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10.09.2018 | von DI Peter Frühwirth
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Engerling-Bekämpfung September 2018

Nahezu ganz Oberösterreich zählt nunmehr zum Befallsgebiet des Maikäfers. Es war die extrem lang andauernde Trockenperiode, die den Fraßschaden unübersehbar zu Tage treten hat lassen. Viel Zeit zur Bekämpfung haben wir nicht mehr.

Typischer Engerlingschaden im September 2018. © DI Peter FrühwirthTypischer Engerlingschaden im September 2018. © DI Peter FrühwirthTypischer Engerlingschaden im September 2018. © DI Peter FrühwirthTypischer Engerlingschaden im September 2018. © DI Peter Frühwirth[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.09.10%2F1536567685892170.jpg]
Typischer Engerlingschaden im September 2018. © DI Peter Frühwirth
Nahezu ganz Oberösterreich zählt nunmehr zum Befallsgebiet des Maikäfers bzw. seines Engerlings. Nur Teilgebiete von Grieskirchen, Vöcklabruck und Ried scheinen derzeit noch ausgenommen. 2003 dürfte sich der Maikäfer erstmals wieder in Oberösterreich etabliert haben. Der Bezirk Rohrbach, das Sauwaldgebiet, alpine Randlagen in Kirchdorf und kleinere Gebiete um Traunkirchen waren die Hot Spots der letzten 13 Jahre.

Der Maikäfer hat eine typische Gradation, wie man seinen Vermehrungsrhythmus nennt. Es kann alle 30 bis 40 Jahre zu einer Massenvermehrung kommen. Dazwischen verschwindet er nahezu ganz. Und so eine "Maikäfer-Periode" dauert dann auch 30 bis 40 Jahre. Die älteren Generationen unter uns werden sich vielleicht an das Sammeln von Maikäfern in ihren Jugendjahren in den 50er bis Anfang der 70er-Jahre erinnern können. Nur hatten wir damals eine ganz andere Grünlandwirtschaft als heute. Da wurde erst Ende Mai bis in den Juni hinein zum ersten Mal gemäht. Heute wird den Käferweibchen zur Hauptflugzeit und damit Eiablage ein offener Grünlandboden geboten.

So mancher ist überrascht „plötzlich" vor einem Engerlingschaden zu stehen, mit 100 bis 150 Engerlingen/m² und mehr. Aber er ist nicht plötzlich aufgetaucht. Bei dieser Befallszahl ist der Maikäfer sicher schon 3 bis 6 Jahre (entspricht 1 bis 2 Befallszyklen) in der Region vorhanden. Es war einfach die erstmals extrem lang andauernde Trockenperiode von Anfang April bis Ende August, die den Fraßschaden unübersehbar zu Tage treten hat lassen. Bisher wurden kleinere braune Flecken, schwächere Bestände oder geringerer Ertrag auf die Folgen der Dürreperioden zurückgeführt. Kaum jemand hat im Boden nachgeschaut. In den eingangs erwähnten Befallsgebieten stehen wir heute bei durchschnittlich 300 bis 400 Engerlingen/m², mit bis 700 Engerlingen/m² auf Einzelflächen. Die Schadschwelle liegt im Flugjahr bei 35 bis 40 Engerlingen und im folgenden Hauptfraßjahr bei 25 bis 30 Engerlingen/m².
Typische Größe eines Maikäfer-Engerlings im Herbst 2018. © DI Peter FrühwirthTypische Größe eines Maikäfer-Engerlings im Herbst 2018. © DI Peter FrühwirthTypische Größe eines Maikäfer-Engerlings im Herbst 2018. © DI Peter Frühwirth[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.09.10%2F1536567728907326.jpg]
Typische Größe eines Maikäfer-Engerlings im Herbst 2018. © DI Peter Frühwirth

Wie geht es weiter?

Wir werden noch rund 15 Jahre mit dem Engerling zu kämpfen haben. In den Befallsregionen wird niemand dem Engerling auskommen. Vorrangig betroffen sind Grünlandflächen, die schon länger stickstoff-reduziert geführt wurden und entsprechende Pflanzenbestände entwickelt haben. Vor allem auf Böden, die sich leichter erwärmen. Südlagen, leichte Böden, Schotterböden. Bei sehr hoher Befallsdichte werden allerdings die Eier in fast allen Böden abgelegt, auch nordseitig, Bachwiesen usw.

