Bewässerung: Lohnt sich der zusätzliche Tropfen?

Wann und wie bewässern?
Je nach Bedarf und Technik kann die Beregnung für mehrere Anwendungsgebiete eingesetzt werden. So wird sie für den Frostschutz, für die Auflaufbewässerung aber auch für die Ernteberegnung eingesetzt. Das größte Anwendungsgebiet ist und bleibt die Abdeckung des notwendigen Wasserbedarfs. Die Frage, ob ein bestimmter Standort bewässert werden soll, hängt von der Bedürftigkeit (wieviel mm Zusatzwasser brauchen meine Kulturen), von der Würdigkeit (Kostenvergleich zum Mehrertrag) und von den Voraussetzungen (Wasserrechte, notwendige Wasserressourcen, …) ab.
Wasserbedarf variiert nach Kultur und Standort
In den letzten Jahren nahmen in Österreich die regionalen Unterschiede immer mehr zu, wobei die Böden zunehmend unter Wassermangel leiden.
Zu welchem Zeitpunkt der Einsatz der Beregnung sinnvoll ist hängt aber vom Wasserbedarf der Kulturpflanzen ab. Wintergerste benötigt bereits Ende April genügend Feuchtigkeit, um das Ertragspotenzial ausschöpfen zu können. Bei Mais oder Zuckerrübe startet die sensible Zeitspanne erst ab Juni und zieht sich bis in den August bzw. September. Zu Spitzenzeiten kann hier der Hauptwasserbedarf bei 3 bis 6 mm pro Tag liegen. Fällt in diesem Zeitraum kein Niederschlag und ist auch durch eine eventuelle Frühjahrstrockenheit die gespeicherte Wassermenge im Boden (Feldkapazität) zu gering, kommt es zu Ertragseinbußen.
Zu welchem Zeitpunkt der Einsatz der Beregnung sinnvoll ist hängt aber vom Wasserbedarf der Kulturpflanzen ab. Wintergerste benötigt bereits Ende April genügend Feuchtigkeit, um das Ertragspotenzial ausschöpfen zu können. Bei Mais oder Zuckerrübe startet die sensible Zeitspanne erst ab Juni und zieht sich bis in den August bzw. September. Zu Spitzenzeiten kann hier der Hauptwasserbedarf bei 3 bis 6 mm pro Tag liegen. Fällt in diesem Zeitraum kein Niederschlag und ist auch durch eine eventuelle Frühjahrstrockenheit die gespeicherte Wassermenge im Boden (Feldkapazität) zu gering, kommt es zu Ertragseinbußen.
Beregnen nach Gefühl oder nach Methode?
In der Praxis wird häufig der Beregnungszeitpunkt sowie die Beregnungsdichte „nach Gefühl“ gewählt. Es gibt allerdings auch Methoden, den Zeitpunkt genauer zu bestimmten. Eine Methode ist die „Gipsblockmethode“, bei der man einen Gipsblock im Hauptwurzelbereich vergräbt und mit einem Messgerät die nutzbare Feldkapazität - nFK (verfügbare Wassermenge) messen kann. Dabei gilt ein Boden bei 30 bis 50 Prozent nFK als trocken. Bewässert wird bis maximal 80 Prozent der nFK in Wurzeltiefe, dabei sollte auf eine homogene Verteilung und auf eine geringe Verdunstung geachtet werden.
Investitionen rechnen sich nur langfristig
Ab wann sich die Beregnung rechnet ist für jeden Fall einzeln zu prüfen. Die Betrachtung verschiedener Systeme sowie Voraussetzungen zeigt, wie stark Beregnungskosten in der Praxis variieren. Die für einen Musterbetrieb berechneten Systeme (Siehe Abbildung) weisen eine Spannweite der variablen Kosten von 1,38 Euro netto pro mm (E-Pumpe + Rainstar mit 80m³/h) bis 4,11 Euro netto pro mm (Traktor geb. + Pumpe 60m³/h) auf.
