01.02.2020 |
von DI Karl Schuster
Waldumbau in Schadensgebieten
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Bei den zeit- und kostenintensiven Aufforstungen steht meistens ein Baumartenwechsel von Fichten- und Kiefernreinbeständen in Richtung Mischbestände im Zentrum. Durch die anhaltende Trockenheit, Rüsselkäferbefall und Wildverbiss kommt es auch bei den Aufforstungen zu massiven Ausfällen. Aus diesem Grund sollte man bereits in den verbleibenden Altbeständen und den Beständen, wo Stammzahlreduktionen anstehen, über einen Baumartenwechsel nachdenken.
Altbestände auflichten
In dichten Altbeständen muss das Bestandesdach durchbrochen werden, damit eine Naturverjüngung starten kann. Dazu muss man Bäume der Oberschicht entnehmen, bevorzugt Bäume schlechter Qualitäten und Bäume mit Verletzungen, zum Beispiel durch Rückeschäden und Kronenbrüchen. Mischbaumarten, auch schlechter Qualität, muss man in jedem Fall belassen, weil man so eine Naturverjüngung anregen kann. Sehr oft zeigen diese Bäume nicht das ganze genetische Potenzial, da sie meist unterdrückt und ungepflegt aufgewachsen sind. Diese Auflichtungen darf man nur sehr langsam durchführen, da die Flächen sonst verunkrauten oder vergrasen. Besser sind mehrere kleinere Eingriffe, als ein starker Eingriff.
Die freigestellten Kronen regen die Fruchtbildung an. Das bis zum Boden strahlende Licht fördert die Keimung von bereits im Boden vorhanden Samen aus dem Samenjahr 2018. Durch die Unterbrechung des Kronendaches gelangt auch mehr Niederschlag zum Boden und verdunstet nicht schon in der Krone. Damit haben die verbleibenden Bäume mehr Wasser zur Verfügung.
Die Auflichtung beginnt man am besten dort, wo schon Naturverjüngung zu erkennen ist. Wenn mehr Lichtbaumarten aufkommen, wie Lärche oder Kiefer, muss man mehr auflichten als bei Schattbaumarten wie Tanne, Buche oder Bergahorn. Außerdem sollte zunächst im Bestand aufgelichtet werden und nicht am Bestandesrand, wo ohnehin schon viel Licht durchdringt.
Bei zu starken Auflichtungen regt man meist die Gras- und Unkrautbildung an. Brombeere kann die Bestände auch ersticken. Besser auf großer Fläche, also auf mehreren Hektar eine geringe Auflichtung, als eine starke Auflichtung auf kleiner Fläche. Bei Kiefer und Lärche verwundet man beim Rücken den Boden. Das ist für ihre Keimung sehr wichtig, weil beide Rohbodenkeimer sind. Aus dem Samenjahr 2018 wird noch einiges an Samen im Boden liegen und das zusätzliche Licht wird ihre Keimung anregen. Wenn Flächen nicht gezäunt werden, sollte man zumindest Kontrollzäune im Ausmaß von sechs mal sechs Metern anlegen, um einen möglichen Keimlingsverbiss beurteilen zu können.
Sollte keine Naturverjüngung möglich sein, kann man auch einen Voranbau unter dem lockeren Bestandesschirm mit den Schattbaumarten, wie Rotbuche oder Tanne, überlegen. Dabei muss auch die spätere Fällrichtung beachtet werden, damit man keine Schäden an den Pflanzen verursacht.
Die freigestellten Kronen regen die Fruchtbildung an. Das bis zum Boden strahlende Licht fördert die Keimung von bereits im Boden vorhanden Samen aus dem Samenjahr 2018. Durch die Unterbrechung des Kronendaches gelangt auch mehr Niederschlag zum Boden und verdunstet nicht schon in der Krone. Damit haben die verbleibenden Bäume mehr Wasser zur Verfügung.
Die Auflichtung beginnt man am besten dort, wo schon Naturverjüngung zu erkennen ist. Wenn mehr Lichtbaumarten aufkommen, wie Lärche oder Kiefer, muss man mehr auflichten als bei Schattbaumarten wie Tanne, Buche oder Bergahorn. Außerdem sollte zunächst im Bestand aufgelichtet werden und nicht am Bestandesrand, wo ohnehin schon viel Licht durchdringt.