Die „neuen" Befallsgebiete sollen sich darauf einstellen, dass der Druck in den kommenden Jahren größer wird. Sie können von den umfangreichen Erfahrungen in der Bekämpfung profitieren und brauchen sich nicht auf Experimente einlassen, die sich aus Gerüchten, aus wagen sogenannten Praxisempfehlungen (Internet) oder aus der Erwartung von guten Geschäften mancher Händler ergeben.

Die Engerlinge, die wir jetzt sehen, werden sich über den Winter in frostgeschütze Tiefen zurückziehen und von April bis Ende Mai 2019 nahezu alle wieder heraufkommen. Nur wesentlich größer und mit einer gewaltigen Fressleistung. Die wirklich großen Schäden werden erst im Sommer 2019 auftreten. Bei einem "guten", also eher niederschlagsreicheren, Grünlandjahr werden die Schäden großflächig erst im August bis September 2019 sichtbar sein. Wenn es schon früher im Jahr trocken wird, dann machen die Engerlinge schon im Juni und Juli dem Grünland den Garaus.
Engerlingbekämpfung mit der Rotoregge. © Markus SchlagerEngerlingbekämpfung mit der Rotoregge. © Markus SchlagerEngerlingbekämpfung mit der Rotoregge. © Markus Schlager[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.09.10%2F1536567767779378.jpg]
Engerlingbekämpfung mit der Rotoregge. © Markus Schlager

Mechanische Bekämpfung

Ganz klar hat sich die mechanische Bekämpfung des Engerlings in den letzten Jahren als sehr effektiv bewährt. Wir können auf Flächen verweisen, die bereits seit 2007 einem massiven Befallsdruck standhalten. Der Erfolg ist also nachhaltig. Wenn die Bekämpfung technisch richtig durchgeführt und die Fläche entsprechend der Nutzung, das heißt entzugsorientiert, mit Nährstoffen versorgt wird. Zudem erhält man einen neuen Pflanzenbestand, der in den Folgejahren meist deutlich bessere Erträge zu erbringen vermag.
 © DI Peter Fruehwirth © DI Peter Fruehwirth © DI Peter Fruehwirth[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.07.31%2F1533029164611544.jpg]
© DI Peter Fruehwirth
Für die Details der mechanischen Bekämpfung steht die umfangreiche Beratungsbroschüre "Der Feld-Maikäfer - Grünlandwirtschaft mit dem Engerling" zur Verfügung.
  • Sie ist erhältlich im Kundenservice der Landwirtschaftskammer:
    E-Mail: kundenservice@lk-ooe.at oder
    Telefon: 050 6902-1000.
Bewährt haben sich:
  • Kreiselgrubber
  • Kreiselegge
  • Zinkenrotor bzw. Rotortiller
  • Fräse
Es muss zweimal, im Abstand von 1 bis 5 Tagen bearbeitet werden. Mit anschließender Saat von Deckfrucht und Grünlandmischung.

Seit heuer wird auch die Rotoregge großflächig eingesetzt. Das Bekämpfungsbild erweist sich als sehr gut. Zur endgültigen Einschätzung der weiteren Entwicklung und des längerfristigen Bekämpfungserfolges sind die kommenden Jahre bzw. Flugperioden abzuwarten.
Wichtige Anmerkung zur Kreiselegge:
Die Zinken müssen unbedingt auf Griff, das heißt vorgreifend, arbeiten. Nicht nachlaufend. Dazu sind Geräte mit entsprechenden Zinken und Verstellmöglichkeiten notwendig. Gerade Zinken oder nachlaufend arbeitende Zinken haben eine deutlich geringere Wirkung.

Einfluss der Jahreszeit

Es geht um eine ausreichend winterfeste Entwicklung der angebauten Grünlandmischung. Der September ist dafür schon eine kritische Zeit. Bis zu 600 Meter Seehöhe sollte die Ansaat bis um Mitte September noch gelingen. Ab 700 Meter ist die Aussaat nicht mehr zu empfehlen. Auch die Lage, Nord- oder Südlage, spielt eine Rolle. Letztlich wird der weitere Witterungsverlauf im September und Oktober entscheidend sein.

