Drahtwurmbekämpfung – Was gibt es Neues?
Dass Drahtwürmer (Agriotes spp.), die Larven von Schnellkäfern schwer zu bekämpfen sind liegt vor allem daran, dass sie einerseits alles fressen (polyphag) und somit in jeder Kultur potentielle Schädlinge sind und, dass auf unseren Äckern fünf Arten mit unterschiedlichen Entwicklungszyklen auftreten. Je nach Art bleiben die Larven 2-5 Jahre im Boden, eine schädigende Größe haben sie bereits nach einem Jahr.
Die erwachsenen Tiere, die Schnellkäfer legen ihre Eier in Wiesen und „wiesenähnliche“ Bestände ab. Die sicherste Methode Drahtwürmer zu vermeiden bleibt es daher, den Anbau gefährdeter Feldfrüchte (z.B. Mais, Kartoffel) nach Wiesen- bzw. Bracheumbrüchen zu vermeiden.
Die erwachsenen Tiere, die Schnellkäfer legen ihre Eier in Wiesen und „wiesenähnliche“ Bestände ab. Die sicherste Methode Drahtwürmer zu vermeiden bleibt es daher, den Anbau gefährdeter Feldfrüchte (z.B. Mais, Kartoffel) nach Wiesen- bzw. Bracheumbrüchen zu vermeiden.

Schnellkäfer fressen (trinken) neben Pollen auch Pflanzensaft, z.B. von Gräsern. Sie finden also auch in einem Getreidefeld ausreichend Nahrung. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Tiere im Getreide bleiben, sich paaren und die Eier in diese Flächen legen.
Daraus ergibt sich die Empfehlung zur mechanischen Bekämpfung in Getreide, vor allem dann, wenn sensible Kulturen (z.B. Kartoffel, Mais etc.) folgen.
Die mechanische Bekämpfung zielt auf die Zerstörung von Eiern und jungen Larvenstadien ab. Durch mehrmalige, seichte Bodenbearbeitung (3-5cm) bei trockener Witterung „dörren“ die Junglarven und Eier aus, wodurch die Neubesiedlung verhindert wird.
Der optimale Zeitpunkt der Bodenbearbeitung ist kurz nach dem Flughöhepunkt der Hauptschadarten. Welche das sind, ist aber oft nicht bekannt.
Zu diesem Zweck wird im Rahmen des Projektes „Elatmon“ auf derzeit 17 Standorten in Oberösterreich von Landwirten ein Monitoring der Schnellkäfer durchgeführt. Die Daten dazu sind auf www.warndienst.at laufend einzusehen.
Die mechanische Bekämpfung zielt auf die Zerstörung von Eiern und jungen Larvenstadien ab. Durch mehrmalige, seichte Bodenbearbeitung (3-5cm) bei trockener Witterung „dörren“ die Junglarven und Eier aus, wodurch die Neubesiedlung verhindert wird.
Der optimale Zeitpunkt der Bodenbearbeitung ist kurz nach dem Flughöhepunkt der Hauptschadarten. Welche das sind, ist aber oft nicht bekannt.
Zu diesem Zweck wird im Rahmen des Projektes „Elatmon“ auf derzeit 17 Standorten in Oberösterreich von Landwirten ein Monitoring der Schnellkäfer durchgeführt. Die Daten dazu sind auf www.warndienst.at laufend einzusehen.

Diese Flugdaten werden für die Entwicklung eines Beratungstools verwendet, das auf
Grundlage drahtwurmbeeinflussender Parameter (Bodentemperatur, Regen, organische Masse, Bodenfeuchte, pH-Wert, Bodendurchlässigkeit) die Flugkurven für ein abgegrenztes Gebiet repräsentativ werden lässt. In Verbindung mit aktuellen Wetterdaten soll dann im Hinblick auf die Ackerkultur die mechanische Bekämpfung optimal terminiert werden.
Bis dieses Werkzeug aber einsetzbar ist, kann nur im „Blindflug“ gearbeitet werden.
Daraus ergibt sich eine weitere Empfehlung:
Grundlage drahtwurmbeeinflussender Parameter (Bodentemperatur, Regen, organische Masse, Bodenfeuchte, pH-Wert, Bodendurchlässigkeit) die Flugkurven für ein abgegrenztes Gebiet repräsentativ werden lässt. In Verbindung mit aktuellen Wetterdaten soll dann im Hinblick auf die Ackerkultur die mechanische Bekämpfung optimal terminiert werden.
Bis dieses Werkzeug aber einsetzbar ist, kann nur im „Blindflug“ gearbeitet werden.
- Ein Ansatz könnte sein: Bodenbearbeitung im Frühling (April) mit Striegel auf 3 cm, in weiterer Folge nach Getreideernte 2-3x Grubbern an heißen Tagen. Im Grunde genommen ist eine Bodenbearbeitung von Mitte April bis Ende September, bei warmer Witterung zielführend.
