17.05.2019 |
von DI Peter Frühwirth
Chemische Bekämpfung hat auf dem Grünland nichts zu suchen
- Der Einsatz von chemischem Pflanzenschutzmitteln gegen Engerlinge auf dem Grünland ist verantwortungslos und in keiner Weise gerechtfertigt!
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Gegen den Maikäfer-Engerling sind zwei Insektizide zugelassen. Beide mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos. Mit einer Aufwandmenge von 5 bis 6 Liter/ha bei Altengerlingen (2. Fraßjahr). Die Insektizide müssen(!) eingearbeitet werden, also direkt zum Engerling gebracht werden. Die einfache Ausbringung auf den Pflanzenbestand ist nicht erlaubt, völlig sinnlos und wirkungslos und zudem höchst gefährlich für Bienen und Umwelt.
Wichtiger Hinweis für besondere Gefahren: Für Bienen gefährlich, blühende Kulturen nicht behandeln! Außerdem Behandlungen auch aller anderen Flächen, die sich in Stocknähe befinden oder in der Fluglinie von Bienen liegen, während des Bienenfluges unterlassen.
Aus folgenden Gründen:
Wichtiger Hinweis für besondere Gefahren: Für Bienen gefährlich, blühende Kulturen nicht behandeln! Außerdem Behandlungen auch aller anderen Flächen, die sich in Stocknähe befinden oder in der Fluglinie von Bienen liegen, während des Bienenfluges unterlassen.
Aus folgenden Gründen:
- Chlorpyrifos dampft beim Ausbringen leicht ab und kann so über Abdrift und Thermik leicht vertragen werden. Die Gefährdung von Bienen und anderen Insekten ist hoch.
- Chlorpyrifos zählt zu den Wirkstoffen mit "sehr gefährlichen Eigenschaften“ und steht auf der Schwarzen Liste der besonders gefährlichen Pestizide.
- Chlorpyrifos ist neurotoxisch (Nervengift), es ist sehr giftig für Bienen, Vögel, Wasserorganismen und persistent, das heißt es kann sich im Boden und tieferen Schichten anreichern.
- Da offensichtlich der "Nachweislevel Lebensmittel“ und das Wassergefährdungspotential als sehr hoch eingeschätzt werden, lehne ich auch aus diesen Gründen die Anwendung gegen Engerlinge im Grünland ab.
- Wir wissen nicht, was wir uns in Zukunft mit der Anwendung im Grünland einhandeln. Wir wissen aus anderen Fällen, dass Wirkstoffe (und ihre Abbauprodukte), wenn sie einmal im Boden sind und in tiefere, kühlere Schichten gelangen, kaum mehr abgebaut werden und die Gefahr hoch ist, dass sie ins Grundwasser und damit unter Umständen auch in Brunnenwasser gelangen können.
- In Deutschland ist Chlorpyrifos nicht für Engerlinge zugelassen. Das sollte auch zu denken geben.
- Die Einarbeitung ist Anwendungsauflage. Das geht nur mit Fräse, Kreiselegge, Kreiselgrubber. Damit wird ohnehin schon der Engerling bekämpft. Warum soll dann noch zusätzlich ein umweltökologisch bedenkliches Insektizid ausgebracht werden?
- Auf die Anwendung dieser Insektizide zu verzichten, auch wenn die Befallssituation ausweglos erscheint, heißt auch Verantwortung wahrnehmen für den Boden, für das Wasser und für die Insekten und Vögel, die auch uns auch in Zukunft noch begleiten sollen.