Die Gräser müssen jedenfalls im 3- bis 4-Blattstadium sein, um eine entsprechende Winterfestigkeit zu erreichen.

Im nächsten Jahr 2019 beginnt die Engerling-Bekämpfung ab Ende Mai. Also erst nach dem 2. oder 1. Schnitt, je nachdem ob 5-mal oder 4-mal gemäht wird. Es müssen zur Bekämpfung möglichst alle Engerlinge heroben sein. Je nach Bodenerwärmung beginnt der Aufstieg im Laufe des März und April. Gegen Ende Mai ist er abgeschlossen.

Warum Deckfrucht und welche?

Der Begriff "Deckfrucht" ist im Zuge der Engerling-Bekämpfung etwas irreführend. Hier geht es weniger um die Unkrautunterdrückung oder um ein Futter zum Silieren. Vielmehr sollen die restlichen überlebenden Engerlinge mit den Wurzeln der Deckfrucht rasch etwas zum Fressen bekommen, um sie von den feinen Wurzeln der keimenden Grünlandmischung abzulenken. Das funktioniert eigentlich recht gut. Daher wird auch jetzt im September noch eine "Deckfrucht" empfohlen.

Grundsätzlich eignen sich Hafer und Sommerroggen als Deckfrucht. Bei Bekämpfung und Anlage von Juni bis August empfehlen wir Sommerroggen. Er bleibt jedenfalls gesund und lässt sich gut silieren, wenn er Mitte des Schossens gemäht wird. Saatstärke ist maximal 70 kg/ha. Wichtige Zusatzinformationen mit vielen Fotos finden Sie im Beratungshandbuch.

Jedenfalls keinen Grünschnittroggen oder anderes Wintergetreide jetzt als Deckfrucht anbauen. Gerade Grünschnittroggen kann noch extrem dicht werden und die Mischung stark behindern oder sogar unterdrücken. So mancher beabsichtigt damit einen frühen ersten Silieraufwuchs. Aber die Etablierung eines kräftigen Grünlandbestandes ist jetzt das Ziel und nicht ein frühzeitiges Futter.
So sollte die Bekämpfung nicht geschehen. Im Sommer 2019 werden garantiert die restlichen befallenen Flächen zu bekämpfen sein. © DI Peter FrühwirthSo sollte die Bekämpfung nicht geschehen. Im Sommer 2019 werden garantiert die restlichen befallenen Flächen zu bekämpfen sein. © DI Peter FrühwirthSo sollte die Bekämpfung nicht geschehen. Im Sommer 2019 werden garantiert die restlichen befallenen Flächen zu bekämpfen sein. © DI Peter FrühwirthSo sollte die Bekämpfung nicht geschehen. Im Sommer 2019 werden garantiert die restlichen befallenen Flächen zu bekämpfen sein. © DI Peter Frühwirth[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.09.10%2F1536567810138151.jpg]
So sollte die Bekämpfung nicht geschehen. Im Sommer 2019 werden garantiert die restlichen befallenen Flächen zu bekämpfen sein. © DI Peter Frühwirth

Sondervarianten

Jetzt noch mechanisch bekämpfen und im Frühjahr die Mischung anbauen:
Die Engerlinge werden noch den September und erfahrungsgemäß auch im Oktober an der Oberfläche bleiben. Je nachdem, wie rasch die Bodentemperatur absinkt. Im Frühjahr können dann die Deckfrucht und die Grünlandmischung angebaut werden. Ich halte das jedoch nur auf wirklich ebenen Flächen für sinnvoll und vor allem für gefahrlos. Bei geneigten Flächen ist die Gefahr von Abschwemmung während des Winters und zur Schneeschmelze relativ groß. Der offene Boden friert leicht zu und kann bei Schneeschmelze oder plötzlichem Regen das Wasser nicht aufnehmen.

Zudem wird eine Reihe von Unkräutern bis ins Frühjahr keimen. Besonders in milden Wintern. Eine entsprechende Bodenbearbeitung im Frühjahr vor der Aussaat wird unumgänglich sein.

