01.03.2018 |
von DI Judith Millautz
Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
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Direkten Gefahren ist man beim Ansetzen, Ausbringen und bei Reinigungs- beziehungsweise Folgearbeiten, wie zum Beispiel dem Entblättern im Weinbau ausgesetzt. Doch die indirekten Gefahren sind gefährlicher und die Folgen treten oftmals erst Jahrzehnte später auf, wie eventuelle Krebserkrankungen, neurologische Erkrankungen oder Unfruchtbarkeit.
Neben der Gefährlichkeitseinschätzung durch das Etikett und der Gebrauchsanweisung des Pflanzenschutzmittels, enthalten die Sicherheitsdatenblätter der Hersteller noch genauere Sicherheitsinformationen zum Produkt. Diese müssen bei der Auslieferung des Produktes oder auf Verlangen anbei und später am Betrieb aufliegen.
Neben der Gefährlichkeitseinschätzung durch das Etikett und der Gebrauchsanweisung des Pflanzenschutzmittels, enthalten die Sicherheitsdatenblätter der Hersteller noch genauere Sicherheitsinformationen zum Produkt. Diese müssen bei der Auslieferung des Produktes oder auf Verlangen anbei und später am Betrieb aufliegen.
Praxistipp
Die aktuellste Version des Sicherheitsdatenblattes eines Herstellers findet man meistens auf dessen Homepage als PDF zum Download.
Persönliche Schutzausrüstung
Zu den wichtigsten Bestandteilen bei der Pflanzenschutzmittelanwendung zählen Hygienemanagement und vor allem das Tragen von adäquater persönlicher Schutzausrüstung (PSA).
Handschutz
Da es bei Feldkulturen zu einer 90prozentigen Exposition der Hände beim Ansetzen der Spritzbrühe kommen kann, zählt der Hand- und Hautschutz zum wichtigsten Teil der persönlichen Schutzausrüstung. Bei Schutzhandschuhen ist auf deren Chemikalienbeständigkeit zu achten, da nur diese einen adäquaten Schutz im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln bieten. Hierbei sollte auf eine hohe Permeation, das heißt, Durchbruchszeit, geachtet werden. Mit Leistungsstufe sechs gewährleistet der Hersteller maximal 480 Minuten Durchbruchszeit.
Handschutz
Da es bei Feldkulturen zu einer 90prozentigen Exposition der Hände beim Ansetzen der Spritzbrühe kommen kann, zählt der Hand- und Hautschutz zum wichtigsten Teil der persönlichen Schutzausrüstung. Bei Schutzhandschuhen ist auf deren Chemikalienbeständigkeit zu achten, da nur diese einen adäquaten Schutz im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln bieten. Hierbei sollte auf eine hohe Permeation, das heißt, Durchbruchszeit, geachtet werden. Mit Leistungsstufe sechs gewährleistet der Hersteller maximal 480 Minuten Durchbruchszeit.
Praxistipp
Ebenfalls erhöhen eine gute Passform aufgrund verschiedener Größen und hohe Abriebfestigkeit die Akzeptanz des Tragens von Schutzhandschuhen. Denn nur eine getragene persönliche Schutzausrüstung ist auch eine gute Schutzausrüstung. Für einen vollständigen Hautschutz sollte man zusätzlich gemäß eines Hautschutzplans auf Hautschutz durch spezielle Cremen beim Tragen von Handschuhen, Hautreinigung und –pflege nach der Arbeit achten.
Atemschutz
Bei staubförmigen Pflanzenschutzmitteln sind zusätzlich Feinstaubmasken mindestens der Schutzstufe FFP2 zu tragen. Für gasförmige Mittel müssen Halb- oder Vollmasken mit wechselbaren Gasfiltern verwendet werden. Dabei ist auf den geeigneten Gasfiltertyp, die Gebrauchsanweisungen des Herstellers, das Ablaufdatum und die richtige und luftdichte Lagerung von gebrauchten Filtern zu achten. Auf dem Gasfilter zeigt seitlich der Farbcode den Typ an.
Bei staubförmigen Pflanzenschutzmitteln sind zusätzlich Feinstaubmasken mindestens der Schutzstufe FFP2 zu tragen. Für gasförmige Mittel müssen Halb- oder Vollmasken mit wechselbaren Gasfiltern verwendet werden. Dabei ist auf den geeigneten Gasfiltertyp, die Gebrauchsanweisungen des Herstellers, das Ablaufdatum und die richtige und luftdichte Lagerung von gebrauchten Filtern zu achten. Auf dem Gasfilter zeigt seitlich der Farbcode den Typ an.
Praxistipp
Abhängig von der Frequenz des Tragens und der ausgesetzten Staubbelastung kann man die Schutzwirkung von Feinstaubmasken erhalten, indem man sie staubfrei, zum Beispiel in einer alten Kaffeedose oder einem Plastikgefäß, aufbewahrt.
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Erweiterte Schutzausrüstung
Eine kratz- und chemikalienbeständige Schutzbrille, zumindest ein Arbeitsanzug mit hohem Baumwoll- und Gewebeanteil – empfehlenswert ist ein chemikalienbeständiger Overall – und hohes Sicherheitsschuhwerk ergänzen jede persönliche Schutzausrüstung. Man sollte diese regelmäßig wechseln und deren Pflege beachten.
Eine kratz- und chemikalienbeständige Schutzbrille, zumindest ein Arbeitsanzug mit hohem Baumwoll- und Gewebeanteil – empfehlenswert ist ein chemikalienbeständiger Overall – und hohes Sicherheitsschuhwerk ergänzen jede persönliche Schutzausrüstung. Man sollte diese regelmäßig wechseln und deren Pflege beachten.
Praxistipp
Persönliche Schutzausrüstung soll nicht in Schränken oder Lagerräumen zusammen mit Pflanzenschutzmitteln lagern, da Studien eine mögliche negative Beeinflussung von Dämpfen von gelagerten Pflanzenschutzmitteln auf die Schutzwirkung von persönlicher Schutzausrüstung nahe legen.
Erste Hilfe
Ereignet sich trotz aller Sicherheitsmaßnahmen ein Unfall, ist auf die richtige Erste Hilfe zu achten. Neben der unverzüglichen Alarmierung der Rettung ist die Vergiftungsinformationszentrale unter Tel. 01406 43 43 eine wichtige Anlaufstelle für rasche und gezielte erste Hilfe.
Ereignet sich trotz aller Sicherheitsmaßnahmen ein Unfall, ist auf die richtige Erste Hilfe zu achten. Neben der unverzüglichen Alarmierung der Rettung ist die Vergiftungsinformationszentrale unter Tel. 01406 43 43 eine wichtige Anlaufstelle für rasche und gezielte erste Hilfe.
Praxistipp
Es beraten Sie die Sicherheitsberater der SVB gratis jederzeit sehr gerne vor Ort, um Ihren Betrieb gemeinsam sicherer zu machen.