Der grüne Motor der Fruchtfolge
1. Welche Rolle haben Leguminosen im Biolandbau?
Leguminosen sind der Motor der Fruchtfolge, indem sie die Folgefrüchte mit Stickstoff versorgen. In erster Linie werden hierzu Futterleguminosen angebaut, da diese am meisten Stickstoff liefern. Zusätzlich werden durch die Bodenruhe und die mehrmalige Schnittnutzung die Verunkrautung reduziert und das Bodenleben gefördert.
Allerdings ist aufgrund der Kosten-Nutzen-Situation ein oftmaliger und mehrjähriger Anbau problematisch, weshalb vor allem viehlose Ackerbauern auf Körnerleguminosen ausweichen.
2. Wie hat sich der Anbau von Winterleguminosen in Kärnten entwickelt?
In der Vergangenheit wurden dazu vor allem Erbsen als Hauptfrucht angebaut. In den letzten Jahren konnte aufgrund des vermehrten Auftretens von Krankheiten und Schädlingen sowie den damit verbundenen schwankenden Erträgen ein starker Rückgang festgestellt werden (siehe Grafik).
In kühleren und feuchteren Gebieten Österreichs kann sich die Ackerbohne einigermaßen halten. Wogegen in eher warmen und trockenen Anbauregionen, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, eine starke Ausweitung der Sojabohnenanbaufläche zu verzeichnen ist. Dies geschah auch in Kärnten. Allerdings hat die Sojabohne zu den restlichen Körnerleguminosen einen klaren Nachteil: Sie versorgt die Folgefrüchte nicht oder nur in geringen Umfang mit Stickstoff. Aufgrund der hohen Eiweißgehalte wird in der Regel der gesamte von den Bodenbakterien produzierte Stickstoff mit dem Korn vom Feld abtransportiert. Um diese Stickstoffversorgung der Folgefrüchte sicherzustellen wird auch im Biolandbau immer mehr auf externe Betriebsmittel gesetzt. Eine Möglichkeit dem entgegen zu wirken wäre – vor allem für Betriebe in milden Lagen – der Anbau von Winterleguminosen.
3. Welche Vorteile bietet der Anbau?
Diese besitzen den großen Vorteil, dass sie aufgrund des Wachstumsvorsprunges im Vergleich zu den Sommerformen den Krankheiten und Schädlingen davon wachsen. Zusätzlich ist bei Winterformen mit höheren Erträgen und geringerem Unkrautdruck zu rechnen. Nur die Winterhärte war in der Vergangenheit immer wieder ein Thema. Doch dieses Problem ist in den relativ warmen Wintern der letzten Jahre (Stichwort: Klimawandel) meist vernachlässigbar.
Auch auf der züchterischen Seite hat sich diesbezüglich einiges getan. Einzig der harte Winter 2016/2017 mit der wochenlangen Kälteperiode führte österreichweit zum Absterben fast aller Winterleguminosenbestände. Ein weiterer Vorteil der Winterleguminosen ist, dass sie die Winterniederschläge besser ausnützen und somit Trockenperioden im Frühjahr besser überstehen können.
Leguminosen sind der Motor der Fruchtfolge, indem sie die Folgefrüchte mit Stickstoff versorgen. In erster Linie werden hierzu Futterleguminosen angebaut, da diese am meisten Stickstoff liefern. Zusätzlich werden durch die Bodenruhe und die mehrmalige Schnittnutzung die Verunkrautung reduziert und das Bodenleben gefördert.
Allerdings ist aufgrund der Kosten-Nutzen-Situation ein oftmaliger und mehrjähriger Anbau problematisch, weshalb vor allem viehlose Ackerbauern auf Körnerleguminosen ausweichen.
2. Wie hat sich der Anbau von Winterleguminosen in Kärnten entwickelt?
In der Vergangenheit wurden dazu vor allem Erbsen als Hauptfrucht angebaut. In den letzten Jahren konnte aufgrund des vermehrten Auftretens von Krankheiten und Schädlingen sowie den damit verbundenen schwankenden Erträgen ein starker Rückgang festgestellt werden (siehe Grafik).