Daraus ergibt sich eine weitere Empfehlung:
- Kulturen in die Fruchtfolge nehmen, die im Zeitraum Mitte April bis Ende September Bodenbearbeitung zulassen, bzw. mehr Sommerungen anbauen.
Zur direkten Bekämpfung stehen außerdem Pflanzenschutzmittel zur Verfügung:
Für die integrierte Produktion sind folgende Granulate zugelassen:
- Belem 0,8 MG: 12 kg/ha bzw. 24 kg/ha
- Wirkstoff: 8 g/kg Cypermethrin (Pyrethroid), Kontaktmittel
- Zugelassen in Mais, Zuckermais, Sonnenblume, Sorghum-Hirse, Kartoffel
- Ausbringung: Bei der Saat mit Granulatstreuer (inkl. Diffusor)
- Denselben Wirkstoff doppelt konzentriert finden sie in Picador 1,6 MG.
- Force Evo: 16 kg/ha
- Wirkstoff: 5 g/kg Tefluthrin (Pyrethroid), Kontaktmittel mit höherem Dampfdruck
- Zugelassen in Mais, Kartoffel
- Ausbringung: Bei der Saat mit Granulatstreuer (inkl. Diffusor)
Der Wirkstoff Tefluthrin begegnet uns auch bei der Force 20CS Beize. Diese bietet optimalen Schutz bei geringem Drahtwurmdruck und/oder geringer Ablagetiefe (≤3cm), bei höheren Ablagetiefen bzw. hohem Drahtwurmdruck wird zusätzlich ein Granulat empfohlen.
Achtung: Sonido (Thiacloprid) gebeiztes Maissaatgut steht für die Maisaussaat 2022 nichtmehr zur Verfügung. Die Zulassung des Wirkstoffes Thiacloprid ist abgelaufen.
Neu ist heuer die Beize Artemide. Der Wirkstoff Lambda Cyhalothrin ist aus dem Pflanzenschutzmittel Karate Zeon bekannt, ein Pyrethroid. Die Beize ist in Österreich nicht zugelassen und wird in Frankreich aufgebeizt. Das Saatgut darf in Österreich angesät werden.
Nach unseren Einschätzungen wird die Wirkungssicherheit dieses Produktes mit dem von Belem vergleichbar sein.
Nach unseren Einschätzungen wird die Wirkungssicherheit dieses Produktes mit dem von Belem vergleichbar sein.
Außerdem wird der Markt heuer um ein Granulat reicher. Für die integrierte Produktion und den Biolandbau steht ab diesem Jahr das Granulat Spintor GR (Wirkstoff: Spinosad) zur Verfügung.
- Spintor GR: 12 kg/ha
- Wirkstoff: 4 g/kg Spinosad
- Zugelassen in Mais, Zuckermais, Kartoffel
- Ausbringung: Bei der Saat mit Granulatstreuer (inkl. Diffusor)
- Einstufung lt. PSM-Register: nur bedingt wirksam
Die Bekämpfung von Drahtwürmern hat sich von der Spritzanwendung zur Granulatapplikation gewandelt. In den letzten Jahren wurden daher Maissämaschinen vermehrt mit Granulatstreuern ausgerüstet. Die Aufrüstungskosten betragen z.B. bei einer 6reihigen Maisanbaumaschine der Marke Gaspardo € 2.750 – € 3.500.
Bedenken Sie, dass Granulatstreuer wie alle Pflanzenschutzgeräte seit dem Vorjahr überprüfungspflichtig sind. Neugeräte gelten ab Kaufdatum (Lieferschein) für 5 Jahre als überprüft. In Gebrauch befindliche Geräte, die älter als 5 Jahre sind, dürfen nur mit einer gültigen Prüfplakette verwendet werden. Eine Liste zertifizierter Werkstätten finden sie unter: Land Oberösterreich - Voraussetzungen für die Anwendung von Pflanzenschutzmittel (land-oberoesterreich.gv.at).
Alle zur Drahtwurmbekämpfung verfügbaren Granulate sind (mehr oder weniger) Kontaktmittel. Eine optimale Wirkung ist nur dann zu erzielen, wenn die Granulate gleichmäßig in der Saatfurche verteilt werden. Dazu ist einerseits ein feines Saatbett und die Ausbringung mittels Diffusoren notwendig. Mit den Fischschwanz-Diffusoren QDC-DXP® können alle zugelassenen Granulate optimal in der Saatfurche verteilt werden. Die Diffusoren können auf jegliche Zinken- und Scheibensämaschinen aufgebaut werden, die Fa. Kwizda stellt detaillierte Montageanleitungen zur Verfügung. Im Zweifelsfall ist der Einbau einer Fachwerkstätte anzuvertrauen.