Bei zu starken Auflichtungen regt man meist die Gras- und Unkrautbildung an. Brombeere kann die Bestände auch ersticken. Besser auf großer Fläche, also auf mehreren Hektar eine geringe Auflichtung, als eine starke Auflichtung auf kleiner Fläche. Bei Kiefer und Lärche verwundet man beim Rücken den Boden. Das ist für ihre Keimung sehr wichtig, weil beide Rohbodenkeimer sind. Aus dem Samenjahr 2018 wird noch einiges an Samen im Boden liegen und das zusätzliche Licht wird ihre Keimung anregen. Wenn Flächen nicht gezäunt werden, sollte man zumindest Kontrollzäune im Ausmaß von sechs mal sechs Metern anlegen, um einen möglichen Keimlingsverbiss beurteilen zu können.
Sollte keine Naturverjüngung möglich sein, kann man auch einen Voranbau unter dem lockeren Bestandesschirm mit den Schattbaumarten, wie Rotbuche oder Tanne, überlegen. Dabei muss auch die spätere Fällrichtung beachtet werden, damit man keine Schäden an den Pflanzen verursacht.
Stammzahlreduktionen
Wenn Pflegemaßnahmen in Dickungen und Stangenhölzern anstehen, kann man bei der Baumartenzusammensetzung noch sehr viel verändern. Sogar in Aufforstungen aus reiner Fichte kommen sehr häufig andere Baumarten dazu. Vor allem Pionierbaumarten, wie Pappel, Weide und Birke, finden sich immer in Aufforstungen. Man sollte nicht alle wegschneiden, vor allem bei der Birke lohnt sich die Übernahme in den Bestand. Dann muss man auch asten, damit zumindest ein astfreien Bloch entsteht.
Immer wieder "verirren“ sich Eichen in die Dickungen, obwohl weit und breit keine Altbäume zu sehen sind. Diese stammen vom Eichelhäher, der viele Eicheln versteckt, aber nur wenige wieder findet. Aus diesem Grund geht der Appell an die Jäger, den Eichelhäher bei der Treibjagd zu verschonen, er ist ein hilfreicher Waldbauer. Die Eichen zwischen den Fichten sind oft von sehr guter Qualität. Sie müssen aber ab einer Höhe von zirka acht bis zehn Metern freigepflegt werden, da sie sonst zu dünn bleiben und beim späteren Freistellen abbrechen würden. In dieser Dickungsphase sollten man alle Mischbaumarten zulasten von Fichte und Kiefer bevorzugen. Viele Mischbaumarten sind konkurrenzschwächer und benötigen daher einen Pflegeeingriff, der bei Schattbaumarten, wie Bergahorn und Buche, geringer ist als bei den Lichtbaumarten Lärche und Birke.
In den weiteren Pflegemaßnahmen, wie Erst- und Folgedurchforstungen, sind die Möglichkeiten, die Mischung nachhaltig zu verändern, nicht mehr so günstig. Durch das Festlegen von Z-Bäumen bei der Erstdurchforstung, ändert sich die Baumartenzusammensetzung nur mehr wenig.
Immer wieder "verirren“ sich Eichen in die Dickungen, obwohl weit und breit keine Altbäume zu sehen sind. Diese stammen vom Eichelhäher, der viele Eicheln versteckt, aber nur wenige wieder findet. Aus diesem Grund geht der Appell an die Jäger, den Eichelhäher bei der Treibjagd zu verschonen, er ist ein hilfreicher Waldbauer. Die Eichen zwischen den Fichten sind oft von sehr guter Qualität. Sie müssen aber ab einer Höhe von zirka acht bis zehn Metern freigepflegt werden, da sie sonst zu dünn bleiben und beim späteren Freistellen abbrechen würden. In dieser Dickungsphase sollten man alle Mischbaumarten zulasten von Fichte und Kiefer bevorzugen. Viele Mischbaumarten sind konkurrenzschwächer und benötigen daher einen Pflegeeingriff, der bei Schattbaumarten, wie Bergahorn und Buche, geringer ist als bei den Lichtbaumarten Lärche und Birke.