In kühleren und feuchteren Gebieten Österreichs kann sich die Ackerbohne einigermaßen halten. Wogegen in eher warmen und trockenen Anbauregionen, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, eine starke Ausweitung der Sojabohnenanbaufläche zu verzeichnen ist. Dies geschah auch in Kärnten. Allerdings hat die Sojabohne zu den restlichen Körnerleguminosen einen klaren Nachteil: Sie versorgt die Folgefrüchte nicht oder nur in geringen Umfang mit Stickstoff. Aufgrund der hohen Eiweißgehalte wird in der Regel der gesamte von den Bodenbakterien produzierte Stickstoff mit dem Korn vom Feld abtransportiert. Um diese Stickstoffversorgung der Folgefrüchte sicherzustellen wird auch im Biolandbau immer mehr auf externe Betriebsmittel gesetzt. Eine Möglichkeit dem entgegen zu wirken wäre – vor allem für Betriebe in milden Lagen – der Anbau von Winterleguminosen.
3. Welche Vorteile bietet der Anbau?
Diese besitzen den großen Vorteil, dass sie aufgrund des Wachstumsvorsprunges im Vergleich zu den Sommerformen den Krankheiten und Schädlingen davon wachsen. Zusätzlich ist bei Winterformen mit höheren Erträgen und geringerem Unkrautdruck zu rechnen. Nur die Winterhärte war in der Vergangenheit immer wieder ein Thema. Doch dieses Problem ist in den relativ warmen Wintern der letzten Jahre (Stichwort: Klimawandel) meist vernachlässigbar.
Auch auf der züchterischen Seite hat sich diesbezüglich einiges getan. Einzig der harte Winter 2016/2017 mit der wochenlangen Kälteperiode führte österreichweit zum Absterben fast aller Winterleguminosenbestände. Ein weiterer Vorteil der Winterleguminosen ist, dass sie die Winterniederschläge besser ausnützen und somit Trockenperioden im Frühjahr besser überstehen können.

4. Was ist beim Anbau
generell zu beachten?
Bei den eingesetzten Wintererbsen, die in der Regel über eine ausreichende Frosthärte verfügen, stehen langstrohige Futtererbsen (Peluschken) zur Verfügung und werden daher meist im Gemenge mit Triticale (Stützfrucht) angebaut. Das Gemenge sollte eher getreidebetont ausgerichtet sein, sprich aus einem Drittel Leguminosen und zwei Dritteln Getreide bestehen.
In der Praxis sind hier große Bandbreiten möglich. Ähnliches gilt für Winterwicken-Roggengemenge, wobei unbedingt die Pannonische Wicke verwendet werden sollte. Ein ausreichend hoher Getreideanteil verbessert die Standfestigkeit, wodurch die Ernte etwas erleichtert wird. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass durch die eher feuchten Standortbedingungen, wie in Kärnten, die Entwicklung von Leguminosen begünstigt wird. Auf trockenen Standorten sollte dagegen die Saatstärke der Leguminosen erhöht werden. Grundsätzlich gilt: Feuchte Witterung begünstigt die Entwicklung der Leguminosen, trockene jene von Getreide.
Gemenge bieten weitere Vorteile: Aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse an Boden- und Witterungsbedingungen können die einzelnen Gemengepartner auf die vorherrschenden Wachstumsbedingungen besser reagieren und somit etwaige Ausfälle kompensieren. Ein weiterer Nebeneffekt sind die unterschiedlichen Wurzelausprägungen der verschiedenen Kleearten. Durch den Gemengeanbau und den damit verbundenen verschiedenen Durchwurzelungstiefen können unterschiedliche Bodenschichten aufgelockert werden.
Ackerbohnen können ohne Probleme in Reinsaat angebaut werden, wobei auf eine ausreichende Ablagetiefe – mindestens 6 cm – geachtet werden muss. Bezüglich Winterhärte sollten Winterleguminosen grundsätzlich nicht zu früh angebaut werden, da jüngere Pflanzen generell über eine bessere Frosttoleranz verfügen. Saatzeitpunkte von Anfang bis Mitte Oktober sollten eine ausreichende Entwicklung gewährleisten.