Zu den variablen Kosten zählen Energiekosten (Treibstoff bzw. Strom) und Reparaturkosten, wobei die Energiekosten ca. die Hälfte dieser Kosten betragen. Beim Einsatz eines gebrauchten Traktors bei Variante 2 wird mit höheren Reparaturkosten kalkuliert.
Zu den variablen Kosten zählen Energiekosten (Treibstoff bzw. Strom) und Reparaturkosten, wobei die Energiekosten ca. die Hälfte dieser Kosten betragen. Beim Einsatz eines gebrauchten Traktors bei Variante 2 wird mit höheren Reparaturkosten kalkuliert.
Fixkosten nicht unterschätzen
Nicht zu unterschätzen, aufgrund des hohen Anschaffungsaufwandes, sind die Fixkosten. Heruntergebrochen auf die Kosten pro mm sind diese stark abhängig von der beregneten Fläche, sowie von der Beregnungsintensität. Summiert man zu den variablen Kosten noch die fixen Kosten (bei 20 ha und ca. 100 mm pro Saison) klettern je nach Verfahren die Maschinenkosten auf 3,91 €/mm (E-Pumpe + Rainstar) bzw. auf ca. 4,80 €/mm (D-Aggregat + Rainstar). Hier noch nicht miteinkalkuliert sind die Lohnkosten, die je nach Methode große Unterschiede aufweisen. So ergibt sich bei unserem Beispielbetrieb eine durchschnittliche Arbeitszeit pro Anwendung von 5 Stunden (3 Anwendungen pro Saison inkl. Auf- und Abbau) bei der Verwendung einer Rohrberegnung im Vergleich zu 0,75 Stunden pro Durchgang bei der Verwendung eines Rainstars.
Örtliche Gegebenheiten entscheiden über Kosten
Die Kosten für die Wasserbereitstellung und die Zuleitung sind von den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Durch den Einsatz der Bewässerungstechnik in verschiedenen Kulturen zu unterschiedlichen Zeitpunkten wird eine höhere Auslastung erreicht, die zu einer Verdünnung der Fixkosten führt und sich stark auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.
Gemeinschaftskauf und Fördermöglichkeiten in die Planung einbeziehen
Um Investitionskosten zu minimieren, sollten einerseits Überlegungen hinsichtlich Gemeinschaftskauf erfolgen und andererseits Fördermöglichkeiten eruiert und gegebenenfalls in Anspruch genommen werden. Je nach Vorhaben ergeben sich gerade bei landwirtschaftlichen Investitionen in Beregnung, Bewässerung und Wasserversorgung Fördermöglichkeiten, die die Anschaffungskosten erheblich senken.
Örtliche Voraussetzungen unbedingt vorab prüfen
Um die Felder mit Wasser versorgen zu können, müssen ausreichende Ressourcen vorhanden sein. Dabei erfolgt die Entnahme entweder aus Oberflächenwasser oder aus Grundwasser. Alternativ zum Brunnen können auch Speicherbecken verwendet werden, dazu ist allerdings eine baurechtliche bzw. naturschutzrechtliche Bewilligung notwendig. Um Wasser für die Beregnung beziehen zu dürfen, ist ein aufrechtes Wasserrecht notwendig. Sollte keines vorhanden bzw. diese abgelaufen sein, dann führt der erste Weg zur Wasserschutzbehörde. Ausgenommen sind private Gewässer, hier sind keine Bewilligungen notwendig.
Berater der Landwirtschaftskammern stehen mit Rat und Tat zur Seite
Bei der Planung und Auslegung von Beregnungsanlagen sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Sie sollten sich deshalb vor jeglichen Investitionen, sofern nicht auf regionale Erfahrung zurückgegriffen werden kann, von Fachleuten beraten lassen. Fehler in der Auslegung der Bewässerung können zu großen Kapitalverlusten führen.
Sollten Sie sich für den Einstieg in die Bewässerung interessieren oder zu den oben angeführten Themen weiterführende Fragen haben, steht Ihnen ihre Landwirtschaftskammer zu Verfügung.
Sollten Sie sich für den Einstieg in die Bewässerung interessieren oder zu den oben angeführten Themen weiterführende Fragen haben, steht Ihnen ihre Landwirtschaftskammer zu Verfügung.