In den weiteren Pflegemaßnahmen, wie Erst- und Folgedurchforstungen, sind die Möglichkeiten, die Mischung nachhaltig zu verändern, nicht mehr so günstig. Durch das Festlegen von Z-Bäumen bei der Erstdurchforstung, ändert sich die Baumartenzusammensetzung nur mehr wenig.
Wald ohne Aufforstung
Viele Waldbesitzer mit großen Schäden wollen diese Flächen nicht mehr aufforsten. Gründe können zum Beispiel fehlende Arbeitszeit, Frust und hohe Kosten sein. Grundsätzlich kommen auf Freiflächen innerhalb kurzer Zeit verschiedene Pionierbaumarten auf, wie Zitterpappel, Salweide, Birke und diverse Straucharten. Wenn die Fläche innerhalb von zehn Jahren mit 50% ausreichend überschirmt ist mit Baumarten, die im Anhang 1 des Forstgesetzes aufgezählt sind, wäre das auch rechtlich in Ordnung.
Ob andere wirtschaftlich interessante Baumarten rasch dazukommen, hängt von der Flächengröße ab - je größer desto weniger. Dabei ist die Samenflugweite ausschlaggebend. Wenn nach zehn Jahren zu wenig Naturverjüngung vorhanden ist, kann die Behörde per Bescheid eine Aufforstung vorschreiben. Der Nachteil ist, dass die Behörde die aufzuforstenden Baumarten festsetzt und man keine Förderung mehr in Anspruch nehmen kann.
Wir empfehlen, je Hektar auf jeden Fall zumindest 50 bis 100 Bäume einer Wertholzbaumart zu setzen, je nach Standort in Abständen von 10 x 10 oder 20 x 10 Metern. Diese muss man aber gegen Wildverbiss sehr gut schützen. Damit gibt es zumindest eine Basis für eine minimale Wertleistung im Endbestand. Die Naturverjüngung dient, wie eine Nebenbaumart, zur Stammbeschattung und Wertholzerziehung. Solche Baumarten können Douglasie, Lärche, Bergahorn, Spitzahorn, Schwarznuss und Walnuss sein. Diese Bäume muss man meist aufasten, um eine gute Qualität zu erreichen. Einzelne Eichen eignen sich nicht so gut. Sie sollten im Trupp von mindestens 15 Stück eng gepflanzt werden.
Egal wie Sie die Fläche wieder in einen klimafitten Wald umwandeln, wichtig ist, dass Sie die Fläche beobachten und begleiten sowie rechtzeitig in die Mischung eingreifen, damit Ihre Enkel zumindest einige Werthölzer ernten können.
Ob andere wirtschaftlich interessante Baumarten rasch dazukommen, hängt von der Flächengröße ab - je größer desto weniger. Dabei ist die Samenflugweite ausschlaggebend. Wenn nach zehn Jahren zu wenig Naturverjüngung vorhanden ist, kann die Behörde per Bescheid eine Aufforstung vorschreiben. Der Nachteil ist, dass die Behörde die aufzuforstenden Baumarten festsetzt und man keine Förderung mehr in Anspruch nehmen kann.
Wir empfehlen, je Hektar auf jeden Fall zumindest 50 bis 100 Bäume einer Wertholzbaumart zu setzen, je nach Standort in Abständen von 10 x 10 oder 20 x 10 Metern. Diese muss man aber gegen Wildverbiss sehr gut schützen. Damit gibt es zumindest eine Basis für eine minimale Wertleistung im Endbestand. Die Naturverjüngung dient, wie eine Nebenbaumart, zur Stammbeschattung und Wertholzerziehung. Solche Baumarten können Douglasie, Lärche, Bergahorn, Spitzahorn, Schwarznuss und Walnuss sein. Diese Bäume muss man meist aufasten, um eine gute Qualität zu erreichen. Einzelne Eichen eignen sich nicht so gut. Sie sollten im Trupp von mindestens 15 Stück eng gepflanzt werden.
Egal wie Sie die Fläche wieder in einen klimafitten Wald umwandeln, wichtig ist, dass Sie die Fläche beobachten und begleiten sowie rechtzeitig in die Mischung eingreifen, damit Ihre Enkel zumindest einige Werthölzer ernten können.