5. Wie können Leguminosen genutzt werden?
Diese unterschiedlichen Anbauformen führen zu unterschiedlichen Nutzungen der Kulturen. Reinsaaten können problemlos vermarktet werden, wogegen Gemenge meist zur Verfütterung am Hof angebaut werden, da eine Übernahme von Eiweißgemengen durch die Aufkäufer derzeit leider noch nicht gegeben ist bzw. nur in Absprache mit dem Aufkäufer. Hinsichtlich der Eiweißversorgung mit heimischen Leguminosen wäre eine Übernahme von Eiweißgemenge allerdings begrüßenswert.
Das geerntete Gemenge kann auch als Nachbau für Begrünungen verwendet werden. Für den Anbau als Hauptfrucht empfiehlt sich die Verwendung von zertifiziertem Saatgut. Ansonsten sollte der Nachbau zumindest einer Gebrauchswertprüfung durch die AGES unterzogen werden. Vor dem Verfüttern von Eiweißgemengen empfiehlt sich eine Analyse der Inhaltsstoffe, da das Verhältnis aufgrund unterschiedlicher Witterung jährlich stark variieren kann.
6. Was ist beim Begrünungsanbau zu beachten?
Neben der Kornnutzung ist ein Anbau von Winterleguminosen bzw. -gemengen auch zur Gründüngung möglich. In den letzten Jahren haben sich als winterharte Begrünungen Gemenge aus Grünschnittroggen und Winterwicken durchgesetzt. Aber auch Winterackerbohnen und Winter erbsen in Reinsaat, Lagerneigung spielt hierbei keine Rolle, sind gute Vorfrüchte für stickstoffzehrende Sommerungen wie Mais.
Versuche belegen, dass gut entwickelte Begrünungen die Folgefrucht mit bis zu 100 kg Stickstoff versorgen und somit keine weiteren Düngungsmaßnahmen notwendig sind. Ein weiterer positiver Aspekt des Anbaus von winterharten Begrünungen ist, dass sobald es die Bodentemperaturen zulassen, auch in den Wintermonaten ein Wurzelwachstum stattfindet. Dadurch wird im Unterschied zu abfrostenden Begrünungen auch in der kalten Jahreszeit das Bodenleben gefördert.
Weiters können Nährstoffe, die sonst ausgewaschen werden, aufgenommen werden. Im Frühjahr findet meist ein zügiges Wachstum der oberirdischen Biomasse (Nährstoffe, Unkrautunterdrückung) statt. Deshalb müssen vor dem Umbruch die üppigen Bestände rechtzeitig bearbeitet werden. Nur so kann die Biomasse vor dem Einarbeiten ausreichend abtrocknen. Große Mengen an frischer organischer Biomasse sollten niemals tief vergraben werden, da es ansonsten zu Fäulnisprozessen im Boden kommen kann.
Bei den eingesetzten Wintererbsen, die in der Regel über eine ausreichende Frosthärte verfügen, stehen langstrohige Futtererbsen (Peluschken) zur Verfügung und werden daher meist im Gemenge mit Triticale (Stützfrucht) angebaut. Das Gemenge sollte eher getreidebetont ausgerichtet sein, sprich aus einem Drittel Leguminosen und zwei Dritteln Getreide bestehen.
In der Praxis sind hier große Bandbreiten möglich. Ähnliches gilt für Winterwicken-Roggengemenge, wobei unbedingt die Pannonische Wicke verwendet werden sollte. Ein ausreichend hoher Getreideanteil verbessert die Standfestigkeit, wodurch die Ernte etwas erleichtert wird. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass durch die eher feuchten Standortbedingungen, wie in Kärnten, die Entwicklung von Leguminosen begünstigt wird. Auf trockenen Standorten sollte dagegen die Saatstärke der Leguminosen erhöht werden. Grundsätzlich gilt: Feuchte Witterung begünstigt die Entwicklung der Leguminosen, trockene jene von Getreide.