Jetzt bekämpfen und ein Getreide in Reinsaat anbauen:
Quasi als Erosionsschutz für die bearbeitete Grünlandfläche. Und im Frühjahr die Grünlandmischung anbauen. Dazu gibt es die klare Aussage: "Eine Ansaat mit ausschließlich Getreide ist keinesfalls zulässig. Die Verwendung von Getreide ist nur als 'Deckfrucht' im angemessenen Ausmaß erlaubt.“

Jetzt noch die Schadensflächen nachsäen:
Ohne vorherige Bearbeitung bzw. Bekämpfung. Das ist schlicht Unsinn. Die Engerlinge kommen 2019 wieder herauf und werden die nachgesäte Fläche, auch wenn sie noch so schön angewachsen ist, spätestens bis in den August zusammengefressen haben. Die Arbeit und das Geld sollte man besser fürŽs nächste Jahr reservieren.

Was wirkt und was wirkt nicht

1. Mechanische Bekämpfung wirkt. Das wurde bereits ausführlich dargelegt.

2. Pilzgerste wirkt. Zumindest grundsätzlich. Allerdings ist die Pilzgerste eine "Strategie zur Reduktion einer Maikäfer-Population unter die Schadschwelle in einer definierten Region". Sie ist keine Bekämpfung im üblichen Sinn. Um den Erfolg sicher zu erreichen heißt das:
  • Mindestens 75 % der gesamten Grünlandfläche einer Region müssen mit der Pilzgerste behandelt werden.
  • Die Pilzgerste muss in zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit jeweils 30 kg/ha in den Boden eingeschlitzt werden. 3 bis 5 cm tief. Das geht nur mit speziell dazu adaptierten Geräten. Die Kosten belaufen sich auf rund 500 Euro je ha pro Anwendung. Also rund 1.000 Euro/ha in Summe.
  • Eine ausreichende und möglichst konstante Bodenfeuchte ist notwendig, damit der Pilz sich wirksam entwickeln kann.
Wer das schafft bzw. so organisieren kann, dem kann dazu geraten werden.

Die Pilzgerstenbehandlung hält 3 bis 4 Flugperioden an, also 9 bis 12 Jahre. Dann ist diese zu wiederholen.

3. Branntkalk wirkt nicht. Von Branntkalk wird auch deshalb abgeraten, weil er den Humus massiv abbaut, noch dazu in einem bearbeiteten Grünlandboden. Es wird viel Stickstoff freigesetzt, der um diese Zeit nicht mehr genutzt werden kann. Kohlensaurer Kalk kann gegeben werden, weil er gut für das Grünland ist. Dem Engerling ist das jedenfalls völlig egal.

4. Kalkstickstoff wirkt nicht. Sicher nicht gegen Engerlinge in der Größe wie wir sie jetzt vorfinden oder gar nächstes Jahr. Zudem muss er eingearbeitet werden, womit der Engerling ohnehin schon bekämpft wird. Empfohlene Mengen von 300 bis 400 kg/ha bedeuten 60 bis 80 kg Rein-Stickstoff/ha, die um diese Zeit nicht verwertet werden können. Zudem ist eine Mindestwartezeit von 14 Tagen notwendig bis Deckfrucht und Mischung angebaut werden können.

5. Elementarer Schwefel ist völlig unklar. Die manchmal kolportierte Wirkung ist fachlich nicht nachvollziehbar. Elementarer Schwefel wird nur sehr langsam durch Bodenbakterien zu Sulfatschwefel (SO4) umgebaut. Der mag zwar für die Pflanzen gut sein, auf den Engerling hat der keine Wirkung. Und Schwefelwasserstoff (H2S), der giftig ist, wird theoretisch nur bei andauernder absoluter Wassersättigung gebildet. Und das auch nur in geringsten Mengen. Schwefelige Säure (H2SO3) wird, wenn überhaupt, nur in geringsten Mengen gebildet. Das mag den Engerling vielleicht etwas jucken, ob er ihn zum Absterben bringt, darf ernsthaft bezweifelt werden. Dazu sind seriöse und nachvollziehbare Versuche notwendig. Teilweise wird in der Bio-Beratung der elementare Schwefel zur Bekämpfung empfohlen.

