Ackerfuchsschwanzgras rechtzeitig bekämpfen
In seiner Jugendphase ist es für den Landwirt nicht immer leicht zu erkennen. Im kleinen Stadium ist sein Blatthäutchen im Gegensatz zu Windhalm wie ein Fuchsschwanz gezähnt. Blüht es, dann besitzt das Ungras eine dichte und etwas schlankere Ähre als das Wiesenfuchsschwanzgras. Sobald man es auf seinen Feldern entdeckt, ist es in den Folgejahren konsequent zu bekämpfen.
Einseitige Wintergetreide und -rapsfruchtfolgen sowie eine reduzierte Bodenbearbeitung können die Ausbreitung fördern. Verbreitet wird es hauptsächlich über den Maschineneinsatz, insbesondere die Mähdrescher verbreiten die Samen. Es keimt hauptsächlich im Herbst, kann aber bei wenig Bodenbeschattung auch im Frühjahr keimen. Seine Samen sind länger keimfähig als jene des Windhalms (durchschnittlich 5-6 Jahre, in Extremfällen bis 20 Jahre). Es kann im Frühjahr auch in Maisbeständen, Soja aber auch in Brachen und Blühflächen auflaufen.
Mechanische Methoden zur Bekämpfung haben nur Erfolg bei geringem Druck, kleinem Ungras, lockerem, trockenem Boden und mehrmaligem Striegeleinsatz und nachfolgend trockener Witterung.
Bei einem sehr starken Befall, muss für eine zufriedenstellende Wirkung bereits im Herbst eine chemische Behandlung erfolgt sein (v.a. in Wintergerste und bei früher Saat der anderen Getreidearten). Auch diese Flächen sind im Frühjahr zu kontrollieren. Generell müssen die Herbizidmaßnahmen in den ersten 14 Tagen nach Vegetationsbeginn bei kleinem Ungras erfolgen. Gegen stark bestockte oder bereits schossende Pflanzen ist die Wirkung unzureichend.
In manchen Jahren war der optimale Termin bereits Mitte März, Termine in der ersten Aprilwoche waren nicht mehr so erfolgreich.
In manchen Jahren war der optimale Termin bereits Mitte März, Termine in der ersten Aprilwoche waren nicht mehr so erfolgreich.

In Wintergerste ist die Palette der zur Verfügung stehenden Produkte eher schmal. Axial Komplett (1,3 l/ha) erfasst das Ungras gut und bekämpft auch Klettenlabkraut und Kamille, Lücken bestehen bei Taubnessel-Arten, Ehrenpreis-Arten und Ackerstiefmütterchen. Als reiner Gräserspezialist kann Axial 50 (1,2 l/ha) eingesetzt werden. In Mischungen mit Herbiziden gegen breitblättrige Unkräuter kann die Wirkung herabgesetzt sein, in unseren Versuchen hatten wir in den letzten Jahren aber gute Erfahrungen mit der Beimengung von Biathlon 4D (70 g/ha) und Dash E.C. (1 l /ha).
In Weizen sind die Spezialisten (alle mit höherer Aufwandmenge) zur direkten Bekämpfung Atlantis OD (1 l/ha plus Mischpartner gegen breitblättrige Unkräuter), Avoxa (1,8 l/ha, ev. plus 40 g/ha Pointer Plus), Broadway (220 g/ha) oder Axial 50 (1,2 l/ha – wie in Gerste).
Tritt Ackerfuchsschwanzgras in Mais auf, so wird er durch gräseraktive Sulfonylharnstoffpräparate erfasst – hier ist auf die richtige Witterung und eine gute Wachsschicht zu achten.
In Sojabohne und andern breitblättrigen Kulturen kann er mit speziellen, in der jeweiligen Kultur zugelassenen Gräserherbiziden (z.B. Centurion Plus, Focus Ultra, etc.) bekämpft werden. Im Raps ist im Spätherbst bei Bodentemperaturen unter 10°C auch Kerb FLO möglich (1,25 l/ha).
In Sojabohne und andern breitblättrigen Kulturen kann er mit speziellen, in der jeweiligen Kultur zugelassenen Gräserherbiziden (z.B. Centurion Plus, Focus Ultra, etc.) bekämpft werden. Im Raps ist im Spätherbst bei Bodentemperaturen unter 10°C auch Kerb FLO möglich (1,25 l/ha).