitiger Fruchtfolgen), Anbau garefördernder Pflanzen, langfristige Bodenbeschattung: Die Blätter reduzieren die Energie des Niederschlages und die Aufprallwirkung der Regentropfen. Die Wurzeln schaffen mechanischen Zusammenhalt und erhöhen das Infiltrationsvermögen des Bodens. Hochwachsende Pflanzen sind als Erosionsschutz weniger wirksam als niederliegende.
– Einsaat, Untersaat
– Reduzierte Bodenbearbeitung bzw. Minimalbodenbearbeitung (Grubbern statt Pflügen, Saatbettbereitung so rau wie möglich) z.B. Mulchsaat, Direktsaat
– Dauermulch oder Strohmulch in Dauerkulturen: V.a. in niederschlagsarmen Gebieten mit leichten Böden ist Bedeckung durch Ernterückstände bzw. organische Substanz eine Alternative zur Begrünung.
– Vermeidung von Bodenverdichtungen und Fahrrinnen, um die Infiltration des Regenwassers nicht zu behindern und vermehrten Oberflächenabfluss zu vermeiden. Befahrung und Bearbeitung nur bei optimal abgetrocknetem Bodenzustand. Verminderung der Radlasten (Breitreifen, Reduzierter Reifeninnendruck, Einsatz von Gerätekombinationen, Befahrungshäufigkeit reduzieren. Vorsicht beim Einsatz bodenkrümelzerstörender Geräte (Fräse mit hoher Drehzahl)! Zu intensive Bodenbearbeitung führt zu Oberflächenversiegelung. Vor allem in der verdichteten Traktorspur erhöht sich die Abflussgeschwindigkeit (7x erhöhte Erosion).
– rauhe Furche bzw. Saatbett, Streifeneinsaaten, Pflanzreihen quer zur Hauptwindrichtung bzw. zum Hang, keine Fahrspuren in Falllinie
– Verbesserung der Wasserspeicherkapazität durch Humusaufbau bzw. –zufuhr und Vermeidung von Unterbodenverdichtungen
– Kalkung
Speziell bei Kulturen mit besonders später Frühjahrsentwicklung (Rübe, Kartoffel, Mais, Sojabohne, Hirse und Sonnenblume) werden bei stark geneigten Nutzflächen nachstehende Maßnahmen empfohlen.
Der Hang ist durch Querstreifeneinsaat, Quergräben mit bodendeckendem Bewuchs oder sonstige gleichwertige Maßnahmen so in Teilstücke zu untergliedern, dass eine Abschwemmung des Bodens vermieden wird.
Zwischen der erosionsgefährdeten Ackerfläche und der gefährdeten „Infrastruktur“ (Straße, Vorfluter, …) sollte ein mindestens 20 Meter breiter, gut bestockter Streifen, vorhanden sein.
Der Anbau sollte quer zum Hang oder mit anderen abschwemmungshemmenden Anbauverfahren (zB Schlitzsaat) erfolgen.
Erosionsgefährdete Flächen sollten über den Winter bestockt gehalten werden.
Der Hang ist durch Querstreifeneinsaat, Quergräben mit bodendeckendem Bewuchs oder sonstige gleichwertige Maßnahmen so in Teilstücke zu untergliedern, dass eine Abschwemmung des Bodens vermieden wird.
Zwischen der erosionsgefährdeten Ackerfläche und der gefährdeten „Infrastruktur“ (Straße, Vorfluter, …) sollte ein mindestens 20 Meter breiter, gut bestockter Streifen, vorhanden sein.
Der Anbau sollte quer zum Hang oder mit anderen abschwemmungshemmenden Anbauverfahren (zB Schlitzsaat) erfolgen.
Erosionsgefährdete Flächen sollten über den Winter bestockt gehalten werden.
Zusammenfassung
Unsere landwirtschaftlichen Böden sind eine wichtige Produktionsgrundlage. Ein Verlust der Bodenfruchtbarkeit kann auch wirtschaftliche Einbußen nach sich ziehen, die Bodenneubildung ist ein sehr langsamer Prozess.
Neben dem Verlust an Produktionsgrundlage wird hier aber ebenso auf die mögliche Verunreinigung von Vorflutern aber auch von Straßen hingewiesen. Die Reinigung bzw. Instandsetzung von verunreinigten Straßen aber auch Vorflutern und Gräben ist mit hohen Kosten verbunden.
Neben dem Verlust an Produktionsgrundlage wird hier aber ebenso auf die mögliche Verunreinigung von Vorflutern aber auch von Straßen hingewiesen. Die Reinigung bzw. Instandsetzung von verunreinigten Straßen aber auch Vorflutern und Gräben ist mit hohen Kosten verbunden.