Meldung ja/nein

Aus förderungstechnischer Sicht ist eine "umbruchlose Grünlanderneuerung" und damit auch die mechanische Engerling-Bekämpfung und die verbundene Grünlanderneuerung mit folgenden Geräten zulässig:
  • Kreiselegge
  • Rotoregge
  • Saatstriegel
  • Bandfräse
  • Schlitzdrillgerät
Auch der Einsatz von Kreiselgrubber, Scheibenrollegge und Spatenrollegge sind im Rahmen der Maßnahme "Vorbeugender Gewässerschutz am Grünland" erlaubt, wenn eine entsprechend seichte Bearbeitungstiefe eingehalten wird. Eine seichte Bearbeitungstiefe ist mit 5 bis 10 cm gegeben. Bei der mechanischen Engerling-Bekämpfung wird keinesfalls tiefer als 10 cm gearbeitet.

In diesen Fällen ist keine Meldung oder Genehmigung erforderlich.

Ergänzend wird noch darauf hingewiesen, dass von den oben angeführten Techniken nur Kreiselgrubber, Kreiselegge und Rotoregge für die Engerling-Bekämpfung geeignet sind und empfohlen werden.

Chemische Bekämpfung

Die zugelassenen Mittel haben keine ausreichend gute Wirkung gegen den Engerling. Das sei eingangs festgestellt.

Gegen den Maikäfer-Engerling sind zwei Insektizide zugelassen. Agritox und Dursban 480. Beide mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos. Mit einer Aufwandmenge von 3 bis 4 Liter/ha bei Jungengerlingen (Flugjahr) bzw. 5 bis 6 Liter/ha bei Altengerlingen (2. Fraßjahr). Die Insektizide müssen(!) eingearbeitet werden, also direkt zum Engerling gebracht werden.
Wichtiger Hinweis für besondere Gefahren: Für Bienen gefährlich, blühende Kulturen nicht behandeln! Außerdem Behandlungen auch aller anderen Flächen, die sich in Stocknähe befinden oder in der Fluglinie von Bienen liegen, während des Bienenfluges unterlassen.
Aus folgenden Gründen:
  • Chlorpyrifos dampft beim Ausbringen leicht ab und kann so über Abdrift und Thermik leicht vertragen werden. Die Gefährdung von Bienen und anderen Insekten ist hoch.
  • Chlorpyrifos zählt zu den Wirkstoffen mit "sehr gefährlichen Eigenschaften“ und steht auf der Schwarzen Liste der besonders gefährlichen Pestizide (https://www.greenpeace.de/files/Schwarze_Liste_der_Pestizide_II_2010_0.pdf).
  • Chlorpyrifos ist neurotoxisch (Nervengift), es ist sehr giftig für Bienen, Vögel, Wasserorganismen und persistent, das heißt es kann sich im Boden und tieferen Schichten anreichern.
  • Da offensichtlich der "Nachweislevel Lebensmittel“ und das Wassergefährdungspotential als sehr hoch eingeschätzt werden, lehne ich auch aus diesen Gründen die Anwendung gegen Engerlinge im Grünland ab.
  • Wir wissen nicht, was wir uns in Zukunft mit der Anwendung im Grünland einhandeln. Wir wissen aus anderen Fällen, dass Wirkstoffe (und ihre Abbauprodukte), wenn sie einmal im Boden sind und in tiefere, kühlere Schichten gelangen, kaum mehr abgebaut werden und die Gefahr hoch ist, dass sie ins Grundwasser und damit unter Umständen auch in Brunnenwasser gelangen können.
  • In Deutschland ist Chlorpyrifos nicht für Engerlinge zugelassen. Das sollte auch zu denken geben.
  • Die Einarbeitung ist Anwendungsauflage. Das geht nur mit Fräse, Kreiselegge, Kreiselgrubber. Damit wird ohnehin schon der Engerling bekämpft. Warum soll dann noch zusätzlich ein umweltökologisch bedenkliches Insektizid ausgebracht werden?
  • Auf die Anwendung dieser Insektizide zu verzichten, auch wenn die Befallssituation ausweglos erscheint, heißt auch Verantwortung wahrnehmen für den Boden, für das Wasser und für die Insekten und Vögel, die auch uns auch in Zukunft noch begleiten sollen.

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  • Engerling-Bekämpfung September 2018
  • Merkblatt zur Engerlingbekämpfung 2018
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