Gemenge bieten weitere Vorteile: Aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse an Boden- und Witterungsbedingungen können die einzelnen Gemengepartner auf die vorherrschenden Wachstumsbedingungen besser reagieren und somit etwaige Ausfälle kompensieren. Ein weiterer Nebeneffekt sind die unterschiedlichen Wurzelausprägungen der verschiedenen Kleearten. Durch den Gemengeanbau und den damit verbundenen verschiedenen Durchwurzelungstiefen können unterschiedliche Bodenschichten aufgelockert werden.
Ackerbohnen können ohne Probleme in Reinsaat angebaut werden, wobei auf eine ausreichende Ablagetiefe – mindestens 6 cm – geachtet werden muss. Bezüglich Winterhärte sollten Winterleguminosen grundsätzlich nicht zu früh angebaut werden, da jüngere Pflanzen generell über eine bessere Frosttoleranz verfügen. Saatzeitpunkte von Anfang bis Mitte Oktober sollten eine ausreichende Entwicklung gewährleisten.
5. Wie können Leguminosen genutzt werden?
Diese unterschiedlichen Anbauformen führen zu unterschiedlichen Nutzungen der Kulturen. Reinsaaten können problemlos vermarktet werden, wogegen Gemenge meist zur Verfütterung am Hof angebaut werden, da eine Übernahme von Eiweißgemengen durch die Aufkäufer derzeit leider noch nicht gegeben ist bzw. nur in Absprache mit dem Aufkäufer. Hinsichtlich der Eiweißversorgung mit heimischen Leguminosen wäre eine Übernahme von Eiweißgemenge allerdings begrüßenswert.
Das geerntete Gemenge kann auch als Nachbau für Begrünungen verwendet werden. Für den Anbau als Hauptfrucht empfiehlt sich die Verwendung von zertifiziertem Saatgut. Ansonsten sollte der Nachbau zumindest einer Gebrauchswertprüfung durch die AGES unterzogen werden. Vor dem Verfüttern von Eiweißgemengen empfiehlt sich eine Analyse der Inhaltsstoffe, da das Verhältnis aufgrund unterschiedlicher Witterung jährlich stark variieren kann.
6. Was ist beim Begrünungsanbau zu beachten?
Neben der Kornnutzung ist ein Anbau von Winterleguminosen bzw. -gemengen auch zur Gründüngung möglich. In den letzten Jahren haben sich als winterharte Begrünungen Gemenge aus Grünschnittroggen und Winterwicken durchgesetzt. Aber auch Winterackerbohnen und Winter erbsen in Reinsaat, Lagerneigung spielt hierbei keine Rolle, sind gute Vorfrüchte für stickstoffzehrende Sommerungen wie Mais.
Versuche belegen, dass gut entwickelte Begrünungen die Folgefrucht mit bis zu 100 kg Stickstoff versorgen und somit keine weiteren Düngungsmaßnahmen notwendig sind. Ein weiterer positiver Aspekt des Anbaus von winterharten Begrünungen ist, dass sobald es die Bodentemperaturen zulassen, auch in den Wintermonaten ein Wurzelwachstum stattfindet. Dadurch wird im Unterschied zu abfrostenden Begrünungen auch in der kalten Jahreszeit das Bodenleben gefördert.
Weiters können Nährstoffe, die sonst ausgewaschen werden, aufgenommen werden. Im Frühjahr findet meist ein zügiges Wachstum der oberirdischen Biomasse (Nährstoffe, Unkrautunterdrückung) statt. Deshalb müssen vor dem Umbruch die üppigen Bestände rechtzeitig bearbeitet werden. Nur so kann die Biomasse vor dem Einarbeiten ausreichend abtrocknen. Große Mengen an frischer organischer Biomasse sollten niemals tief vergraben werden, da es ansonsten zu Fäulnisprozessen im Boden kommen kann.